Rubrik: Corona

Bei Gerresheimer rückten die Übernahmegerüchte aus dem Sommer im Zuge der Energiekrise immer mehr in den Hintergrund. Denn die Anleger machten sich sorgen, wie die galoppierenden Gaspreise aufgefangen werden können. Dabei betonte Konzernchef Dietmar Siemssen mehrmals, dass er in wesentlichen Bereichen langfristige Lieferverträge und Absicherungsgeschäfte getätigt hat. Trotzdem rutschte die Aktie im September bis auf ein Zwischentief bei 46,66 Euro ab. Gute Q3-Zhalen sorgten inzwischen aber auch charttechnisch für die Trendwende.

Es ist gerade einmal zweieinhalb Jahre her, da wurde Drägerwerk als Corona-Profiteur gefeiert. Das Unternehmen durfte sich damals u.a. über Großaufträge für Beatmungsgeräte und für Schutzausrüstung für das Krankenhauspersonal freuen. Die Vorzugsaktie (555063) sprang damals bis auf 108,80 Euro in die Höhe. Heute leidet der Medizin- und Sicherheitstechnik-Konzern aber unter den Lieferketten-Problemen und muss daher die Prognose kürzen. Und schon rutschte der Titel unter die 40-Euro-Marke.

Vor rund zwei Monaten hatten wir zuletzt einen Blick auf die Synlab-Aktie (A2TSL7) geworfen, die damals um 17,50 Euro pendelte. Tatsächlich ging es anschließend bis auf ein Zwischenhoch bei 19,60 Euro, da die guten Nachrichten aus dem Q1 nachwirkten. Allerdings folgte mit den Daten zum Q2 ein neuerlicher Kursrückschlag, obwohl der Laborspezialist erneut die Umsatzprognose erhöhte, aber schwache Ertragszahlen meldete, die auch Zweifel an der Jahresprognose aufwerfen.

Auch Unternehmen, deren Geschäft prima läuft, müssen damit leben, dass in einem schwachen Marktumfeld die Aktie extrem zurückkommt. So ist dies auch bei den Sartorius Vorzügen (716563), die vom Rekordhoch bei 631,80 Euro aus dem Spätherbst 2021, sich mehr als halbierten und im Zwischentief aus dem Juni nur noch 293,30 Euro kosteten. Aktuell eroberte das Papier aber immerhin die 400-Euro-Marke zurück, wozu starke Halbjahreszahlen erheblich beitrugen.

Fielmann wird pessimistischer: Steigende Kosten, verunsicherter Verbraucher und ein hoher Corona-Krankenstand machen der Optikerkette schwer zu schaffen. Die Aktie (577220) rutschte bis auf 37,16 Euro ab, was dem niedrigsten Niveau seit 2013 entspricht. Zuletzt konnte sich das Papier immerhin im Bereich der 40-Euro-Marke etwas stabilisieren. Ein Kauf der Aktie kommt aber zu früh, sinnvoller erscheint ein Einstiegsversuch via Discount-Zertifikat.

Erst vor Monatsfrist hatten wir uns wieder einmal eher skeptisch zur Aktie der Shop Apotheke geäußert. Damals notierte der Titel (A2AR94) im Bereich um 96 Euro. am heutigen Mittwoch zahlen Anleger immerhin noch rund 93 Euro für das Papier. Doch zwischenzeitlich waren es sogar weniger als 80 Euro. Früh veröffentlichte Umsatz- und Kundenzahlen für das zweite Quartal gaben dem Titel aber am gestrigen Dienstag und am heutigen Mittwoch in Summe bis zu 20 Prozent Auftrieb. Trotzdem bleiben wir skeptisch.

Am gestrigen Dienstag verlor die Fresenius Medical Care-Aktie (FMC, 578580) plötzlich knapp zehn Prozent an Wert. Auslöser war eine Niederlage des US-Mitbewerbers Davita vor dem Obersten Gerichtshof der USA. Dabei ging es um bestimmte Dialysevergütungen. Am heutigen Mittwoch nahm nun auch FMC Stellung und zeigte sich unbesorgt, da die Gerichtsschlappe nicht auf den Bad Homburger Gesundheitskonzern übertrag bar sei. Trotzdem bleib eine Kurserholung bislang aus, was wohl nicht nur am schwachen Gesamtmarkt liegt.

Vor rund 6 Wochen hatte Mutares-CIO Johannes Laumann im Plusvisionen-Interview angekündigt, dass weitere Akquisitionen rasch folgen und vor allem der Bereich Automotive & Mobility gestärkt werden soll. Heute meldete die Beteiligungsgesellschaft einen entsprechenden Deal, der bereits die fünfte Buy-Side-Transaktion des laufenden Jahres ist, aber der erste Kauf, der über das neue Büro in Wien durchgeführt wurde. Die Mutares-Aktie (A2NB65) zeigt sich wenig verändert, bleibt aber aussichtsreich.

Bei Gerresheimer lief das erste Quartal sehr gut. Vorstandschef Dietmar Siemssen sieht den Konzern daher auf einem guten Weg, ein weiteres Rekordjahr zu erreichen. Mit Blick auf den hohen Auftragsbestand und einer weiter steigenden Nachfrage nach bestehenden und neuen Produkten und Lösungen erhöhte er die Guidance für 2022. So soll das organische Umsatzwachstum nun prozentual zweistellig ausfallen. Vorher sprach Siemssen nur von einem Wachstum im hohen einstelligen Prozentbereich. Der Aktie gefällt die neue Prognose.

igentlich sollte es mit der Aktie von Dr. Hönle steil aufwärts gehen – eigentlich. Doch das Papier rammt es derzeit gespitzt in den Boden. Enttäuschung reit sich an Enttäuschung. Jetzt hat der Vorstand seine Prognose für das Geschäftsjahr 2021/2022 bekanntgegeben. Reaktion der Börse: minus acht Prozent. Es besteht noch eine Chance, dass die Kurswende demnächst gelingen könnte?

Das schaut nur auf den ersten Blick gut aus: Home24 erzielte in 2021 ein Umsatzwachstum von 27 Prozent auf 615 Millionen Euro. Zudem erreichte der Konzern mit einem operativen Ergebnis (Ebitda) von 1 Million Euro den schwarzen Bereich. Trotzdem fällt die Aktie im nervösen Marktumfeld immer weiter: Vom 2021er Zwischenhoch bei 26,86 Euro ging es in einem Rutsch auf das aktuelle Niveau um 8,45 Euro. Wir nennen die Gründe für den Absturz.

Als wir uns im April 2021 zuletzt mit der Beiersdorf-Aktie beschäftigten, notierte der Titel bei ca. 92 Euro. Genau dort bewegt sich das Papier auch heute, allerdings in einem nervösen Marktumfeld, welches von Zinsängsten und der Gefahr einer Ukraine-Eskalation geprägt ist. Dabei fällt auf, dass sich die Nivea-Aktie (520000) in einem schwachen Marktumfeld gut behaupten kann. Dies liegt aber nicht nur an einer positiven Analysteneinschätzung.