Mit der Aktie von Sto geht es nun schon seit einigen Monaten nach oben. Wittert die Börse da etwa Morgenluft, was die Baukonjunktur angeht? Oder ist es nicht mehr als eine technische Reaktion auf die vorangegangenen Verlust, wobei sich dafür die Aufwärtsbewegung nun doch bereits länger hinzieht und auch die 200-Tage-Linie (im Januar) überwunden wurde?
Die Lage am Bau bleibt schwierig. Im Ifo-Geschäftsklima im April hieß es dazu: „Im Bauhauptgewerbe hat sich das Geschäftsklima das dritte Mal in Folge verbessert. Das lag an merklich weniger pessimistischen Erwartungen. Die aktuelle Lage wurde etwas schlechter beurteilt. Viele Firmen klagen über Auftragsmangel.“ Gleichzeitig: „Im Wohnungsbau haben die Stornierungen zugenommen. Knapp jedes fünfte Unternehmen (19,6 Prozent) berichtete von stornierten Aufträgen. Im Februar waren es noch 17,7 Prozent.“
Was bei dem Spezialisten für Gebäudebeschichtungen und Wärmedämmverbundsysteme half, war ein ordentliches Jahresergebnis, trotz der widrigen Bausituation und ein dezent optimistischer Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr.
2023 sank der Umsatz bei Sto um 3,9 Prozent auf 1,72 Milliarden Euro. Bereinigt um Währungseffekt ging der Umsatz um drei Prozent zurück. Der Konzernbetriebsgewinn (Konzern-Ebit) verringerte sich im Berichtsjahr um 2,5 Prozent auf 126,5 Millionen Euro und erreichte damit die prognostizierte Bandbreite von 118 bis 143 Millionen Euro. Der Vorsteuergewinn (Ebt) ging durch ein verbessertes Finanzergebnis nur um 0,7 Prozent auf 127,4 Millionen Euro zurück. Die daraus resultierende Umsatzrendite verbesserte sich gegenüber Vorjahr von 7,2 auf schöne 7,4 Prozent.
Das Nettofinanzguthaben, nach Berücksichtigung von Finanzschulden, stieg zum Jahresende 2023 auf 119,7 Millionen Euro. Der Cash-flow aus laufender Geschäftstätigkeit belief sich auf 170,9 Millionen Euro, nach 95,3 Millionen Euro im Vorjahr. Bei einem Börsenwert von aktuell gut einer Milliarde Euro sind das ansehnliche Zahlen.
Für das Gesamtjahr 2024 rechnet Sto trotz der Herausforderungen insbesondere im deutschen Markt mit einem Umsatz von 1,79 Milliarden Euro im Konzern. Für das Ebit und das Vorsteuerergebnis prognostiziert Sto jeweils eine Bandbreite von 113 bis 138 Millionen Euro. Die Umsatzrendite dürfte zwischen 6,3 und 7,8 Prozent liegen.
Schafft Sto tatsächlich ein Ergebnis in den anvisierten Bandbreiten, dann ist das Papier auch auf dem jetzigen Niveau noch attraktiv mit einem prognostizierten Kurs-Gewinn-Verhältnis von um die elf und einer Dividenden-Rendite von mehr als drei Prozent (Hauptversammlung ist am 19. Juni, Dividenden-Vorschlag für die Vorzüge (DE0007274136): fünf Euro) bewertet. Technisch sollte die Sto-Vorzugsaktie möglichst nicht mehr unter 132,00 Euro fallen.
Sto-Aktie (Vorzüge, Tageschart): unter 132,00 Euro wird es wieder kritisch