Rubrik: Zalando

Im August 2023 hatten wir bei Zalando berichtet, dass der Glücksschrei zurückkehrt. Damals hatte sich das Papier an die 30-Euro-Marke herangearbeitet. Heute ist der Titel davon weit entfernt. Er kostet nur noch rund 18 Euro. Die Konjunkturschwäche und der Verlust von Kaufkraft sorgt bei der Shopping-Aktie für fallende Kurse. Inzwischen ist der Titel sogar auf dem niedrigsten Niveau seit dem Börsengang im Jahr 2014 angekommen. Und ein Ende der Talfahrt scheint noch nicht in Sicht.

ÜberZalando hatten wir zuletzt Mitte Juni berichtet und dabei vor allem auf die Möglichkeit des rabattierten Einstiegs via Discount-Zertifikat hingewiesen, nachdem die Aktie damals bei Kursen nun 24,50 Euro überverkauft war. Heute überrascht der Online-Händler allerdings mit einer Verdopplung des operativen Gewinns (Ebit) im zweiten Quartal und einer konkretisierten Prognose, weshalb der Zalando-Kurs Glücksprünge macht.

Die einstigen Corona-Gewinner werden immer mehr zu Sorgenkindern. So verlor Zalando binnen Monatssicht rund 24 Prozent an Wert und HelloFresh gar knapp 25 Prozent. Für die Schwäche gibt es fundamentale Gründe. Doch mit Blick auf die aktuelle Bewertung sollte die Talfahrt bald stoppen. Da die dicken Kursverluste zudem für eine hohe Volatilität sorgen, können Anleger nun versuchen, beiden abgestraften Aktien via Discount-Zertifikat mit hohem Rabatt zu kaufen. Im Teil 1 steht dabei Zalando im Blickfeld.

Das Zauberwort der Zalando-Aktie lautet Volatilität. Denn der Wert gehört seinem Weg an die Börse im Jahr 2014 zu den schwankungsfreudigsten Titeln. So auch zuletzt: Die Corona-Sonderkonjunktur trieb den Wert auf ein Rekordhoch bei 105,90 Euro. Anschließend sorgten Konjunkturängste und eine Neubewertung als Folge steigender Zinsen für einen Rückgang auf ein Zwischentief bei 19,18 Euro. Mit dem Gesamtmarkt ging es dann wieder bis auf 45,81 Euro nach oben. Nun scheint aber die Konjunkturentwicklung doch negative Spuren zu hinterlassen, weshalb der Kurs aktuell unter die 40er-Linie zurückfällt. Denn der Konzern muss sparen und will Personal abbauen.

Das sorgte für große Anlegerschmerzen: 12,5 Prozent verlor die Zalando-Aktie am gestrigen Donnerstag, der irrsinnigerweise trotz Fronleichnam ein Börsen-Handelstag war. Schuld war aber nicht der Online-Modeversender, sondern Unternehmen, die ähnliche Geschäftsmodelle aufweisen. Dort kam es zu Enttäuschungen. Und schon war der Kursrutsch perfekt. Doch dieser Abschlag gibt Anlegern nun neue Chancen, und dies auch mit Zusatzrabatt.

Die Zalando-Aktie (ZAL111) musste in den vergangenen Monaten gewaltig Federn lassen. Vom Rekordhoch aus dem Juni 2021 bei 105,90 Euro ging es bis auf das aktuelle Niveau im Bereich von 68 Euro nach unten, also um rund 35 Prozent. Dabei hat der Online-Händler eigentlich ganz ordentlich verdient und auch vom anhaltenden Trend zum Online-Shopping als klassischer Corona-Profiteur profitiert. Allerdings gerieten diese Corona-Profiteure zuletzt aufs Abstellgleis der Börsianer, da die Hoffnung auf ein Ende der Pandemie die Euphorie ums Online-Shopping aktuell überlagert. Doch nun könnte der Zalando-Titel einen Boden gefunden haben.

Die schwedische Beteiligungsgesellschaft Kinnevik will ihre Zalando-Anteile an ihre eigenen Anteilseigner weiterreichen. Ein entsprechender Vorschlag sollen die Kinnevik-Aktionäre auf einer Hauptversammlung Ende April zur Abstimmung vorgelegt werden. Schon nach der Ankündigung rutschte die Zalando-Aktie (ZAL111) kräftig ab, vom Rekordhoch bei 103,25 Euro bis auf das aktuelle Niveau um 89 Euro. Wir sehen trotzdem Chancen für Anleger: Möglich sind tiefe Kauflimits für das Direktinvestment oder ein gut gepuffertes Bonus-Zertifikat (PF4FBW), mit schöner und schneller Renditechance.

Da passt derzeit einfach sehr viel: Der generelle Trend im Online-Shopping, das so wahnsinnig praktisch ist und dann noch die Pandemie. Einfach ans Smartphone oder den Rechner setzen, ein paar Kriterien eingeben, durchblättern, auswählen, ab in den Warenkorb und kaufen. Der Online-Modehändler legt ein starkes drittes Quartal hin und erhöht die Prognose. Die Börse feiert das, aber wie lange noch?

Trotz oder wegen Corona läuft der Online-Handel bei Zalando hervorragend: Die Umsätze verbesserten sich von 2.975,5 auf 3.558,9 Millionen Euro und der Betriebsgewinn (Ebit) stieg um 16 Prozent auf 85,3 Millionen Euro. Die Aktie erreicht im Verlauf ein neues Rekordhoch. Wird sich der Aufschwung weiter fortsetzten? Ist die Freude an der Börse aktuell vielleicht zu groß?

Wird der stationäre Textil-Einzelhandel überleben? Ist Online-Shopping nicht viel bequemer? Auch jetzt, wo es bereits zahlreiche Lockerungen gibt, fällt der Gang in den Landen schwer: lange Schlangen, Einlass nach ewigen Warten, Mundschutz, kaum Kabinen … Gut, das mag sich noch ändern, aber die Kundschaft zu den „alten“ Gewohnheiten zurückfindet? Für das zweite Quartal rechnet Zalando mit einer signifikanten Umsatz- und Ergebnissteigerung, die deutlich über den aktuellen Markterwartungen liegt soll. Wird die Aktie ihren Anstieg fortsetzen?

Auch online verkauft sich Mode und Lifestyle derzeit nicht sonderlich gut. Das bekommt der Online-Händler Zalando zu spüren. Im Januar und Februar sei es bei Zalando noch gut gelaufen. Der Einbruch kam dann im März. Das Unternehmen spricht vom schlimmsten Quartal seit dem Börsengang. Nun soll gespart werden. Wie mit der Zalando-Aktie weitergehen könnte.

Zalando erreicht ein Rekordergebnisse bei der Cyber Week 2019 und gewinnt rund 840.000 Neukunden. Einschließlich des Black Fridays führte das diesjährige Shopping-Event bei Zalando zu einem Anstieg des GMVs (Bruttowarenvolumen) um 32 Prozent verglichen zum Vorjahr. Die Börse ist spontan begeistert von den beiden Shopping-Events. Wird sich der Anstieg weiter fortsetzen?