Dass bei Covestro im aktuellen Umfeld steigender Energie- und Rohstoffpreise die Welt nicht in bester Ordnung sein kann, war klar. Doch es kam sogar noch etwas schlimmer: Der Kunststoffkonzern rutschte 2022 unter dem Strich sogar in die roten Zahlen. Nun droht sogar ein Dividenden-Ausfall. Die Aktie reagierte zunächst mit Abschlägen, erholte sich aber schnell wieder.
Bis zu fünf Prozent sank das Covestro-Papier (606214) im vorbörslichen Handel, nachdem die Verlust-Nachricht die Runde machte. Nach vorläufigen Zahlen soll der Fehlbetrag rund 300 Millionen Euro betragen, nach einem Plus von 1,6 Milliarden Euro in 2021. Da die Verluste aber vor allem über Abschreibungen entstanden, die keine Auswirkungen auf die Liquidität haben, erholte sich das Papier und lag am Mittag sogar knapp zwei Prozent im Plus. Denn einige Analysten gehen davon aus, dass Covestro trotzdem eine Dividende zahlen wird.
Und auch operativ sieht es gar nicht so schlecht aus. Zwar das lag operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) mit rund 1,61 Milliarden Euro knapp unter der Guidance des Konzerns von 1,7 bis 1,8 Milliarden Euro, dafür aber in etwa auf Höhe der Markterwartungen. Finale Daten wird Vorstandsvorsitzende Markus Steilemann erst am 2. März veröffentlichen. Dann dürfte auch ein Ausblick auf 2023 folgen.
Wir gehen davon aus, dass hier die jüngste Preisberuhigung am Rohstoffmarkt Platz für positive Überraschungen bringt. Zudem sollte es Covestro – mit Blick auf die gute Marktstellung – gelingen, Preiserhöhungen bei den Kunden durchzusetzen. Chancen für die Aktie erkennen wir aber am niedrigen Kurs-Gewinn-Verhältnis von sechs. Hier scheinen viele Risiken bereits eingepreist. Langfristanleger können daher durchaus zugreifen.
Unsere Hauptempfehlung ist aber ein Discount-Zertifikat, welches einen rabattierten Einstieg in die Aktie ermöglicht. Das ausgewählte Discount-Zertifikat (SH02VR) mit Cap bei 40 Euro läuft bis 16. Juni 2023. Rutscht der Basiswert am Laufzeitende unter die 40er-Marke, tilgt der Emittent via Aktienlieferung. Der Einstandskurs liegt dann bei 36,53 Euro, was dem aktuellen Zertifikate-Kurs entspricht. Der Rabatt gegenüber dem Direktinvestment läge bei rund elf Prozent. Geht die Aktie hingegen über dem Cap über die Ziellinie, erzielt der Anleger – quasi als Trost für den entgangenen Aktienkauf – aktuell eine Maximalrendite von 9,5 Prozent (22,1 Prozent p. a.), da er dann 40 Euro in Cash ausbezahlt bekommt.
Covestro-Aktie (Tageschart): Schock kaum sichtbar