In der ewigen Liste der schlechtesten und teuersten vom Größenwahn getriebenen Unternehmensentscheidungen nimmt die Übernahme von Monsanto durch Bayer initiiert vom Jahrhundertmanager Werner Baumann zweifellos einen Spitzenplatz ein [zuletzt hat Plusvisionen HIER berichtet].
Auf dem Chemie- und Pharma-Konzern wird noch auf Jahre hinaus ein Prozessrisiko lasten, auch wenn jetzt gerade ein Verfahren wegen der Chemikalie PCB in den USA zugunsten von Bayer entschieden wurde. Aber schon beim nächsten Prozess könnte es wieder ganz anders laufen, wenn es um mögliche Gesundheitsgefahren des Unkrautvernichters Glyphosat geht.
Die Börse hat dennoch jüngst etwas Hoffnung geschöpft und die Aktie im März und April ein Doppeltief ausgebildet. Dieses könnte durchaus die Basis für weitere Kurssteigerungen sein, insbesondere, wenn die Widerstandslinie bei 29,40 Euro überwunden würde. Vielleicht wäre sogar ein Hochlaufen bis auf 36,10 Euro möglich. Dort befindet sich das diesjährige Jahreshoch und auch die 200-Tage-Durchschnittslinie.
Spannend auch: Zwischen 38,00 Euro und 39,70 Euro klafft noch ein Gap, das womöglich noch geschlossen werden will.
Was für Bayer spricht, ist die im Markt weitverbreitete Skepsis – wer verkaufen wollte, hat wahrscheinlich schon verkauft. Andererseits ist dieser kritische Blick gerechtfertigt, da ein nächstes Urteil wieder horrende Belastungen für Bayer bedeuten könnte, zumal nun auch kartellrechtliche Probleme in den USA drohen könnten. Für langfristige Anleger sind das einstweilen keine sonderlich verlockende Aussichten.
Klarheit über den Geschäftsverlauf in den ersten drei Monaten 2024 gibt es am 14. Mai, wenn die Quartalsergebnisse veröffentlicht werden. Wir sind gespannt, ob bereits Tendenzen des „dreijährigen Veränderungsprozesses“, den (Neu-) Vorstand Bill Anderson angestoßen hat, sichtbar sind. Denn 2024 ist das erste volle Jahr dieses Prozesses.
Das im Februar [HIER] als aussichstreich eingestufte Reverse Bonus-Zertifikat (PC1ZH5) darf im Depot verbleiben. Es bringt aktuell noch eine Bonus-Rendite von vier Prozent oder hochgerechneten 10,3 Prozent p.a., wenn die Bayer-Aktie bis zum 20. September 2024 stets unter 40,00 Euro (Abstand aktuell:41,2 Prozent) verweilt. Gelingt dies nicht, dann droht Anlegern ein Minus, da die Kursgewinne der Aktie in Verluste beim Zertifikat gewandelt werden. Ein Anstieg über 40 Euro scheint aber bis September eher unwahrscheinlich.
Etwas renditestärker ist allerdings ein Discount-Zertifikat (SU7N9H) mit Cap bei 27,50 Euro und Laufzeit bis Dezember 2023. Geht die Aktie über dem Cap bei 27,50 Euro über die Ziellinie, ist aktuell eine Maximalrendite von 10,1 Prozent (15,5 Prozent p.a.) möglich. Rutscht der Basiswert am Laufzeitende unter das Cap-Niveau, tilgt der Emittent via Aktienlieferung. Der Einstandskurs liegt dann bei 24,97 Euro, was dem aktuellen Zertifikate-Kurs entspricht und einem Rabatt gegenüber dem Direktinvestment von rund zwölf Prozent gleichkommt.
Bayer-Aktie (Tageschart): Doppelboden