Rubrik: Anlagen

Wirklich clever war das nicht: Am Spätnachmittag gegen 17 Uhr, also zu einer Zeit, wo sich das Börsengeschehen des Tages dem Ende zuneigt, gab Nordex eine saftige Umsatzwarnung ab. Den Börsianern bleib aber trotzdem genug Zeit, die Aktie schon kräftig auf Talfahrt zu schicken. An der Privatanlegerbörse in Stuttgart, wo Aktien bekanntlich sogar bis 22 Uhr gehandelt werden, ging es um satte 11,6 Prozent auf 17,465 Euro nach unten. Doch den Profis, die erst später wieder im Einsatz waren, war dies noch nicht genug.

Der Großaktionär Kinnevik steigt bei Rocket Internet aus. Die schwedische Risikokapital-Beteiligungsgesellschaft verkauft die Hälfte ihrer Anteile – 10,9 Millionen Stück für 210 Millionen Euro. Die restlichen 6,6 Prozent sollen noch bis Ende Mai auf den Markt kommen. Der Frust oder die Unstimmigkeiten scheinen sehr groß zu sein. Kinnevik wirkt wie auf der Flucht. Die Aktie rutscht tief und schnell. Droht nach dem Abpraller am mittelfristigen Abwärtstrend nun sogar ein Fall aus dem Seitwärtstrend?

Das hatte sich der Thyssenkrupp-Vorstand, Aufsichtsrat und sicherlich auch ein paar Unternehmensberater 2005 so schön ausgedacht. Wir gehen nach Amerika! Gleich zweimal. In Brasilien bauen wir eine Erzschmelze (CSA) und fertigen dort Stahlbrammen, schippern diese dann in ein neu zu errichtendes Werk in den USA (Bundesstaat Alabama) oder wahlweise nach Europa, um sie dort weiterzuverarbeiten. Doch der strategischen Plan ging gründlich schief. Nun wurde das Amerika-Abenteuer mit dem Verkauf von CSA beendet. Charttechnisch wurde ein langfristiger Abwärtstrend gebrochen. Werden die Fundamentaldaten folgen?

Vorstandschef Jürgen Abromeit hat Wort gehalten. Der Umsatz seiner Indus Holding lag im Jahr 2016 bei rund 1.44 Millionen Euro (nach 1.39 Millionen Euro) und der Betriebsgewinn (Ebit) bei 145 Millionen Euro (nach 136,3 Millionen Euro). Damit lag die Beteiligungsgesellschaft sogar noch oberhalb des von Abromeit zuletzt genannten Korridors von 134 bis 138 Millionen Euro. Vor allem ein starkes Schlussquartal sorgte auf der Ergebnisseite für die erfreuliche Entwicklung. Charttechnisch befindet sich die Aktie weiter im Höhenflug, fundamental nehmen aber die Risiken zu.

Da könnte was im Sakko sein: Der belgische Investor Groupe Bruxelles Lambert (GBL) soll ein Auge auf Hugo Boss geworfen haben. GBL soll dabei schon ein Basisinvestment von drei Prozent der Anteile getätigt haben und an einer Aufstockung des Anteils interessiert sein. Dabei gilt GBL aber nicht als Komplettübernehmer. Vielmehr beteiligt sich das Haus an Gesellschaften und verkauft die Anteile später weiter. Was das für die Hugo-Boss-Aktie bedeutet, die charttechnisch gerade eine schöne Wende vollzieht.

Während der MDAX mal wieder ein neues Hoch erklimmt, sackt eine Aktie aus dem Index, der die Werte der zweiten Börsenreihe vereint, kräftig ab. Es geht um Covestro (606214). In Stuttgart verliert die Aktie bis zum Mittag rund 5 Prozent auf 68,83 Euro. Der Grund sind neue Zahlen: Der Kunststoff-Konzern hat im vergangenen Jahr den operativen Gewinn bei fallenden Verkaufspreisen um 22,7 Prozent auf 2 Milliarden Euro gesteigert. Covestro profitierte dabei von einer hohen Auslastung. Und auch für den Start ins neue Geschäftsjahr zeigt sich Konzernchef Patrick Thomas zuversichtlich … dennoch fällt die Aktie.

Jetzt gibt es das Gerücht, dass Softbank anstrebt, seine Tochter Sprint mit der Telekom als kleinerer Partner zu verschmelzen. Das ist eine neue Variante. Bislang waren die Märkte davon ausgegangen, dass Softbank mit seinem vielen Geld auf der hohen Kante mehr in den USA investieren möchte, also T-Mobile US übernehmen möchte. Jetzt mal anders herum. Der Börse scheint auch die neue Konstellation recht. Sie lässt die T-Aktie steigen. Ist das die Wende nach oben?

Weiße Ritter, schwarze Ritter jagen durch Amberg in der eigentlich recht beschaulichen Oberpfalz. Beim Autozulieferer (Sitze und Konsolen) Grammer tobt eine heftige Auseinandersetzung, wer künftig die Macht im Unternehmen haben soll. Was macht die Aktie angesichts dieses Gerangels? Lohnt der Einstieg noch? Ist vielleicht auch ein Discount-Zertifikat interessant?

Große Zahlen-Überraschungen sind von Bayer nicht zu erwarten. Positiv dürfte sich vor allem der Pharmabereich entwickelt haben. Von großer Relevanz werden jedoch Aussagen zu Monsanto sein. Zudem erwartet der Kapitalmarkt eine klare Prognose für das laufende Geschäftsjahr. Und viele Aktionäre wollen zudem wissen, welche Ausschüttung sie für das vergangen Geschäftsjahr erwarten können.

Was soll ein Anleger davon halten? Nie liefen die Geschäfte von Fuchs Petrolub besser als im vergangenen Geschäftsjahr. Der Umsatz stieg, auch durch Unternehmenszukäufe, um 9 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro. Organisch ist das Unternehmen um 3 Prozent gewachsen. Zugleich wurde mit 260 Millionen Euro auch der höchste Nettogewinn in der Firmengeschichte erzielt. Aber die Aktie ist nicht sonderlich günstig, wenn man sich das KGV betrachtet. Ein Lichtblick bietet die Charttechnik.

Der langfristige Chart der Vonovia-Aktie verläuft ideal – langfristigen Aufwärtstrend bestätigt, kurzfristigen Abwärtstrend gebrochen. Allerdings erscheint die Aktie, gemessen am KGV, etwas teuer. Dagegen ist die Dividenden-Rendite wieder attraktiv. Steht eine Seitwärtsbewegung bevor?

Aktuell liegt die Marktkapitalisierung von Apple bei rund 722 Milliarden Dollar. Damit ist die i-Firma mit klarem Abstand das wertvollste Unternehmen der Welt. Google, zwischenzeitlich kurz die Nummer 1, folgt mit einem Marktwert, der mindestens 100 Milliarden Dollar darunter liegt. Und erst in dieser Woche markierte die Apple-Aktie ein neues Rekordhoch an der Nasdaq, womit die Höchststände vom Februar 2015 nun endlich wieder übertroffen wurden. Ist die Apple-Aktie damit zu teuer und wie attraktiv sind Bonus-Zertifikate auf die Apple-Aktie?