Mit üppigen zehn Prozent Zinsen pro Jahr will die Unternehmensanleihe von Neon Equity (A383C7) derzeit Zeichner locken. Der Bond hat eine Laufzeit bis Mai 2029 und ein Zielvolumen von 25 Millionen Euro. Gestückelt ist das Papier in Schuldverschreibungen à 1.000 Euro, so dass auch Privatanleger mit begrenztem Budget investieren können. Bis zum 21. Mai 2024 ist die Zeichnung noch über die Zeichnungsfunktionalität Direct Place der Deutschen Börse möglich, anschließend noch bis Ende März nächsten Jahres über die Website des Unternehmens.
Neon Equity ist eine Beteiligungsgesellschaft, die Impact Investing als Anlagestrategie verfolgt. Das Unternehmen sucht demnach Beteiligungen, die mit ihrem Geschäftsmodell zu gesellschaftlichen oder ökologischen Verbesserungen beitragen.
„Angesichts der großen Herausforderungen unserer Zeit sollten wir alle auch am Kapitalmarkt daran arbeiten, die Welt zu schützen und etwas besser zu machen.“
Vorstandschef und Großaktionär Thomas Olek
Wenig überraschend finden sich im Portfolio deshalb beispielsweise ein Anbieter von Elektroautos und ein Health Care-Unternehmen. Die größte Beteiligung bildet derzeit jedoch der börsennotierte Green Asset Manager Publity (697250). Dessen Kurs ist zuletzt aufgrund der prekären Lage der Tochtergesellschaft Preos deutlich unter die Räder gekommen. Die Entwicklungen bei Publity werden deshalb im Wertpapierprospekt der Neon Equity-Anleihe auch als ein Risiko aufgeführt. Andere Beteiligungen scheinen hingegen zu prosperieren: Die E-Auto-Firma Elaris (A2QDEZ) an der Neon Equity mit fünf Prozent beteiligt ist, hat erst kürzlich eine Umsatzexplosion für das laufende Jahr auf 150 bis 200 Millionen Euro Umsatz und ein positives operatives Ergebnis (Ebitda) in Aussicht gestellt.
Beim Blick in die Bilanz von Neon Equity fällt die üppige Eigenkapitalquote von 91 Prozent bei einem Eigenkapital von knapp 265 Millionen Euro auf. Auf der Aktivseite stehen dem Beteiligungswerte von insgesamt rund 255 Millionen Euro gegenüber. Selbst wenn bei der einen oder anderen Beteiligung also Wertanpassungen notwendig werden sollten, besteht hier also ein komfortabler Puffer. Hinzu kommt, dass Neon Equity deutlich profitabel ist. Ein Gewinnsprung von 61 Prozent beim Nachsteuerergebnis auf 19,4 Millionen Euro im vergangenen Jahr kann sich sehen lassen. Allerdings dürfte ein erklecklicher Teil davon durch Hochschreibungen von Beteiligungswerten entstanden sein. Aber Neon Equity verfügt noch über ein zweites Standbein, nämlich das Beratungsgeschäft. Die Gesellschaft mit Sitz in Frankfurt am Main unterstützt Firmen bei ihrer Kapitalmarkt- und Wachstumsstrategie, sofern diese wiederum mit ihrem operativen Geschäft positive Impulse für Gesellschaft und Umwelt generieren.
Mit bislang fünf Beteiligungsunternehmen ist die Basis von Neon Equity aktuell noch vergleichsweise schmal. Mit den Mitteln aus der Anleihe – die übrigens bis auf 125 Millionen Euro aufgestockt werden könnte – soll sich das ändern. Das Geld soll in weitere Beteiligungen aus den Branchen Erneuerbare Energien, Elektromobilität, Gesundheit, Ernährung und Infrastruktur investiert werden. Es ist zu erwarten, dass der am Kapitalmarkt bekannte Firmenlenker Olek hierbei zeitnah fündig werden dürfte, so dass für weiteres Wachstum gesorgt wäre.
Unter dem Strich müssen Anleger abwägen: Zwischen dem aktuell noch eher übersichtlichen Portfolio von Neon Equity, das Risiken bergen kann und einer Bilanz, die einen sehr robusten Eindruck. Eventuelle Portfolioverwerfungen dürften sich damit gut wegstecken lassen, so dass der ordentliche Zins von zehn Prozent ein Angebot ist, das mindestens einen zweiten Blick lohnt.