Rubrik: Mode

Auf den ersten und auch auf den zweiten Blick sehen die frisch vorgelegten vorläufigen Zahlen für 2023 und das vierte Quartal gut aus. Umsätze auf Rekordniveau und steigende operative Gewinne prägen das Bild. Trotzdem rutscht die Hugo Boss-Aktie kräftig ab, da Retail-Aktien im aktuellen Konjunkturumfeld kaum Chancen haben, die Marktteilnehmer zu überzeugen. Wir sagen, warum der Titel uns trotzdem gefällt.

Bei der Fieberkurve des Online-Mode-Händlers About You, dem Chart der Aktie, gab es kürzlich einen (kräftigen) Zucker nach oben. Seit Herbst (2022) war das Papier ein Flatliner, mithin, was die Notierung angeht, fast tot, doch nun der Satz über die 200-Tage-Durchschnittslinie. Ist das ein Lebenszeichen samt möglicher (dauerhafter) Genesung oder nur ein allerletztes Aufbäumen?

Bijou Brigitte, ein Anbieter von Modeschmuck, feiert sein 60-jähriges Firmenjubiläum. Deshalb und weil das Geschäftsjahr 2022 sehr gut verlief, werden Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung am 20. Juni eine Basisdividende von drei Euro und eine einmalige Sonderdividende in Höhe von zwei Euro vorschlagen. Auch sonst erscheint die Aktie reizvoll. Wie es mit dem Kurs weitergeht.

Seit dem IPO erlebt About You wie grau und bitter der Börsenalltag auch für ein Mode-Unternehmen im Bereich Online-Shopping sein kann: Mit der Aktie ging es mehr oder weniger nur bergab – von 26 auf zwischenzeitlich fast sechs Euro. Dabei wächst About You, im ersten Quartal legte der Umsatz um 19,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 504,1 Millionen Euro zu. Reicht das für eine Kurswende der Aktie?

Mit der Aktie des Modehändlers About You (größter Teilhaber ist der Otto-Konzern) ging es in diesem Jahr vor allem eines: bergab. Die hiesige Börse honorierte nicht den unbedingten Wachstumskurs der Geschäftsleitung. Gut, das Online-Modehaus ist noch immer gut 3,5 Milliarden Euro wert, aber gegen die Freudenhauspreise an den US-Börsen für Aktien in diesem Bereich ist das natürlich ein Klacks. Aber es gibt wieder Hoffnung für die Optimisten.

About You, der „Otto-Ableger“ (die Otto Stiftung und Michael Otto halten noch 36,4 Prozent und Benjamin Otto nochmals 7,1 Prozent) ist eine spannende Sache: Online-Modehandel wird weiter dynamisch an Bedeutung gewinnen, nicht nur wegen der Pandemie, wovon die Aktie tendenziell profitieren sollte. Wie sich die Aktie des Börsen-Newcomers weiter entwickeln wird.

Wird der stationäre Textil-Einzelhandel überleben? Ist Online-Shopping nicht viel bequemer? Auch jetzt, wo es bereits zahlreiche Lockerungen gibt, fällt der Gang in den Landen schwer: lange Schlangen, Einlass nach ewigen Warten, Mundschutz, kaum Kabinen … Gut, das mag sich noch ändern, aber die Kundschaft zu den „alten“ Gewohnheiten zurückfindet? Für das zweite Quartal rechnet Zalando mit einer signifikanten Umsatz- und Ergebnissteigerung, die deutlich über den aktuellen Markterwartungen liegt soll. Wird die Aktie ihren Anstieg fortsetzen?

Auch online verkauft sich Mode und Lifestyle derzeit nicht sonderlich gut. Das bekommt der Online-Händler Zalando zu spüren. Im Januar und Februar sei es bei Zalando noch gut gelaufen. Der Einbruch kam dann im März. Das Unternehmen spricht vom schlimmsten Quartal seit dem Börsengang. Nun soll gespart werden. Wie mit der Zalando-Aktie weitergehen könnte.

Die Aktie des Online-Modehändlers Zalando hat sich nach der Gewinnwarnung im September 2018 und dem anschließenden Kurssturz kräftig erholt. Nun stößt die Aktie an charttechnische Widerstände. Kann sie den Aufwärtstrend fortsetzen? Die Bewertung des Papiers ist inzwischen wieder stattlich. Zu rechtfertigen wäre diese nur bei einem dauerhaften kräftigen Wachstum. Doch der nächste heiße Sommer kommt bestimmt.

Tom Tailor wird an der Börse nur noch mit rund 80 Millionen Euro bewertet, nachdem der Konzern gleich mehrere Umsatz- und Gewinnwarnungen abgeben musste. Inbesondere die Tochter Bonita macht weiter große Probleme. Ein Verkauf scheint die einzig sinnvolle Lösung. Doch kann das Tom Tailor retten? Was sagen die Banken und der Ankeraktionär? Würden sie hinter einer Sanierung stehen? Hat die Börse übertrieben oder die Sanierung sehr verlustreich? Die Aktie markiert ein neues Rekordtief.

Wegen des langen und heißen Sommers sowie des dadurch verspäteten Starts in die Herbst-Winter-Saison und überhaupt wegen eines „herausfordernden Marktumfeldes“ muss der Online-Händler Zalando seine Prognose anpassen (zum zweiten Mal nach Anfang August). Vulgo ist das eine gemeine Gewinnwarnung und von einem herausfordernden Marktumfeld spricht ein Management auch gerne, wenn es intern nicht sonderlich gut läuft. Die Börse reagiert mit drastischen Kursverlusten. Wird die Wachstumsgeschichte von Zalando weitergehen? Das wäre die Voraussetzung für wieder/weiter steigende Kurse.

Die Hugo Boss-Aktie (A1PHFF) bewegte sich nach der Bekanntgabe der Quartalszahlen kräftig. Zunächst ging es nach oben, dann nach unten, da die Quartalszahlen erklärungsbedürftig waren. Wir klären auf, zeigen warum die Aktie langfristig durchaus Charme hat, sagen aber auch, dass ein renditestarkes Bonus-Zertifikat (HX1C2A), welches schon im Dezember fällig ist, kürzerfristig die bessere Wahl ist.