Rubrik: Covestro

Spekulationen gab es schon geraume Zeit. Nun wird eine mögliche Übernahme von Covestro durch Abu Dhabi National Oil (Adnoc) wahrscheinlicher. Denn der Covestro-Vorstand nimmt Gespräche auf. Dies gefällt der Covestro-Aktie (606214), die ihrem Höhenflug fortsetzt und sich vom Juni-Niveau bei 40 Euro inzwischen auf mehr als 53 Euro vorgearbeitet hat.

Dass bei Covestro im aktuellen Umfeld steigender Energie- und Rohstoffpreise die Welt nicht in bester Ordnung sein kann, war klar. Doch es kam sogar noch etwas schlimmer: Der Kunststoffkonzern rutschte 2022 unter dem Strich sogar in die roten Zahlen. Nun droht sogar ein Dividendenausfall. Die Aktie reagierte zunächst mit Abschlägen, erholte sich aber schnell wieder.

Der Chart sieht noch immer fürchterlich aus: Denn seit dem vergangenen Oktober, als die Covestro-Aktie (606214) noch im Bereich um 60 Euro notierte, ging es nur abwärts. Erst knapp über der 30-Euro-Marke bremste die Bewegung, mit einem Zwischentief bei 30,72 Euro. An diesem Montag konnte das Papier sogar deutlicher zulegen und die 33-Euro-Marke zurückerobern. Auslöser waren Aussagen von Finanzvorstand Thomas Toepfer. Am heutigen Dienstag kam es im frühen Handel allerdings zu kleineren Gewinnmitnahmen.

Schon im April schrieben wir, dass es bei Covestro gut läuft. Dies bestätigte der Kunststoffkonzern mit guten Halbjahreszahlen, die den Markt vor Monatsfrist erreichten. Am vergangenen Wochenende berichtete nun Vorstandschef Markus Steilemann in einem Interview mit einer Presseagentur, dass die starke Nachfrage aus der Bau- und Autoindustrie sowie nach Elektronik und Medizinprodukten weiter anhält. Er äußerte sich vor allem mit Blick auf das laufende dritte Quartal sehr optimistisch. Daher legte die Covestro-Aktie (606214) zu Wochenbeginn etwas zu. Die notiert aber trotzdem nur im Bereich des Niveaus vom April. Wir erklären, warum dies so ist.

Bei Covestro läuft es gut. Der Konzern hat meldete erste Zahlen für das abgelaufene Quartal. Demnach erreichte das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) 743 Millionen Euro, nach 254 Millionen im Jahr 2020. Für das zweite Quartal nannte Konzernchef Markus Steilemann klare Ziele. So soll das Ebitda 730 bis 870 Millionen Euro erreichen. Im Gesamtjahr soll der Ergebnis-Wert daher zwischen 2,2 und 2,7 Milliarden Euro liegen. Vorher hatte Covestro lediglich eine Guidance von 1,7 bis 2,2 Milliarden Euro genannt. Wir sagen, warum sich die Kursgewinne der Aktie (606214) in Grenzen halten und welche Chancen wir dem Titel einräumen.

Covestro Vorstandschefs Markus Steilemann wird zuversichtlicher. Er rechnet nun für 2020 mit einem Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 1,44 bis 1,5 Milliarden Euro. Damit liegt er sogar über den optimistischen Schätzungen der Analysten, deren Ebitda-Ziele sich im Bereich um 1,2 Milliarden Euro bewegten. Auch beim Cash-flow ist Steinemann nun zuversichtlicher, womit die Anleger bei der Dividende eine gewisse Sicherheit erhalten. Dies gefällt der Aktie, die an die 50-Euro-Marke heranspringt.

Covestro pendelt auch am heutigen Dienstag weiter im Bereich um 42 bis 43 Euro. Daran ändern auch eigentlich gute Zahlen und Informationen zum dritten Quartal wenig, die tagfrisch an den Markt kamen. So gelang Covestro die Rückkehr in die Gewinnzone: Mit einem Ergebnis von 179 Millionen Euro war der Gewinn sogar rund 20 Prozent höher als im Vorjahresquartal. Dies gelang, obwohl der Umsatz um rund 13 Prozent auf 2,8 Milliarden Euro sank. Wir sagen, warum die News nicht zu steigenden Kursen führt und stellen eine Alternative zum Direktinvestment vor.

Wird Covestro vom US-Finanzinvestor Apollo Global Management übernommen wie kürzlich spekuliert? Covestro hat nun selbst in den Niederlanden eingekauft. Von der Royal DSM übernimmt Covestro den Geschäftsbereich Resins & Functional Materials (RFM). Klar ist von Skaleneffekten die Rede, wie immer bei solchen Zukäufen. Doch zunächst dürfte es teuer werden und Kräfte in einer schwierigen Marktsituation binden. Was sollten Anleger tun?

Übernimmt der US-Finanzinvestor Apollo Global Management den Kunststoffproduzenten Covestro? Das Unternehmen dementiert, aber der Kurs steigt kräftig. Ob es sich lohnt, in Kaufverhandlungen hineinzukaufen? Überschießt der Kurs kurzfristig? Covestro ist zwar nicht mehr so günstig bewertet wie noch vor einigen Monaten, aber die Aktie ist auch nach wie vor nicht teuer.

Seit März allerdings befindet sich die Aktie des Kunststoff-Produzenten Covestro in einem kurzfristigen Aufwärtstrend, der nun in eine mittelfristige Aufwärtsbewegung übergehen könnte. Bei rund 44 Euro hat Covestro die seit Februar 2018 bestehende Abwärtstrendlinie gerade überschritten. Setzt sich die Erholung der einstigen Bayer-Tochter der vergangenen Monate fort?

Wieder eine kleine Hürde genommen: Die Covestro-Aktie schleicht sich weiter nach oben. Nun wurde der kleine Widerstand bei 38,10 Euro – das Hoch vom Juli – überwunden. Im Tageschart hat sie inzwischen auch die 200-Tage-Durchschnittslinie schon ein ganzes Stück hinter sich gelassen. Kann die Aktie den Weg nach oben fortsetzen. Jetzt hat sich auch Goldman Sachs geäußerst.

Keine großen Überraschungen brachten die endgültigen Halbjahreszahlen von Covestro. Vorstandschef Markus Steilemann zeigte sich aber zuversichtlich, dass die Juli-Verkaufsmengen – bei einer Fortsetzung des aktuellen Trends – nur noch leicht unter Vorjahr liegen. Mit Blick auf die Tatsache, dass wir bereits in der letzten Juli-Woche sind, ist also das Risiko einer Nichterfüllung dieser Prognose sehr gering. So kletterte die Aktie nach den Äußerungen bis in den Bereich um 38 Euro.