Rubrik: Feature

Wenn es mit der Weltwirtschaft nicht sonderlich gut läuft, dann leidet ein konjunkturabhängiges Unternehmen wie die BASF besonders darunter. Die BASF will auch keine konkreten Aussagen zur Umsatz- und Ergebnisentwicklung 2020 treffen. „Das erste Quartal 2020 war kein normales Quartal. Das wird auch für das zweite Quartal gelten und wohl für das gesamte Jahr“, sagt BASF-Vorstandsvorsitzender Martin Brudermüller. Aufgrund eines sehr herausfordernden makroökonomischen Umfelds herrsche große Unsicherheit an den Märkten. Die Aktie hat es derzeit schwer. Was sie dennoch reizvoll macht.

Die Ausbreitung der Covid19-Pandemie hatte nur begrenzten Einfluss auf die Umsätze des Halbleitermaschinenherstellers Aixtron im ersten Quartal. Gestiegen ist auch der Auftragseingang um 28 Prozent mit nun 68,8 Millionen Euro und der Ausblick fällt durchaus zuversichtlich aus. Die Börse reagiert dennoch enttäuscht. Eine gute Gelegenheit zum Kauf der Aktie?

Bei Washtec macht Corona große Probleme: Abzulesen ist dies an den Zahlen für das erste Quartal. Der Umsatz sank um 5,4 Prozent auf 87,3 Millionen Euro und das operative Ergebnis (Ebit) um 34,6 Prozent auf 1,7 Millionen Euro. Der Vorstand reagierte mit einem Kostensenkungsprogramm. Es ist allerdings davon auszugehen, dass auch das zweite Quartal noch extrem schwach ausfallen wird. Daher hat der Konzern auch seine Jahresprognose schon Mitte April einkassiert. Trotzdem gibt es Gründe die Aktie (750750) oder einen Discounter (DF7K66) genauer anzusehen.

Das sind die Zahlen der Krise: Von Ende Dezember bis Ende März ist der Kassenbestand beim Flugzeugbauer Airbus von 12,5 auf 3,6 Milliarden Euro geschrumpft. Knapp neun Milliarden Euro sind mal eben in Luft aufgegangen. Kann das das Unternehmen überleben? Etwas Hoffnung macht die Markttechnik: Dort gibt es ein positive Divergenz. Wird die Aktie doch noch abheben?

Der Vermögensverwalter DWS zeigt sich angesichts der Verwerfungen durch Corona an den Finanzmärkten recht robust. Das verwaltete Vermögen (AuM) reduzierte sich dennoch auf 700 Milliarde. Im vierten Quartal waren es noch 767 Milliarden Euro. Positiv für die Aktionäre: Die Geschäftsführung will ihren Vorschlag aufrecht erhalten, für das Geschäftsjahr 2019 eine Dividende auszuschütten. Es gibt auch ein spannendes Chartsignal.

Die inhabergeführte Münchner Merkur Bank legt ein gutes Ergebnis für das erste Quartal vor, trotz der Unsicherheit durch die Corona-Krise. Die konservative und sicherheitsbewusste Strategie von Privatbankier Marcus Lingel zahlt sich damit weiter aus. Die Risikovorsorge wurde aufgrund von Corona erhöht. Die will weiter auf Wachstumskurs bleiben. Schön für die Aktionäre: Die Dividende fällt nicht aus. Zu den Aussichten der Aktie.

Es sollte ein Freispruch erster Klasse werden. Immer wieder gab es Gerüchte, dass Wirecard unseriös oder zumindest dubios wirtschaftet beziehungsweise bilanziert. Die Vorwürfe kamen vor allem von der britischen Finanzzeitung Financial Times. Doch die Sonderprüfer von KPMG wollen zu manchen Umsätzen keine Aussage treffen. Die Börse reagiert tief enttäuscht. Charttechnisch hat sich die Situation der Wirecard-Aktie wieder deutlich eingetrübt.

Adidas leidet im ersten Quartal: Beim Umsatz ging es um 19 Prozent auf 4,75 Milliarden Euro nach unten. Vor allem in China brach das Geschäft ein: Dort kam es zu einem Umsatzminus von 58 Prozent, was einem Umsatzverlust von 800 Millionen Euro entsprach. Als Folge blieben nur noch 20 Millionen Euro Gewinn aus dem fortgeführten Geschäft übrig, was einem Einbruch um 97 Prozent entspricht. Die Aktie (A1EWWW) behauptete sich trotzdem, da die Blicke der Börsianer schon ins Jahr 2021 reichen.

Optimistisch berichtet Serviceware über das erste Quartal des Geschäftsjahres 2020. Beim Ergebnis reißt das Unternehmen zwar keine Bäume aus, aber das Geschäftsmodell scheint sich aber immer mehr in Richtung SaaS (Software as a Service) zu verlagern. In diesem Bereich wuchsen die Umsätze im Quartal um 28 Prozent. Der Vorteil dieser Umsätze: Sie sind wiederkehrend, weshalb sie der Kapitalmarkt liebt. Deshalb setzte die Aktie (A2G8X3) ihre Erholung nach dem Corona-Crash zum Wochenschluss fort.

Die Lufthansa-Aktie ist – charttechnisch – an einem kritischen Punkt angelangt. Es besteht die Gefahr, dass auch die Tiefs von 2003 bei 6,80 Euro unterschritten werden. Der Abwärtstrend des Papiers ist ohnehin intakt. Gerade erst wurden neue Jahrestiefs markiert und die Unterstützungszone bei 8,00 Euro deutlich unterschritten. Droht ein erneuter Absturz?

Bei der Infineon-Aktie (623100) kam es schon zu Corona-Beginn im Februar zu einem massiven Rückfall. Von Kursen jenseits von 23 Euro ging es in einem Rutsch bis auf ein Tief bei 10,13 Euro nach unten. Von diesem Einbruch hat sich das Papier immerhin in den Bereich um 15 Euro erholt, obwohl das Unternehmen eher von der Automobilindustrie als von Handy- und PC-Bauern, dem Intel-Kundenkreis, abhängig ist. Trotzdem verlor die Aktie im frühen Handel zum Wochenschluss etwas deutlicher an Wert. Wie es mit der Aktie weitergeht.

Zwar ist die Sonderprüfung durch KPMG bei Wirecard noch nicht ganz abgeschlossen (am 27. April soll es nun soweit sein), aber es sieht doch sehr danach aus, als ob an den vor allem von der Financial Times erhobenen Vorwürfen um Bilanztrickereien nichts dran sei. Die Börse reagiert sehr freudig auf die ersten Ergebnisse der Sonderprüfung. Charttechnisch steht eine mittelfristige Entscheidung an.