Wenn ein Unternehmen, welches in den vergangenen Jahren für kontinuierliches Wachstum stand, dann war dies Bechtle. Doch nun scheint auch der IT-Dienstleister die Konjunkturkrise zu spüren, die vor allem in Deutschland immer sichtbarer wird. Denn Bechtle meldete für das erste Quartal völlig überraschend einen Umsatzrückgang. Und daran hat offensichtlich auch die Berliner Ampel-Regierung eine direkte Mitschuld.
Unternehmenschef Thomas Olemotz nahm in seinem Statement zum ersten Quartal kein Blatt vor den Mund. Vielmehr machte er direkt den Staat und dessen verzögerte Freigabe der Haushaltgelder für den Umsatzrückgang von 2,3 Prozent auf rund 1,5 Milliarden Euro mitverantwortlich. Denn diese Verzögerungen sorgen für Verschiebung von staatlichen Aufträgen. Doch Olemotz hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass es wieder besser wird, denn er setzt auf eine Problemlösung im weiteren Jahresverlauf.
Am Kapitalmarkt ist man offensichtlich deutlich skeptischer, wenn es um Hoffnungen rund um die Berliner Regierung geht. Denn die Bechtle-Aktie (515870) geht im frühen Mittwoch-Handel (nach der Datenveröffentlichung) bis zu fünf Prozent auf Talfahrt, kann sich im Verlauf und auch am heutigen Freitag aber wieder etwas stabilisieren. Dies liegt wohl aber vor allem an der Entwicklung beim Ergebnis. Denn der Vorsteuergewinn (Ebt) kletterte um 2,8 Prozent auf 82,0 Millionen Euro, wozu vor allem Software-Verkäufe beitrugen, die höhere Margen abwerfen.
Vielleicht lag es aber auch an der bestätigten Jahresprognose der Neckarsulmer, die weiterhin ein Plus bei Umsatz und Vorsteuerergebnis zwischen fünf und zehn Prozent anstreben. Voraussetzung dafür ist aber, laut Olemotz, ein höheres Tempo in der zweiten Jahreshälfte.
Charttechnisch ist die Bechtle-Aktie inzwischen angeschlagen, nachdem sich sogar ein kurzfristiger Abwärtstrend gebildet hat. Hoffnung besteht aber, da der Titel bis zur 40-Euro-Linie über einige Unterstützungszonen verfügt, die halten sollten. Denn fundamental ist der Titel im Branchenverbleich mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 17 nicht überteuert, aber nur, wenn der Wachstumskurs tatsächlich gehalten werden kann. Da dies der Konzern erst wieder bestätigen muss, raten wir aktuell vom Direktinvestment ab, haben aber im Derivate-Bereich eine renditestarke Alternative gefunden.
So bietet ein Discount-Zertifikat (SW2BBM) mit Cap bei 40,00 Euro und Laufzeit bis zum 20. Dezember 2024 eine rabattierte Einstiegsmöglichkeit. Geht die Bechtle-Aktie über dem Cap bei 40,00 Euro über die Ziellinie, erhält der Anleger 40,00 Euro ausbezahlt, woraus sich aktuell eine Maximalrendite von 7,9 Prozent (12,4 Prozent p. a.) ergibt. Rutscht der Basiswert am Laufzeitende unter die 40er-Marke, tilgt der Emittent via Aktienlieferung. Der Einstandskurs liegt dann bei 37,08 Euro, was dem aktuellen Zertifikate-Kurs entspricht.
Das Anfang Dezember 2023 [HIER klicken] vorgestellte Discount-Zertifikat (SW2BBE) mit Cap bei 46,00 Euro und Laufzeit bis zum 22. März 2024 wurde übrigens zum Maximalbetrag von 46,00 Euro getilgt. Somit erzielten Anleger eine Maximalrendite von 9,9 Prozent (33,4 Prozent p. a.).
Bechtle-Aktie (Tageschart): im Abwärtstrend
