Rubrik: Anlagen

Ist es wirklich so? Oder soll es nur den Preis in die Höhe treiben? Diese beiden Fragen stellt sich der Anleger (und übrigens auch der Journalist), wenn er die Ad-hoc-Mitteilung von Stada am heutigen Freitagmittag liest. Denn dort verkündet die Gesellschaft, dass die mittelfristigen Wachstumsziele erhöht werden. Kann das den Kurs weiter beflügeln? Zuletzt wirkte die Aktie doch etwas erschöpft.

Die Katze aus dem Sack: Innogy will nach der Hauptversammlung (HV) am 24. April eine Dividende von 1,60 Euro zahlen. Dieser Betrag liegt am oberen Ende der Analystenerwartungen. Und es sind sogar knapp 80 Prozent des Nettogewinns. Die eher im Rahmen der Erwartungen liegenden Umsatz- und Ertragszahlen rückten allerdings schnell in den Hintergrund. Zudem gibt es bei Innogy ein Gerücht.

Bei diesem Unternehmen werden Kindheitsträume wahr: Wacker Neuson. Bagger, Radlader, Rüttler, Stampfer und Hämmer … Doch die vergangenen Jahre waren für das Unternehmen alles andere als traumhaft. Krisen überall, in der Landwirtschaft, in der Energiebranche und auch hausgemachte. So lag der Jahresüberschuss 2016 mit 56,8 Millionen Euro um gut 10 Millionen Euro unter dem Vorjahreswert. Doch es soll wieder besser werden bei Wacker Neuson. Die Auftragsbücher seien gut gefüllt. Wird das reichen die Aktie noch weiter steigen zu lassen?

Es ist nicht viel, was die Aktie von SGL Carbon derzeit zu bieten hat. Vielleicht ein mögliche Übernahme durch Chinesen, wie sie Mitte des zurückliegenden Jahres schon mal im Gespräch war. Angeblich wollte ChinaChem zuschlagen. Aber der Deal hat sich wohl zerschlagen. Zuversicht verbreitet sicherlich auch die 2016 abgeschlossene Kapitalerhöhung – und dass demnächst keine weitere ansteht. Optimistisch könnte ein Anleger auch wegen der (fast) abgeschlossenen Restrukturierung und dem damit verbundenen Glauben auf Gewinne sein. Grund genug, sich die Aktie wieder genauer anzusehen?

Die Lage bei Wacker Chemie ist schwierig, aber nicht aussichtslos. Immerhin. Das Unternehmen selbst gibt sich sogar recht positiv: Man möchte an die gute Geschäftsentwicklung von 2016 anknüpfen, heißt es, trotz steigender Rohstoffpreise. Aber, Chemie ist ein zyklisches Geschäft und wie die Weltkonjunktur in diesem Jahr laufen wird … wer weiß das schon so genau? Derzeit geht Wacker Chemie von einem moderaten Wachstumskurs aus. Den braucht es auch, denn die Aktie ist nicht gerade günstig.

Der Öl-Preis ist wieder ins Rutschen geraten. Wird daraus ein neuer Abwärtstrend oder pendelt sich der Preis in der Bandbreite zwischen 45 und 60 Dollar ein? Überraschend ist die Zunahme der US-Rohöllagerbestände. Hängt das mit dem Preis für das Fracking zusammen? Eine interessante Anlage-Alternative im Seitwärtstrend könnten Inline-Optionsscheine sein.

Es gibt Dinge, die mag der Kapitalmarkt nicht so gerne. Dazu gehört eine Kapitalerhöhung unter Ausschluss des Bezugsrechts. Manche Unternehmen machen dies trotzdem, denn so kommen sie viel schneller und einfacher an das benötigte beziehungsweise gewünschte neue Kapital. Dem steht gegenüber, dass beim Altaktionär, der ihn betreffende Anteil am Gewinn des Unternehmens entsprechend reduziert wird. Diese sogenannte Verwässerung sorgt dann vielfach für Kursverluste. So auch in der Vorwoche bei der Deutsche Euroshop-Aktie. Hat die Deutsche Euroshop ihre Aktionäre damit dauerhaft vergrault? Attraktive Renditen mit Discount-Zertifikaten.

Doch es gibt auch Banken in Europa, wo das Geschäft noch recht gut läuft. Dazu gehört die Société Générale, die auch in Deutschland gut im Geschäft ist und erst kürzlich ihre Beteiligung am Broker Onvista an die Commerzbank (Comdirect) verkauft hat. Das Jahr 2016 brachte den Franzosen ein deutliches Gewinnplus, dank einer massiv reduzierten Risikovorsorge: Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn stieg um 15 Prozent auf 4,1 Milliarden Euro. Was die Aktie besonders reizvoll macht und wie Anleger mit Bonus davon profitieren können.

Es gibt durchaus traurige Momente an der Börse. Solche wie diese: Da steigt der BMW-Umsatz auf einen neunen Höchstwert (94,2 Milliarden Euro). Das Konzernergebnis vor Steuern (Ebt) verbessert sich um knapp 5 Prozent auf 9,7 Milliarden Euro. Alle Segmente – Auto, Motorrad, Finanzen – erzielen Rekordergebnisse vor Steuern. Die Umsatzrendite liegt bei glänzenden 10,3 Prozent und der Konzernüberschuss legt um 8 Prozent auf 6,9 Milliarden Euro zu. Und die Börse? Sie trägt Trauer. Doch es gibt eine Rendite-Überraschung.

2017 will Adidas-Chef Rorsted den Gewinn aus dem fortgeführten Geschäft auf bis zu 1,23 Milliarden Euro erhöhen. Beim Umsatz soll es bis zu 13 Prozent nach oben gehen, ohne Währungseffekte. Doch was letztendlich den Ausschlag für die dicken Kursgewinne gab, war die Langfristperspektive. Denn Adidas soll auch in den darauffolgenden Jahren ein Umsatzplus von 10 bis 12 Prozent und einen Gewinnanstieg von 20 bis 22 Prozent erreichen. Wird die Adidas-Aktie ihren Höhenflug fortsetzen? Es gibt Warnzeichen.

Beiersdorf hatte schon im Januar seine vorläufigen Umsatzzahlen für 2016 (plus 3,2 Prozent auf 6,75 Milliarden Euro) gemeldet. Daher gab es heute keinerlei Überraschungen, als finale Zahlen folgten. Neu waren aber die Gewinnwerte: Vor Steuern kam es zu einem Plus von rund acht Prozent auf 727 Millionen Euro. Da allerdings auch dies den Markterwartungen entsprach, richteten sich die Blicke der Analysten auf den Ausblick für das laufende Geschäftsjahr. Könnte es hier Spektakuläres geben?

Es könnte sich lohnen, den langfristigen Chart von Vossloh in der nächsten Zeit im Auge zu behalten. Der Aktie des Schienenausrüsters könnte es gelingen, den langfristigen Abwärtstrend zu knacken – noch ist das aber nicht so. Dieser besteht schon seit Anfang 2011 und schon im Oktober 2015 sah es einmal so aus, als würde der Bruch gelingen. Es ging schief. Und wie so oft in solchen Fällen … Könnte es die Aktie jetzt schaffen?