Schon erstaunlich wie viel Geld mit Spritzen, genauer gesagt mit Botox- und/oder Hyaluronsäure-Fillern, zu verdienen ist. Im Beauty-Segment kam M1 Kliniken [zuletzt HIER berichtet] 2023 auf einen Umsatz von 70,8 Millionen Euro in mittlerweile 58 Behandlungszentren, wie von den Co-CEOs Attila Strauss und Kilian Brenske auf dem Equity Forum gestern in Frankfurt zu hören war.
Die Betriebsgewinn-Marge (Eibt-Marge) lag dabei übrigens bei sensationellen 21,9 Prozent. Look good. Feel good. Do good, so das Motto der M1 Kliniken – feel good dürfte derzeit auch für die Aktionäre gelten, denn die Aktie bewegte sich zuletzt deutlich nach oben und Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung am 17. Juli eine Dividende von 0,50 Euro je Aktie vorschlagen. Derzeit würde das immerhin einer Dividenden-Rendite von drei Prozent entsprechen.
Das Geschäft der M1 Kliniken im Med-Spa-Bereich brummt: Der globale Markt wird bis 2030 auf ein Potenzial von rund 33 Milliarden Euro geschätzt und dürfte von 2021 bis 2030 mit Raten von jährlich neun Prozent wachsen. Die M1 Kliniken haben, gemessen am Umsatz, im Med Spa-Segment seit 2021 pro Jahr um 21,9 Prozent zugelegt. Eine Erfolgsgeschichte. Könnte sich diese weiter fortsetzen?
Das Durchschnittsalter der M1-Beauty-Kunden beträgt 38 Jahre, 80 Prozent sind zwischen 20 und 47 Jahre alt. Der Anteil der 20-jährigen entspricht dem Anteil der 45-jährigen. Ein Drittel sind Neukunden und zwei Drittel Bestandskunden. 50 Prozent des Kundenstamms gönnt sich zwei Behandlungen pro Jahr. Der hohe Anteil an Bestandskunden und die Wiederholungsbehandlungen sprechen für eine gute Qualität der M1 Kliniken und eine hohe Kundenzufriedenheit.
Ein durchschnittlicher Arzt bei M1 (das Unternehmen beschäftigt nur Ärzte für die Behandlungen) kommt auf einen Tagesumsatz von 10.000 Euro bei im Schnitt 30 Behandlungen. 20 Prozent der Kunden geben mehr als 500 Euro aus. Zur Einordnung: Eine Lippenaufspritzung kommt bei M1 auf 99 Euro (beim Wettbewerb sind es 175 Euro) und eine Gesichtsbehandlung auf 736 Euro (1.250 Euro).
Insgesamt steigerten die M1 Kliniken 2023 den Konzernumsatz um 10,9 Prozent auf 316,3 Millionen Euro. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (Ebitda) verbesserte sich um 36,7 Prozent auf 21,0 Millionen Euro und der Betriebsgewinn (Ebit) um 68,5 Prozent auf 15,7 Millionen Euro. Das Eigenkapital verzeichnet ein Plus von 0,6 Millionen Euro auf 143,7 Millionen Euro, bei einer aktuellen Marktkapitalisierung von 304,1 Millionen Euro.
Der Anbieter schönheitsmedizinischer Gesundheitsdienstleistungen bleibt angesichts von Expansionsplänen, Wachstum und Margen im Beauty-Bereich ein reizvolles Investment. Technisch ist vielleicht der Abstand zur 200-Tage-Linie derzeit schon etwas groß geworden. Kursstützend könnte tendenziell ein Aktien-Rückkaufprogramm wirken, das am 29. April 2024 gestartet ist und spätestens am 25. April 2025 beendet sein soll.
M1 Kliniken-Aktie (Tageschart): dynamische Aufwärtsbewegung