Rubrik: Zahlen

So schlecht lesen sich die ersten Zahlen des Puma-Konzerns für das Geschäftsjahr 2023 gar nicht: Der Sportartikelhersteller verzeichnete ein Umsatzwachstum und erreichte auch beim operativen Ergebnis (Ebit) die eigenen Zielwerte. Ein eher vorsichtiger Ausblick des Vorstands störte aber Anleger und Analysten. Sie schickten den Puma-Kurs deshalb auf das niedrigste Niveau seit 2018. Wir klären auf.

Mehr als drei Jahre liegt inzwischen der große Schock für MTU Aero Engines zurück, nämlich der Ausbruch von Covid-19. Dies sorgte damals für Ende des Flugbooms rund um den Erdball. Schnell schrillten in der Führungsetage die Alarmglocken, denn das Unternehmen gilt als weltweit führender Hersteller von Triebwerksmodulen und -komponenten sowie von kompletten Flugzeugtriebwerken. Und auch die Börse reagierte heftig: Die MTU-Aktie (A0D9PT) rauschte vom Rekordniveau bei 289 Euro bis auf 97,78 Euro in den Corona-Keller. Heute kostet das Papier aber schon wieder knapp 228 Euro.

Bis auf 12,35 Euro war die LPKF Laser-Aktie (645000) Anfang März abgerutscht, nachdem der Markt den russischen Einmarsch in die Ukraine diskontierte. Anschließend erholte sich das Papier mit dem Gesamtmarkt – aber nur bis zum Mittwoch dieser Woche. Dann das Unternehmen legte schwache Zahlen für 2021 vor und gab zudem einen verhaltenen Ausblick auf 2022. Und schon sind mit einem Tagesverlust von mehr als 18 Prozent alle kurzfristig erzielten Kursgewinne wieder dahin.

Schon im Juni hatten wir von Apple-Ängsten bei Varta berichtet, die damals den Kurs etwas unter Druck brachten. Damals notierte der Varta-Titel (A0TGJ5) im Bereich um 140 Euro, wir hatten aber zu limitierten Käufen ab 130 Euro geraten. Heute ist das Papier nochmals deutlich billiger zu haben, es wechselt derzeit bei Kursen um 115 Euro den Besitzer. Und wieder geht es um Apple: Das Unternehmen wird für die jüngste Kursschwäche verantwortlich gemacht.

Bestätigten Quartalswerte zeigen, dass Corona die Bürger weiter zum Bestellen von HelloFresh-Kochboxen animiert. So erreichte die Zahl der aktiven Kunden mit 5 Millionen einen neuen Rekordstand. 19,5 Millionen Bestellungen gingen dabei ein, was einem Zuwachs von mehr als 100 Prozent entspricht. Damit zog der Umsatz um 120 Prozent auf 970,2 Millionen Euro an. Beim bereinigten Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) kam es im Q3 gar zu einer Vervielfachung – von 15,5 auf 114,7 Millionen Euro. Wir sagen, wie Anleger auf die Konsolidierung der Aktie (A16140) reagieren können und warum auch ein Discount-Zertifikat (PN1V17) Charme besitzt.

Traton meldete gute Vorab-Zahlen für das dritte Quartal. Der Umsatz soll etwa 5,7 Milliarden Euro erreicht haben, bei einem bereinigten operativen Ergebnis von 210 Millionen Euro und einer Umsatzrendite von rund 3,7 Prozent. Damit übertraf das Unternehmen die Markterwartungen und auch die eigenen Prognosen. Trotzdem notiert die Traton-Aktie (TRAT0N) kaum fester. Der Blick auf den Chart zeigt zudem, dass sich das Papier in einer Seitwärtsrange zwischen 16 und 19 Euro eingependelt hat. Unser Favorit ist daher ein Discount-Zertifikat (SB0GX3), mit attraktiver Seitwärtsrendite.

Continental rutschte im zweiten Quartal tief in die roten Zahlen. Der Nettoverlust erreichte 741,1 Millionen Euro, bei einem Umsatzeinbruch um 41,2 Prozent auf 6,62 Milliarden Euro. Vorstandschef Elmar Degenhart reagiert und verschärfte sein Sparprogramm. Es soll nun ab dem Jahr 2023 jährlich mehr als 1 Milliarde Euro sparen. Dabei könnten 30.000 der mehr als 232.000 Arbeitsplätze in Gefahr sein. Kein Wunder, dass Gewerkschaften und Betriebsräte schon in Alarmbereitschaft sind. Harte Verhandlungen dürften also folgen. Doch auch dies ist kein gutes Pflaster für eine Kurserholung. Wir sehen daher kurzfristig eher geringe Chancen für die Aktie (543900) und bevorzugen ein renditestarkes Bonus-Zertifikat (HZ9QC9).

Fabasoft hat ausgezeichnete Quartalszahlen vorgelegt. In den ersten drei Monaten des Geschäftsjahres 2020/21 steigerte der Softwareentwickler im Bereich Dokumentenmanagement den Umsatz um 32 Prozent auf 14,4 Millionen Euro. Der Betriebsgewinn (Ebit) legte um 117 Prozent auf 4,5 Millionen Euro. Die Börse feiert das mit einem kräftigen Kursanstieg. Kann sich die Aufwärtsbewegung fortsetzen?

HelloFresh meldete wieder einmal hervorragende Rekord-Quartalszahlen. Der Umsatz wuchs 123 Prozent auf 972,1 Millionen Euro. Die Anzahl der Bestellungen stieg um 103 Prozent auf 18,1 Millionen und das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) sprang von 18,3 auf 153,6 Millionen Euro. Hauptgründe für den Erfolg sind ein verbessertes Bestellverhalten, eine verbesserte Kundentreue und die Verschärfung der Covid-19-Pandemie in einigen Märkten.

Nemetschek sprang im frühen Freitags-Handel um mehr als sechs Prozent nach oben. Das aktuelle Tageshoch liegt bei 64,20 Euro. Auslöser waren gute Zahlen für das zweite Quartal: Nemetschek steigerte den Umsatz um 2,7 Prozent auf 141,6 Millionen Euro. Beim operativen Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) kam es zu einem Plus von 1,9 Prozent auf 40,7 Millionen Euro. So hielt das Software-Unternehmen seine operative Marge mit 28,8 Prozent – trotz einiger negativer Corona-Effekte – nahezu auf dem hohen Vorjahresniveau von 29 Prozent. Damit übertraf das Software-Unternehmen wieder einmal die Markterwartungen.

Nun liegen die vorläufigen Flatex-Halbjahreszahlen vor: Der Umsatz ist in dieser Zeitspanne um 55 Prozent auf 100 Millionen Euro angestiegen. Der Betriebsgewinn (Ebitda) verbesserte sich um 116 Prozent auf 43 Millionen Euro. Die Flatex-Aktie hat in der Zeit von Mitte März bis Ende Juni hervorragend performt. Jüngst setzte eine Konsolidierung ein. Ab welchen Kursen es kritisch wird.

Bei Nemetschek waren die jüngsten Zahlen gut. So stieg der Umsatz im ersten Quartal um 12,8 Prozent auf 146,6 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) verbesserte sich um 14 Prozent auf 41,8 Millionen Euro. Für das zweite Quartal sieht das Management allerdings größere Schwächen. Dafür soll es dann im zweiten Halbjahr zu einer Aufholbewegung kommen. So will der Konzern weiterhin eine leichte Steigerung des Konzernumsatzes bei einer Ebitda-Marge von mehr als 26 Prozent. Die Aktie (645290) scheint nach der raschen Erholung gut bezahlt, weshalb ein Discounter wohl die bessere Wahl ist.