Rubrik: Feature

Rüstung oder wie es heute heißt, Defence, läuft: Im ersten Quartal konnte Rheinmetall den Konzernumsatz um 1,1 Prozent auf 1,36 Milliarden Euro steigern. Im Defence-Segment stiegen die Erlöse um 18 Prozent auf 740 Millionen Euro, während im Automotive-Bereich mit 618 Millionen Euro 13,5 Prozent weniger umgesetzt wurden. Die Verteidigungssparte stabilisiert somit die Aktie, außerdem ist ordentlich Substanz vorhanden.

Die Quartalszahlen von Compugroup Medical werden von der Börse gut aufgenommen. Das eHealth-Unternehmen für Software- und Kommunikationslösungen profitiert vom Trend zur Videosprechstunde. Die Aktie steigt nach kurzer Konsolidierung wieder. Nun muss die Marke von 75,00 Euro überwunden werden, sonst könnte charttechnisch mittelfristig Ungemach drohen.

Corona trifft die Munich Re hart: Die von Menschen verursachten Großschäden schlugen mit 973 Millionen Euro zu Buche, insbesondere durch Schäden aus der Absage beziehungsweise Verschiebung von Großveranstaltungen. Die Börse hat deshalb schon einen ordentlichen Bewertungsabschlag vorgenommen. Wird das reichen? Schließlich ist Covid-19 nicht aus der Welt. Weitere Schäden sind somit wahrscheinlich.

Die Berichterstattung von Dialog Semiconductor war schon immer, um es so auszudrücken, eigenwillig. Am ersten Mai hatte der Halbleiterproduzent und Apple-Lieferant seinen Ausblick für das Gesamtjahr 2020 kassiert. Begründung: Das Geschäftsjahr sei nicht einzuschätzen, wegen Corona, klar. Nun, wenige Tage später, überrascht Dialog Semiconductor mit einem ziemlichen guten Quartalsergebnis, was durchaus für etwas Augenreiben sorgt. Die Aktie legt deutlich zu. Ist das wieder eine der gefürchteten Bullenfallen?

Trotz eines höheren Spirituosen-Umsatzes in Deutschland durch Corona kann Berentzen den Umsatz im ersten Quartal nicht steigern. Einen Ausblick auf das Geschäftsjahr traut sich Berentzen derzeit nicht zu, aber das Unternehmen hat Maßnahmen ergriffen, um die negativen Effekte abzumildern. So wurden Investitionen reduziert und Kurzarbeit eingeführt. Berentzen erwartet wir nach wie vor auch in diesem Jahr ein positives Ebit. Die Aktie steigt wieder. Liegt das an der Dividende?

Schwere Zeiten bei der Norma Group. Das Unternehmen stellt Verbindungselemente her und ist damit auch Zulieferer der Automobilindustrie. Das bedeutet derzeit wenig Gutes: Die Produktion wurde an mehreren Standorten vorübergehend heruntergefahren oder unterbrochen. Aktuell will das Unternehmen die Lieferketten aufrechterhalten und die Finanzierung sicherstellen. Die Aktie hat sich nach tiefen Fall wieder erholt. Es gibt da einen besonderen Pluspunkt.

Siemens Healthineers legt gute Quartalszahlen vor. Sie sind besser als erwartet und die Börse jubelt, obwohl sich das Unternehmen mit einem Ausblick zurückhält. Aber Siemens Healthineers hat als eines der wenigen Unternehmen weltweit eine führende Bedeutung bei der bildgebenden Diagnostik von Covid-19-Patienten. Und auch sonst dürfte die Diagnostik weiter an Bedeutung gewinnen. Wie die Aussichten für die Aktie sind.

Corna macht es möglich,. dass bei HelloFresh die Kassen klingeln: Dies führte im Q1 zu einem Umsatzplus von 66,4 Prozent auf 699,1 Millionen Euro. Beim operativen Ergebnis stand ein Plus von 63,1 Millionen Euro (Marge rund 9 Prozent). Im Vorjahresquartal gab es noch ein dickes Minus von 26,1 Millionen Euro. Auch der Ausblick wurde angehoben: Das Management geht nun von einem Umsatzplus von 40 bis 55 Prozent aus. Die vorherige Prognose sah einen Anstieg um 22 bis 27 Prozent vor. Möglich machte diese enorme Anhebung auch ein starker Start ins zweite Quartal. Nach der Kursrallye ist die Aktie aber nun deutlich anfälliger für Rückschläge. Wir sagen warum.

Die Umweltbank ist ein treuer Dividenden-Zahler. Seit 15 Jahren schüttet der Financier von Öko-Projekten verlässlich einen Teil seiner Gewinne an die Aktionäre aus. Der Vorstand würde seine Aktionäre auch in diesem Jahr gerne am Erfolg beteiligen, so der Vorstandssprecher Jürgen Koppmann. Die Umweltbank ist ein treuer Dividenden-Zahler. Doch nun wackelt die Dividende. Grund ist die Covid-19-Pandemie. Aber es gibt einen Hoffnungsschimmer.

Kürzlich stand die Wirecard-Aktie am mittelfristigen Abwärtstrend bei 140 Euro. Es sah fast so aus – vor dem KPMG-Sonderprüftungsbericht – als könne die Aktie diesen nach oben durchbrechen. Nun, es kam, das ist inzwischen bekannt, anders und der Kurs prallte an der Linie ab und krachte nach unten. Drohen durch die Enttäuschung weitere herbe Kursverluste?

Bei Nemetschek waren die jüngsten Zahlen gut. So stieg der Umsatz im ersten Quartal um 12,8 Prozent auf 146,6 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) verbesserte sich um 14 Prozent auf 41,8 Millionen Euro. Für das zweite Quartal sieht das Management allerdings größere Schwächen. Dafür soll es dann im zweiten Halbjahr zu einer Aufholbewegung kommen. So will der Konzern weiterhin eine leichte Steigerung des Konzernumsatzes bei einer Ebitda-Marge von mehr als 26 Prozent. Die Aktie (645290) scheint nach der raschen Erholung gut bezahlt, weshalb ein Discounter wohl die bessere Wahl ist.

Auch im schwierigen ersten Quartal hat Steico seine Qualität unter Beweis gestellt. Der Hersteller von Dämmplatten und Fertigteilen für den Hausbau aus Feldkirchen bei München erzielte in Q1 einen Umsatz von 74,4 Millionen Euro, was einem Plus von 4,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Das Wachstum dürfte aber durch Corona gedämpft werden. Bleibt die Aktie attraktiv?