Rubrik: Zalando

Fallende Kurse scheinen etwas gänzlich Neues zu sein an der Börse, zumindest hat man den Eindruck, wenn man heute so die Wirtschaftsnachrichten verfolgt. „Der DAX verliert 2,7 Prozent!“ oder „DAX rutscht deutlich unter die Marke von 12.000 Punkten.“ oder „Diese Woche schon fast 6 Prozent Minus!“ Du Heiliger Bimbam! Da schwingt immer auch ein wenig Weltuntergang mit. Jetzt ist es vorbei. Jetzt geht es los. Mütter, weckt die Kinder! Doch, doch, auch wenn es nicht mehr so präsent ist, die Kurse können an der Börse auch fallen, mitunter auch stärker. Etwas Besonderes ist das nicht.

Also doch! Der DAX konsolidiert. Kaum zu glauben. Er notiert unter 12.000 Punkt, knapp, aber immerhin. Wurde ja auch mal Zeit, werden nun einige murmeln. Wird das von Dauer sein? Wer weiß das schon. Immerhin steht der Mai vor der Tür und wie schon vor ein paar Tagen an dieser Stelle ausgeführt, wird dann traditionsgemäß gerne verkauft. Sell in May and go away!

Grundsätzlich ist die Stimmung am deutschen Aktienmarkt jahresend-mäßig freudig erregt, allerdings keineswegs euphorisch. Die Börse ist damit – ausnahmsweise einmal – Ausdruck der derzeitigen wirtschaftlichen Gegebenheiten: Die Konjunktur in Deutschland präsentiert sich in recht robuster Verfassung und die Geldpolitik der europäischen und auch amerikanischen Notenbank dürft wohl eher locker bleiben, aber gleichzeitig stehen auch große Fragezeichen hinter den Entwicklungen in Russland und Griechenland (dort seht am 23. Dezember der zweite Wahlgang zur Präsidentschaftswahl an). So klettert der DAX um rund ein Prozent und schiebt sich wieder an die Marke von 9.900 Zähler heran.

Der DAX neigt etwas sein Haupt, aber (bislang) nicht dramatisch; wer will es ihm auch verdenken nach dieser fulminanten Aufwärtsbewegung. Zudem gab es in den USA ein langes Wochenende – und da weiß ja der (übervorsichtige) deutsche Börsianer nie so recht … Nicht aufheitern konnten auch die jüngsten Konjunkturdaten nicht. Der Einkaufmanagerindex für den Industriesektor fiel eher negativ aus.

Der Rubel und der Aktienmarkt in Russland stehen weiter unter Druck. Hier ist der niedrige Ölpreis zu einer schweren Belastung geworden.

Die Aktie des BVB befindet sich im Abstiegskampf. Ohne baldige sportliche Erfolge werden wohl auch die längerfristigen Aufwärtstrendlinien fallen.

Die Aktie von Eon profitiert von den Plänen das Kraftwerksgeschäft für fossilie Energieträger und das für Atomkraftwerke abspalten zu wollen.

Zalando befindet sich weiter im Vorweihnachtshöhenrausch.

Findet bei der Aktie der Deutschen Bank gerade ein Pullback zur Ausbruchslinie statt?

Verstaufpause bei der Aktie der Deutschen Telekom oder erneutes Scheitern im Bereich von 13,50 Euro? Bei Kursen über 13,00 Euro bleibt die T-Welt in Ordnung.

Zucker des Leben bei Südzucker. Schafft die Aktie die Wende. Massive Widerstände bei rund 14,00 Euro.

Der DAX kratzt an der Marke von 10.000 Punkten. Ich bleibe dabei, um die Marke von 10.000 Punkten wird der DAX noch länger ringen müssen. Positive Impulse kommen vom deutschen Arbeitsmarkt. Die Zahl der Erwerbstätigen befindet sich weiter auf Rekordniveau. In diesem Regionen bewegt sich auch der Bund Future. Bundesanleihen bleiben somit auch mit einer Minirendite von 0,71 Prozent attraktiv.

Die Aktie der Telekom bleibt erstaunlich. Sie steigt erneut an. Anscheinend hat man hier Größeres vor.

Wacker Chemie steht an einer interessanten Chartmarke. Gelingt der Sprung über den flach verlaufenden Abwärtstrend?

Zalando legt nach dem fulminanten Anstieg gestern eine Verschnaufpause ein. Dafür steigt Mutter Rocket Internet kräftig an.

Rohöl wirkt sehr angeschlagen. Anscheinend keine Förderbegrenzungen der Opec auf der heute beginnenden Tagung in Wien.

Das Kurstal des Börsengangs scheint bei Zalando durchschritten. Die Aktie des Internethändlers kam am 1. Oktober zu einem Preis von 21,50 Euro an die Börse. Danach ging es erstmal abwärts, bis auf 17 Euro. Was folgt waren Wochen der Seitwärtsbewegung, erst in den zurückliegenden Tagen kommt richtig Schwung in den Kurs. Das Plus heute: 9,1 Prozent. Es lief recht gut bei Zalando in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2014 – und das Weihnachtsgeschäft lässt auf noch mehr hoffen. Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Umsätze um 27 Prozent auf 1,548 Milliarden Euro. Das Vorsteuerergebnis (Ebit) erreicht ein Plus von 16 (-122) Millionen Euro.

Der DAX verspürt weiter Aufwärtsdrang. Charttechnisch sieht das alles nach wie vor gut aus. Der Bund macht keine Schulden mehr und verkauft Bundesanleihen im Wert von 3,25 Milliarden Euro zum Rekordtief von 0,74 Prozent. Ausgerechnet bei diesen niedrigen Zinsen keine Schulden mehr, könnte man denken – und wo doch auch die Europäische Zentralbank mit Minizinsen versucht die Konsumenten zum konsumieren zu bewegen, da könnte doch auch der Staat investieren … Aber es ist durchaus denkbar, dass es mit den Renditen sogar noch weiter nach unten geht, nach dem was EZB-Präsident Mario Draghi vergangene Woche gesagt hat.

Zalando will in diesem Jahr operativ ein schwarzes Ergebnis vorlegen. Die Aktie gewinnt knapp 10 Prozent.

Weiter aufwärts geht es mit der T-Aktie. Aktionäre werden es sicher kaum glauben können, aber allein das könnte für einen weiteren Anstieg sprechen.

Auch die Aktie der Deutschen Bank scheint in diesem Jahr noch etwas bei ihren Aktionären gutmachen zu wollen.

Apple erreicht zeitweise einen Börsenwert von 700 Milliarden Dollar. Das Tageshoch lag bei 119,75 Dollar. Investor Carl Icahn will mittelfristig 203 Dollar sehen.

Twitter will wohl den Selfie-Dienst Shots übernehmen, um junge User zu gewinnen. Die Börse reagiert bislang recht skeptisch auf die Pläne.

Den Code knacken. “As we cracked the code and the complexity of our markets“, als das Rätsel der Märkte entschlüsselt war,“ genossen wir höhere Margen, höhere Marktanteile und bessere Netzwerkeffekte“. Es ist das erste Gebot von Oliver Samwer, einer der drei Gründerbrüder von Rocket Internet, im Erfolgsevangelium der Industrialisierung des Internets.

Die zwei Großereignisse heute: Der Börsengang von Rocket Internet und die EZB-Ratssitzung in Neapel. Der Börsengang von Rocket Internet, na ja, wie soll man sagen, ist nicht gerade glücklich verlaufen. Gleich nach der ersten Notiz von 42,50 Euro (Ausgabepreis) sackte die Aktie bis auf 36,66 Euro ab. Inzwischen hat sie sich wieder auf 40/41 Euro erholt. Als erfolgreichen Börsenstart kann das nicht durchgehen, allenfalls als holpriger. Man wird sehen, wie sich das Papier in den kommenden Wochen und Monaten entwickelt. Vielleicht hat man mit dem Ausgabepreis doch etwas hochgegriffen bei all der Vorab-Euphorie. Von der EZB-Ratsitzung erwarten sich die Börsianer weitere Lockerungssignale, schließlich schwächelt die Konjunktur in der Eurozone und die Preissteigerungen bewegen sich tendenziell nach unten. Gestern wurde für September ein Plus bei den Verbraucherpreisen von 0,3 Prozent bekanntgegeben. Die Produzentenpreise gaben im August im Jahresvergleich um 1,4 Prozent nach. EZB-Präsident Mario Draghi wird nachlegen müssen. Quantitative Easing (QE) – vulgo Gelddrucken – scheint nur noch eine Frage der Zeit. Recht hemmungslos wird inzwischen der Euro heruntergeredet, was zwei positive Effekte hat. Erstens, die Eurozone importiert dadurch Inflation und zweitens werden die Exporte angekurbelt, weil sich die Ausfuhrpreise verbilligen. Der fallende Euro ist eine Art Konjunkturprogramm für die Eurozone.

Wieder sind es Konjunktursorgen, die den Euro drücken. Der Einkaufsmanagerindex für die Industrie in Deutschland und der Eurozone fiel im September nicht sonderlich erfreulich aus. Nun hofft man wieder auf die Europäische Zentralbank (EZB). Sie soll es mit billigem Geld richten. Am Donnerstag findet die Ratssitzung der EZB in Neapel statt. Es gibt Gerüchte, dass EZB-Präsident noch mehr Junk Bonds aufkaufen könnte. Was für den Euro schlecht, war zunächst gut für den DAX. Die Aussicht auf frisches Geld wirkt inspierend und zudem ist der niedrige Euro auch eine Art Konjunkturprogramm für die deutsche Exportwirtschaft. Später folgte der DAX treu dem Dow Jones, der wegen überraschend schlecher US-Konjunkturdaten den Rückzug antrat. Am Ende stand für den DAX ein Minus von fast einem Prozent. Der Börsengang von Zalando war ein Erfolg, wenn auch kein großer. Ausgabepreis: 21,50 Euro. Der Höchstkurs lag bei 24,50 Euro. Die Aktie schließt fast auf dem Ausgabepreis. Die ganz große Euphorie ist verfolgen. Muss ja nicht schlecht sein. Nun muss sich zeigen, was Zalando mit all dem neuen Geld (605 Millionen Euro) vorhat, um die stattliche Marktkapitalisierung von rund 6 Milliarden Euro zu rechtfertigen. Bei Adidas machen wohl die Hedgefonds Druck. Das Unternehmen will nun für 1,5 Milliarden Euro Aktien zurückkaufen, um so den Kurs wieder nach oben zu bringen. Vielleicht gelingt so die Bodenbildung. Allianz will nach dem Abgang von Bond-König Bill Gross nun mehr in Aktien manchen. Die Aktie notiert leicht im Minus. Die Aktie von Südzucker leidet unter einer Verkaufsempfehlung von Hauck & Aufhäuser. Als Kursziel wird 10 Euro angegeben.