Rubrik: Zertifikate

Erst vor rund zwei Wochen hatten wir Gerresheimer hier bei Plusvisionen unter die Lupe genommen und vor allem den stabilen Wachstumskurs gelobt. Damals notierte die Gerresheimer-Aktie (A0LD6E) im Bereich der 100-Euro-Marke. Heute sind es rund 20 Prozent weniger. Auslöser für den Kursrutsch war eine klassische Gewinnwarnung. Wir sehen allerdings Chancen, dass sich der MDAX-Wert wieder etwas erholt.

Von Kursen um 72,50 Euro ging es bei der Aurubis-Aktie (676650) bis auf ein Zwischentief bei 60,60 Euro nach unten. Auslöser waren enttäuschende Vorab-Zahlen für das vierte Quartal des Geschäftsjahres 203/24 (per 30.9.). Demnach sorgen technische Probleme dafür, dass das operative Ergebnis vor Steuern von Anfang Juli bis Ende September geringer ausfällt als von den Experten erwartet. Immerhin kann sich die Aktie am heutigen Donnerstag stabilisieren. Hoffnung macht nun vor allem die Charttechnik.

Exakt bis auf 199,50 Euro waren die Sartorius Vorzüge (716563) im Juli abgerutscht, nachdem der Konzern seinen Ausblick auf das Gesamtjahr senken musste. Zwischenzeitlich hatte sich der Titel allerdings recht deutlich erhöht, ehe das Löschen des Kaufvotums durch den US-Broker Stifel die Erholung bremste. Mir dem aktuellen Level um 232 Euro bewegt sich das Papier allerdings noch immer rund zehn Prozent unter dem Niveau unserer jüngsten Besprechung vom vergangenen April.

Das war schon beeindruckend, was die Delivery Hero-Aktie (A2E4K4) in den vergangenen 30 Tagen aufs Parkett zauberte. Denn der Titel sprang um rund 50 Prozent in die Höhe: Von Kursen unter 20 Euro bis knapp an die 30 Euro-Marke. Dort prallte, der Wert jedoch an einem Widerstand ab, nachdem das Gap aus dem jüngsten Kurseinbruch geschlossen worden war.

: Fielmann steigerte den Absatz im ersten Halbjahr 2024 um drei Prozent auf rund 4,5 Millionen Brillen. Daraus entstanden Umsatzerlöse von 1,08 Milliarden Euro, was einem Plus von elf Prozent entsprach. Dabei erzielte der Konzern ein operatives Ergebnis (Ebitda) von 237 Millionen Euro, was einem Plus von 14 Prozent entsprach. Die Marge verbesserte sich damit von 21,2 auf 21,7 Prozent.

Als klassischer Chemikalienhändler hängt Brenntag direkt an der wirtschaftlichen Entwicklung. Daher ist es kein Wunder, dass die Brenntag-Aktie (A1DAHH) in den vergangenen drei Monaten schon rund 20 Prozent an Wert verlor. Ebenfalls kein Wunder ist daher auch, dass der Konzern seine Ziele – nach einem durchwachsenen zweiten Quartal – nach unten schraubt. Die Aktie konnte sich nach der Datenvorlage vom Mittwoch anschließend trotzdem knapp behaupten, da der Markt noch schwächere Daten erwartet hatte und die Gewinnprognosen ohnehin schon tiefer lagen.

Ein starkes zweites Quartal führte bei der Hannover Rück, im ersten Halbjahr zu einem Gewinnsprung. So kletterte das Nettoergebnis im Q2 um 20,9 Prozent auf 603 Millionen Euro. Die ist deutlich mehr, als die Analysten im Vorfeld erwartet hatten. Damit erzielte der weltweit drittgrößte Rückversicherer im ersten Halbjahr einen Nettogewinn von 1,2 Milliarden Euro, was einem Plus von 21 Prozent entspricht. Zudem bestätigte der Vorstand den Ausblick, weshalb die Hannover Rück-Aktie (840221) den Erholungskurs einschlug.

Zu Jahresbeginn hatten wir auf die Schmerzen hingewiesen, die Zalando-Aktionäre damals beim Blick auf das damalige Kursniveau von rund 18 Euro erdulden müssen. Anschließend ging es bei dem Papier bis in den Bereich um 27 Euro nach oben, ehe die Gesamtmarktschwäche und die Konjunktursorgen auch Zalando erfassten, so dass der Titel bis um die Marke von 22 Euro zurückfiel. Am heutigen Dienstag können Anleger jedoch etwas aufatmen, denn die frisch veröffentlichten Zahlen zeigen, dass sich der Online-Händler gegen die Konsumflaute erfolgreich zur Wehr setzt.

Erst seit Ende April führt Markus Kamieth den BASF-Konzern. Wie schwer das Erbe des langjährigen Firmenchefs Martin Brudermüller ist, zeigen die an diesem Freitag veröffentlichten Zahlen für das zweite Quartal. Denn nur das noch von Brudermüller angestoßene Sparprogramm rettete den Konzern vor bösen Überraschungen. Fest dürfte zudem stehen, dass ohne Konjunkturerholung auch beim weltgrößten Chemiekonzern keine Besserung in Sicht ist. Die BASF-Aktie (BASF11) verliert daher zunächst weiter an Boden.

Bald scheint es geschafft zu sein, dass das Flugaufkommen in Deutschland wieder das Vor-Coronas-Niveau erreicht. Dies zeigen Zahlen des Branchenverband ADV für Mai. Demnach sorgten vor allem die Pfingstferien für eine steigende Nachfrage nach Flugreisen. denn 19,7 Millionen Passagiere nutzen in diesem Monat deutsche Flughäfen. Das waren zehn Prozent mehr als im Vorjahresmonat und nur noch 12,1 Prozent weniger als im Mai 2019. Trotzdem neigte die Fraport-Aktie (577330) zuletzt wieder einmal zur Schwäche.

Erst im Vormonat hatte Fielmann die Übernahme der US-Optikerkette Shopko Optical angekündigt, jetzt ist die Transaktion bereits abgeschlossen. Als Folge erwartet der deutsche Marktführer nun einen Jahresumsatz von rund 2,3 Milliarden Euro. Vorher hatte der Konzern rund 100 Millionen Euro weniger erwartet. Die Fielmann-Aktie reagierte jedoch kaum, wohl auch, weil es zur Entwicklung der Gewinn-Marge keine neuen Angaben gab.