Rubrik: Bau

Plusvisionen richtet Fragen an Øivind Horpestad. Er ist seit Juli 2019 Vorsitzender des Vorstands und des Verwaltungsrates von Elop AS. Vorher war er einer der Gründer und früherer CEO des Infrastruktur-Unternehmens NRC Group, notiert an der Oslo Stock Exchange. Zudem war Horpestad u.a. verantwortlich für die Entwicklung und Umsetzung der Strategie, die die in Oslo notierte Endur ASA zu einem führenden Anbieter für maritime Infrastruktur gemacht hat. Heute gibt Auskunft über die Elop-Technologie, deren Einsatzgebiete und über die Zukunftschancen des Unternehmens.

Der Boom am Bau hilft auch Wacker Neuson, die als Hersteller von kompakten Baumaschinen direkt an der Entwicklung dieser Branche hängen. Dies bestätigen die Zahlen für 2021: Der Umsatz stieg um 15,5 Prozent auf 1,866 Millionen Euro. Beim operativen Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) kam es zu einem Sprung um 153,9 Prozent auf 193 Mio. Euro, jedoch von einer durch die Pandemie belasteten Vorjahreswert. Mit einer Ebit-Marge von 10,3 Prozent lag der Konzern allerdings klar über der eigenen Prognose.

Die klassische Korrekturbewegung, die nahezu alle fundamental hochbewerteten Technologieaktien im Zuge steigender Zinsen erfasst hat, musste auch die Nemetschek-Aktie (645290) durchmachen: Vom Januar-Zwischenhoch bei 113,70 Euro ging es in einem Rutsch bis auf 75,08 Euro nach unten. Doch das Unternehmen reagierte und legte vorläufige Geschäftszahlen für 2021 vor, die über den erst im Sommer erhöhten Prognosen liegen. Und schon kostet die MDAX-Aktie wieder rund 82 Euro.

Bei 60 Euro notierte die Aktie von Helma Eigenheimbau (A0EQ57) als wir den Titel bei Plusvisionen im Juli gute Chancen auf weiter steigende Kurse zubilligten. Tatsächlich setzte der Titel damals seinen Aufwärtstrend unvermindert fort und markierte bereits im August bei 69,40 Euro sein aktuelles All-Time-High. Aktuell ist das Papier allerdings mit Kursen um 64 Euro wieder billiger, weshalb wir eine neue Kaufgelegenheit sehen.

Im dritten Quartal brach bei Bilfinger der Umsatz um rund 20 Prozent auf 870 Millionen Euro ein, der Auftragseingang sank um ca. 29 Prozent und das bereinigte operative Ergebnis (Ebita) rutschte um rund ein Drittel nach unten auf 23 Millionen Euro. Immerhin schrieb der Industriedienstleister damit wieder schwarze Zahlen, denn im zweiten Quartal stand bei dieser Kennzahl ein Minus von 35 Millionen Euro. Beim Ausblick blieb Vorstandschef Tom Blades vorsichtig: Er kalkuliert mit einem Umsatzrückgang um rund 20 Prozent und einem deutlich sinkenden aber schwarzen Ebita. Trotzdem kann die Aktie ein spannendes Anlageziel sein – dank Übernahmefantasie.

Der Bau- und Maschinenbaukonzern Bauer aus dem oberbayerischen Schrobenhausen kommt nicht wirklich aus dem Quark. Dies belegen auch die zum Wochenschluss vorgelegten Neun-Monats-Zahlen. Der Konzern musste dabei einen Rückgang der Gesamtleistung um 11,4 Prozent auf 1,24 Milliarden Euro bekanntgeben. Das operative Ergebnis (Ebit) brach um 55,5 Prozent auf 21,6 Millionen Euro ein und unter dem Strich steht gar ein Verlust. Wir sagen, warum die Aktie für trading-orientierte Anleger trotzdem Chancen bietet.

Bauer musste mehrfach seine Prognosen für 2019 anpassen. Entsprechend schwach performte die Aktie, die im Jahresverlauf von einem Zwischenhoch um 25 Euro bis zum Jahresende auf ein Niveau um 15 Euro zurückfiel. Noch tiefer ging es dann aber im Corona-Crash. Mit Sorgen über Konjunkturentwicklung sank die Bauer-Aktie (516810) bis auf 9,32 Euro, was dem tiefsten Stand seit 2016 entsprach. Nun läuft die Erholung.

Bei Nemetschek waren die jüngsten Zahlen gut. So stieg der Umsatz im ersten Quartal um 12,8 Prozent auf 146,6 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) verbesserte sich um 14 Prozent auf 41,8 Millionen Euro. Für das zweite Quartal sieht das Management allerdings größere Schwächen. Dafür soll es dann im zweiten Halbjahr zu einer Aufholbewegung kommen. So will der Konzern weiterhin eine leichte Steigerung des Konzernumsatzes bei einer Ebitda-Marge von mehr als 26 Prozent. Die Aktie (645290) scheint nach der raschen Erholung gut bezahlt, weshalb ein Discounter wohl die bessere Wahl ist.

Der HeidelbergCement-Aktie (604700) stürzte im Corona-Crash vom Zwischenhoch um 65 Euro bis auf ein Zwischentief bei 29,04 Euro massiv ab. Im Zuge der Markterholung kletterte der Wert aber inzwischen immerhin wieder an die 40-Euro-Marke. Spannend wird nun sein, wie sich Corona tatsächlich in den Zahlen spiegelt. Konzernchef Dominik von Achten strich bereits vor einigen Wochen die Prognose für 2020. Die Aktie befindet sich trotzdem auf Erholungskurs. Aber auch ein Bonus-Zertifikat kann eine spannende Anlageidee sein.

Überraschend gute Geschäfte in China haben bei SMT Scharf, einen Konzern, der kundenindividuelle Transportlösungen und Logistiksysteme für den Untertagebau herstellt, zu einer Übererfüllung der eigenen 2019er-Prognose geführt. Dass die Aktie (575198) trotzdem nicht den eigentlich verdienten Kurssprung aufs Parkett zaubert, liegt natürlich auch an China, dem Ursprungsland des Cornonavirus. Wir zeigen, warum das Papier trotzdem spannend ist.

Bei der BayWa liegen die Gewinne nach neun Monaten deutlich über dem Vergleichswert des Vorjahres. Und nun läuft das ertragsstarke vierte Quartal. Hier will Vorstandschef Klaus Josef Lutz vor allem mit der Sonnen- und der Windenergie nochmals kräftig Geld verdienen. Daher dürfte die Aktie (519406) ihren Aufwärtstrend fortsetzen. Ein Einstiegsversuch via Discounter kann daher scheitern, allerdings winkt in diesem Fall eine nette Trostrendite.

Nur einen Monat nach der Prognosebestätigung muss der Bauer-Konzern vor rückläufigen Gewinn warnen. Was ist da los? Die Rede ist von Projektverschiebungen und der aktuellen Zinsentwicklung. Aber was ist neu an der mauen Weltkonjunktur und der niedrigen Zinsen? Nichts. Das wirft kein gutes Licht auf das Bauer-Management. Die Aktie bricht krass ein, zu Recht. Und nun?