Rubrik: Feature

Die Deutsche Wohnen-Aktie hatte vor dem Crash im Februar auf Xetra ein Zwischenhoch bei 39,46 Euro markiert und befand sich auf dem Weg zurück zu den Rekordnotierungen aus 2019 bei 44,83 Euro. Die Pandemie-Baisse sorgte anschließend aber nicht für den Durchmarsch nach oben, sondern zu einem Rutsch auf 27,66 Euro. Heute notiert die Aktie schon wieder im Bereich von 37,50 Euro, womit der allergrößte Teil der Covid-19-Verluste schon wieder aufgeholt sind. Dies liegt auch an den in dieser Woche veröffentlichten Zahlen für das erste Quartal. Wir kommentieren diese und werfen einen Blick auf die Chancen der Aktie (A0HN5C), wir stellen aber auch noch ein eher konservatives Bonus-Zertifikat (SR9PRS) vor.

Das Research-Haus Jefferies ist optimistisch für Flatex. Die Analysten haben Flatex in ihr Coverage aufgenommen und vergeben sofort ein „kaufen“ mit dem Kursziel 43 Euro – derzeit notiert das Papier bei gut 30 Euro. In der Studie mit dem Titel „The New European Brokerage Powerhouse“ sehen die Jefferies-Experten das Geschäftspotenzial und die Synergieeffekte durch den Zusammenschluss von Flatex und Degiro.

Die Deutsche Telekom sieht derzeit nur begrenzten Einfluss der Pandemie auf die Geschäftszahlen und bestätigt ihre Jahresprognose. Der Umsatz klettert im ersten Quartal um 2,3 Prozent auf 19,9 Milliarden Euro. Bereinigter wächst der Konzernüberschuss gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 8,5 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro. Das macht die Deutsche Telekom-Aktie zu einem spannenden Basis-Investment dieser Tage, zumal es demnächst wahrscheinlich noch eine schöne Dividende gibt.

Der Aktienkurs der Deutschen Pfandbriefbank stürzt gerade ins Bodenlose. Charttechnisch sieht das ziemlich übel aus. Das weckt wirklich schlimmste Erinnerungen an längst vergangen geglaubte Zeiten der Hypo Real Estate (HRE). Der Immobilienfinanzierer und einstige Tochter der Hypo Vereinsbank (HVB) überlebte letztlich die Finanzkrise 2009 nicht. Ereilt die Deutsche Pfandbriefbank (Pbb) ein ähnliches Schicksal?

Preisfrage unter Charttechnikern: Wird die Wirecard-Aktie bei knapp über 80 Euro (kurzfristig) einen Doppelboden bilden können? Die vorläufigen Zahlen von Wirecard für das erste Quartal waren recht ansehnlich: Trotz Corona steigerte Wirecard den Umsatz wohl um 24 Prozent auf 700 Millionen Euro. Die Jahresprognose wurde bestätigt. Bei Kursen unter 80 Euro sieht es charttechnisch sehr schnell sehr düster aus.

Die Init-Aktie (575980) feierte ein schnelles Comeback. Sie pendelt inzwischen um 26,50 Euro und hatte gar bei exakt 28 Euro ein neues Rekordhoch markiert. Dies liegt vor allem an der starken Entwicklung im ersten Quartal. Der Umsatz kletterte trotz Corona um rund 14 Prozent auf 40,3 Millionen Euro und das operative Ergebnis (Ebit) verbesserte sich um mehr als das Dreifache auf 3,4 Millionen Euro. Die Bruttomarge erreichte dabei starke 35 Prozent. Mit Blick auf die Charttechnik bleibt der Titel aussichtsreich.

Angesichts der konjunkturellen Schwierigkeiten sei der gemeldete Umsatzrückgang von 8,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr sogar ein Erfolg, so die BankM in einer Analyse. BankM sieht in der soliden Bilanz der Datrons gerade in diesen Zeiten ein wesentliches Asset. Datron sei hier besser aufgestellt als die Branche. Charttechnisch arbeitet sich die Aktie derzeit aus einem sehr tiefen Kurskeller heraus.

IT Competence Group ist in einer glücklichen Situation: Aufgrund der Ausrichtung der Gesellschaft kam es im Berichtszeitraum trotz der gesamtwirtschaftlichen Einschränkungen und der notwendigen Umstellungen im Arbeitsalltag zu keinen nennenswerten Nachfragerückgängen der Kunden. Auch für die nächsten Monate schätzt die IT Competence Group die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie als gering ein. Bleibt die Aktie aussichtsreich, trotz bereits deutlicher Kurssteigerungen?

Die Wacker Neuson Group hat auch – natürlich – unter Corona zu leiden. Der Hersteller von Baumaschinen erreichte im ersten Quartal 2020 einen Umsatz von 410,8 Millionen Euro. Dies entspricht einem Rückgang von 5,6 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Eine Prognose traut sich das Unternehmen nicht zu. Dennoch gibt es positive Überraschungen. Könnte das die Aktie, die schwer gelitten hat, reizvoll machen?

Innogy macht es möglich: Der Eon-Konzernumsatz erhöhte sich in den ersten drei Monaten 2020 von 9,1 auf 17,7 Milliarden Euro. Eons Geschäftsmodell sei grundsätzlich zwar nicht gegen jede Krise gefeit, aber aufgrund des gewählten Fokus auf Energieinfrastruktur und Endkundenbedürfnisse sehr resilient, betonte CFO Marc Spieker. Die Eon-HV ist für den 28. Mai geplant. Dann soll es eine Dividende von 0,46 Euro je Aktie geben. Charttechnisch lichtet es sich.

Ein deutlicher Anstieg der Nachfrage nach Fernzugriffs- und Homeoffice-Lösungen im März, als sich die Covid-19-Krise zu einer Pandemie ausweitete, sorgt bei Teamviewer für ein starkes Wachstum im ersten Quartal 2020. Zweifellos, die Teamviewer-Aktie hat sich prächtig geschlagen im Corona-Crash. Das Vor-Covid-19-Niveau ist inzwischen deutlich überwunden. Kurzfristig trübt sich die charttechnische Situation bei Teamviewer jedoch etwas ein.

Im Corona-Crash rutschte die Merck-Aktie massiv ab: Vom Rekordhoch aus dem Februar bei 125,95 Euro ging es bis auf 76,22 Euro nach unten. Die folgende Gegenbewegung führte das Papier nun wieder in den dreistelligen Bereich, aktuell auf rund 106,00 Euro. Geholfen hat auch die erste Zulassung für das Krebsmittel Tepotinib in Japan. Zudem hat Firmenchef Stefan Oschmann bislang die Ziele wegen Corona nur geringfügig revidiert. Er rechnet damit, dass negative Effekte voraussichtlich im zweiten Quartal abklingen. So stellt er für 2020 ein solides organisches Wachstum und ein deutlicheres Gewinnplus in Aussicht. Daher ist die Aktie (659990) aber auch ein Bonus-Zertifikat (PF2K12) durchaus aussichtsreich.