Rubrik: Wirecard

Es sollte ein Freispruch erster Klasse werden. Immer wieder gab es Gerüchte, dass Wirecard unseriös oder zumindest dubios wirtschaftet beziehungsweise bilanziert. Die Vorwürfe kamen vor allem von der britischen Finanzzeitung Financial Times. Doch die Sonderprüfer von KPMG wollen zu manchen Umsätzen keine Aussage treffen. Die Börse reagiert tief enttäuscht. Charttechnisch hat sich die Situation der Wirecard-Aktie wieder deutlich eingetrübt.

Zwar ist die Sonderprüfung durch KPMG bei Wirecard noch nicht ganz abgeschlossen (am 27. April soll es nun soweit sein), aber es sieht doch sehr danach aus, als ob an den vor allem von der Financial Times erhobenen Vorwürfen um Bilanztrickereien nichts dran sei. Die Börse reagiert sehr freudig auf die ersten Ergebnisse der Sonderprüfung. Charttechnisch steht eine mittelfristige Entscheidung an.

In der Vergangenheit war es oft so, dass wann immer es der Wirecard-Aktie besser ging, dies die Leerverkäufer jenseits des Kanals und des Atlantiks auf den Plan rief. Derzeit tummeln sich laut Bundesanzeiger vier Shortseller bei Wirecard. Zwei haben zuletzt ihre Engagements auf fallende Kurse reduziert und zwei aufgestockt. Doch derzeit spricht einiges für Wirecard.

Jüngst gab es viele positive Meldungen von Wirecard und über Wirecard (gute Analysten-Ratings). Die Börse hat das goutiert: Charttechnisch hat die Aktie ihren mittelfristigen Aufwärtstrend gebrochen und auch die 200-Tage-Durchschnittslinie beginnt sich nach oben zu drehen. Geht es mit dem Kurs weiter nach oben – oder funken wieder Shortseller dazwischen?

Wirecard erhöht nach ordentlichen Zahlen für das erste Halbjahr die Prognose für das Geschäftjahr und die „Vision 2020“, ein klein wenig. Was war das? Versucht Wirecard die Börse bei Laune zu halten? Wie auch immer, der Markt zeigt sich enttäuscht. Wittert er vielleicht gar schon wieder neues Ungemach in Gestalt von Leerverkäufern? Aber womöglich ist alles nur gesunde Skepis.

Die Wirecard-Aktie hat seit Februar eine beträchtliche Hausse hingelegt. Positiv: Dabei wurde auch ein kürzerfristiger Abwärtstrend (seit Oktober 2018) und die 200-Tage-Durchschnittslinie überschritten. Negativ: Am 24. April hat es ein kleines Gap (Kurslücke) bei 125 Euro gerissen. Wird dieses noch geschlossen? Die Börse mag keine offenen Gaps. Zudem steht charttechnisch eine Grundsatzentscheidung an: Die Wirecard-Aktie stößt an den mittelfristigen Abwärtstrend.

Wirecard-Chef Markus Braun hat über gute Zukunftsaussichten getwittert und macht der Börse damit (weiter) Mut: Der Markt könne sich wieder auf Wirecard-Innovationen und starke Ergebnisse fokussieren. Allein, es bleibt das mulmige Gefühl, dass die Financial Times schon demnächst wieder „nachlegen“ könnte. Auch charttechnisch könnte es nun Widerstand geben. Für die Aktie spricht die aktuelle Aufwärtsdynamik.

Bei allen Spekulationen über Manipulationen bei Wirecard gibt es derzeit ein spannende charttechnische Entwicklung. Der seit der letzten großen Short-Attacke etablierte Aufwärtstrend hat sich bislang als sehr robust herausgestellt. Zudem findet sich auf dem aktuellen Niveau ein belastbarer Widerstand. Könnte der Kurssturz der Aktie des Zahlungsdienstabwicklers ausgestanden sein?

Mal wieder gibt es Gerüchte über Manipulationen bei Wirecard. Und wieder vollzieht der Aktienkurs eine Achterbahnfahrt. Ein Financial-Times-Journalist scheint sich den Zahlungsabwickler zur Lebensaufgabe gemacht zu haben. Bislang haben sich alle Vorwürfe als haltlos herausgestellt. Nun wurde die FT konkreter. Allerdings gibt es auch Marktgerüchte über die Nähe des Journalisten zu Shortsellern. Wie Anleger reagieren sollten.

Charttechnisch hat sich die Situation bei der Wirecard-Aktie deutlich aufgehellt. Die Bodenbildung nach der Konsolidierung scheint geglückt. Gestützt wird die Situation wohl von einem guten Jahresausklang für das Unternehmen für Zahlungssysteme. Es ist von einem starken vierten Quartal die Runde. Wo liegen nun die nächsten Kursmarken? Die nächste Barriere ist schon sehr nah.

Auch trotz der heftigen Korrektur bei der Wirecard-Aktie bleibt in diesem Jahr noch ein Performance-Plus von gut 40 Prozent – Chapeau für den DAX-Neueinsteiger! Spannend ist nun die Frage: Sollte, wer die Aktie derzeit noch nicht im Depot hat, nun schon wieder einsteigen? Im Wirecard-Chart ist gut eine Bodenbildung zu erkennen. Kann diese glücken? Plötzlich kommt bei der Aktie Übernahme-Fantasie auf. Was steckt hinter diesen Gerüchten?

Der DAX-Neuling Wirecard setzt sein Wachstum mit hohem Tempo weiter fort, wie die Zahlen für das dritte Quartal eindrucksvoll belegen. Trotzdem kommt es bei der Aktie (747206), in einem Marktumfeld, das von Nervosität geprägt ist zu Gewinnmitnahmen. Sollten Anleger schon zugreifen? Vom Hoch hat sich die Aktie schon ein gutes Stückt entfernt. Ist vielleicht ein Discount-Zertifikat (CA3GZ1) eine mögliche Einstiegsalternative?