Rubrik: Börsenvisionen

Der Börsengang von Steyr Motors, Ende Oktober 2024, verlief ohne Euphorie. Über Wochen bewegte sich die Aktie grob zwischen 13 und 14 Euro, der Ausgabepreis lag bei 14 Euro. Erst vor wenigen Tagen kam Schwung in die Aktie und brachte den Titel bis auf 18 Euro. Ist das der Beginn eines Aufwärtstrends? Die Aktie erscheint längerfristig noch nicht ausgereizt.

Bei Talanx sprudeln die Gewinne: Der Konzern hat im vergangenen Jahr so viel Geld verdient wie noch nie. Entsprechend positiv entwickelt sich die Talanx-Aktie (TLX100), die nur knapp unter dem Rekordhoch vom Dezember bei 86,40 Euro notiert. Trotzdem sehen wir für den MDAX-Titel weitere Kurschancen.

Die Renk-Aktie (RENK73) konnte am gestrigen Mittwoch nur kurzfristig von ordentlichen Vorab-Zahlen für das vergangene Jahr profitieren. Schuld daran war ein ungenauer Ausblick für das nun laufende Geschäftsjahr. Immerhin notiert das Papier mit Kursen um 23 Euro auch am heutigen Donnerstag klar über dem Ausgabepreis (15 Euro) vom Februar 2024, als der Panzer-Getriebebauer an die Börse kam. Euphorie sieht jedoch anders aus.

Wenn ein DAX-Konzern schon drei Wochen nach dem Jahreswechsel Vorab-Zahlen für das Abschlussquartal des Geschäftsjahres 2024 vorlegt, dann hat dies eine besondere Bedeutung. Genauso war dies bei Adidas: Der fränkische Sportartikelhersteller meldete ein deutlich besser als erwartet ausgefallenes Weihnachtsgeschäft. Daher sahen auch die Zahlen des Gesamtjahres besser aus, als von den Analysten bislang erwartet. Kein Wunder also, dass die Adidas-Aktie einen Freudensprung machte.

Ist das mehr als ein (kleiner) Zucker nach oben bei der Steico-Aktie? Heute legt das Papier knapp sechs Prozent zu. Skepsis ist angebracht, auch wenn der Umsatz wohl etwas besser als erwartet ausfiel –, wobei sich der Betriebsgewinn (Ebit) nochmals niedriger einpendelte als prognostiziert. Aber es gibt noch einen anderen Hoffnungsschimmer.

Wirklich schön sieht das Chartbild der Sartorius Vorzugsaktie (716563) nicht aus, denn der Titel verlor vom Hoch aus dem November 2021 rund zwei Drittel an Wert und befindet sich noch immer im Abwärtstrend. Nun könnte sich aber tatsächlich ein Boden bilden und die Wende gelingen, denn auch Analysten blicken etwas zuversichtlicher auf die Entwicklung beim Labor- und Pharmazulieferer.

Nun schon im fünften Jahr stagniert die Wirtschaft in Deutschland. Diese Misere zeichnet sich besonders bei den Nebenwerten, die stärker von der Binnenkonjunktur abhängig sind, ab. Kaum mehr ein Anleger interessiert sich für diese. Entsprechend günstig sind teilweise die Bewertungen und das positive Überraschungspotential an der Börse. Fortec Elektronik könnte so ein Fall sein.

Eine der ersten Aktien, die wir bei Plusvisionen in diesem Jahr auf den Prüfstand stellten, war das Papier der Paul Hartmann AG. Damals verweisen wir vor allem auf Produktneuheiten, weshalb uns das Papier gut gefallen hat – bei Kursen um 200 Euro. Heute steht der Titel 10 Euro höher und frische Neun-Monats-Zahlen im Mittelpunkt. Auch hier kann der Gesundheits-Konzern überzeugen.

Bei Datagroup ist viel los: Die geplante Abspaltung der Tochter Almato, ein umfangreiches Aktienrückkaufprogramm, welches die Dividende ersetzt und Zahlen am oberen Ende der Guidance für das bereits am 30. September beendete Geschäftsjahr 2023/24. Die Datagroup-Aktie (A0JC8S) konnte als Folge den Abwärtstrend brechen und deutlich Boden gutmachen. Wir sehen weitere Chancen.

Es ist die anrührende Geschichte vom armen Mädchen, dass sich in den Jungen aus steinreichem Haus verliebt … Aber der standesbewusste Vater des Jungen hat etwas gegen diese Liaison. Amazon Prime Video brachte mit Maxton Hall – Die Welt zwischen uns eine Serien-Adaption des Bestsellers Save Me von Mona Kasten. Der Roman ist bei Lyx erschienen, dem sogenannten New Adult-Programm (Angebot für junge Erwachsene) bei Bastei Lübbe. Bei Bastei Lübbe sorgte (auch) das für gute Geschäfte. Wie es mit der Aktie weitergeht.

Am vergangenen Donnerstag meldete Bilfinger, dass bei einem Einsturz eines Fähranlegers in den USA sieben Menschen verstraben und zudem mehrere Personen schwer verletzt wurden. Der Kurs der Bilfinger-Aktie brach anschließend in der Spitze um rund 20 Prozent ein. Grund: Eine Tochtergesellschaft fungierte bis 2021 als Generalunternehmer für den von lokalen Subunternehmern ausgeführten Bau der Anlage. Nun befürchtet der Kapitalmarkt Schadenersatzforderungen.

Schaut man auf den längerfristigen Chart der Hawesko-Aktie (604270), könnte der Betrachter der Gedanke durch den Kopf gehen, dass kaum noch Wein oder Sekt getrunken wird. Denn der Titel kennt vom Rekordhoch aus dem Jahr 2021 bei 66,80 Euro nur noch den Weg in den Keller. Doch dem ist natürlich nicht so, wie die Halbjahreszahlen zeigen. Allerdings ist auch kein Wachstum zu erkennen, weshalb eine nachhaltige Trendwende wohl zeitnah nicht erfolgen kann. Es gibt aber gute Gründe, warum weitere Kurseinbrüche unrealistisch sind.