Rubrik: Ergebnis

Hawesko hat seine vorläufigen Zahlen für 2022 inzwischen betätigt und von einem ordentlichen Start ins neue Geschäftsjahr berichtet. Auch einen Ausblick auf das Gesamtjahr blieb der Vorstand nicht schuldig. Daher sind die Rahmendaten für den Wein- und Sekthändler ebenso bekannt, wie der Dividendenvorschlag von 1,90 Euro pro Aktie. Doch nicht nur die aktuelle Dividenden-Rendite von rund 4,5 Prozent macht den Hawesko-Titel (604270) interessant.

„Mehr reden als machen“, dieser Eindruck drängt sich manchmal bei den Digitalisierungsbemühungen deutscher Unternehmen auf. Serhan Ili kann darüber nur den Kopf schütteln.

Bis auf 57,30 Euro hat sich die Jost Werke-Aktie (JST400) Ende Januar vorgearbeitet. Der Sprung über das Rekordhoch bei 57,80 Euro, welches aus 2021 stammt, gelang aber nicht. Doch dies dürfte nur eine Frage der Zeit sein, denn die allgemeine Börsenstimmung hat sich in den vergangenen Wochen merklich aufgehellt, wovon speziell Nebenwerte profitieren. Und das Unternehmen meldete bereits Rekordzahlen bei Umsatz und Ertrag im Jahr 2022.

Die Aktie von FlatexDegiro bewegte sich in den vergangenen Monaten stamm nach unten. Nun, von der Börse gab es wenig Positives zu berichten, was den Handel mit Wertpapieren und damit die FlatexDegiro-Transaktionen hätte beflügeln können – und dann gab es da auch noch ein Transparenzproblem mit der BaFin. Anfang Dezember (2022) rutschte die Aktie des Online-Brokers dadurch mit Dynamik unter eine wichtige Unterstützungslinie. Wie es weitergehen könnte.

Die 2018 abgeschlossene Monsanto-Übernahme kostete Bayer satte 66 Milliarden US-Dollar. Sie war der Anfang einer rasanten Aktien-Talfahrt, da Monsanto in seinem Unkrautvernichter Roundup den möglicherweise krebserregenden Wirkstoff Glyphosat verwendet. Dies sorgte für milliardenschwere Klagen, die noch immer nicht abgeschlossen sind. Trotzdem steigt die Bayer-Aktie (BAY001) seit geraumer Zeit. Dafür gibt es handfeste Gründe.

Das hat sich der Vorstand sicher anders vorgestellt: Da vermeldet Aurubis neue Rekordgewinne für das abgelaufene Geschäftsjahr und die Aktie (676650) rauscht zwischenzeitlich kräftig in den Keller, um sich genauso schnell wieder zu erholen. Schuld daran sind aber nicht die starken Ertragszahlen, sondern eine veränderte bzw. etwas flexiblere Dividendenpolitik, die kurzfristig irritierte. Zudem erwartet Aurubis-Chef Roland Harings für das laufende Geschäftsjahr 2022/23 einen Gewinnrückgang, was allerdings von den Marktteilnehmern erwartet worden war.

Eine deutliche Geschäftsausweitung steht bei der Securize IT Solutions an, die – zuletzt wenig beachtet – im Freiverkehr der Münchener Börse gehandelt wird. Bestand die Gesellschaft bislang hauptsächlich aus der 100-Prozent-Tochter Diso (Umsatz rund 9 Millionen Euro), die vorwiegend in der Schweiz Cloud-Dienstleistungen anbietet, ist nun ein großer Zukauf geplant. Denn mit dem Ettlinger Server- und Storagespezialisten RNT Rausch kommt ein Unternehmen ins Portfolio, welches seit Jahren kontinuierlich profitabel wächst und rund 24 Millionen Euro im laufenden Jahr umsetzen wird.

Der Chart der Fortec Elektronik-Aktie ist in diesen Zeiten schon fast eine Seltenheit: Seit November 2020 bewegt er sich, wenn auch unter heftigen Schwankungen, recht unbeirrt nach oben – und das trotz querliegender Container-Schiffe, Lockdowns in China, des Kriegs in der Ukraine oder generell brüchiger Lieferketten. Aber dem Elektronik-Händler ist es im abgelaufenen Geschäftsjahr 2021/22 auch gelungen ein Rekordergebnis zu erzielen. Wie es mit der Aktie weitergeht.

Explodierende Gaspreise machen der chemischen Industrie derzeit zu schaffen und schicken die Aktien der Branche auf Talfahrt. Kräftig Federn lassen musste auch das Papier von IBU-tec (A0XYHT). Die frisch vorgelegten Halbjahreszahlen des Batteriematerialspezialisten zeigen aber, dass die Stimmung offenkundig deutlich schlechter ist als die tatsächliche Lage. Denn der Umsatz lag mit 29,6 Millionen Euro rund 47 Prozent über dem Vorjahreswert. Das operative Ergebnis (Ebitda) stieg deutlich überproportional um 131 Prozent auf 3,7 Millionen Euro. Der Vorjahreswert war dabei sogar noch um die Kosten der damaligen Kapitalerhöhung und Versicherungsleistungen bereinigt worden, sonst wäre die Steigerung noch größer gewesen.

Auch Unternehmen, deren Geschäft prima läuft, müssen damit leben, dass in einem schwachen Marktumfeld die Aktie extrem zurückkommt. So ist dies auch bei den Sartorius Vorzügen (716563), die vom Rekordhoch bei 631,80 Euro aus dem Spätherbst 2021, sich mehr als halbierten und im Zwischentief aus dem Juni nur noch 293,30 Euro kosteten. Aktuell eroberte das Papier aber immerhin die 400-Euro-Marke zurück, wozu starke Halbjahreszahlen erheblich beitrugen.

Die Talfahrt war rasant: Vom Rekordhoch bei 187,10 Euro von Anfang Juni ging es für die Wacker Chemie-Aktie (WCH888) in einem Rutsch bis auf ein Zwischentief bei 137,25 Euro nach unten. Schuld an der Kursschwäche trägt vor allem der Gesamtmarkt. Dort werden zyklische Werte aus Furcht vor einem Konjunktureinbruch derzeit abverkauft. Doch bei Wacker Chemie könnte der Gesamtmarkt falsch liegen.

Bei Gerresheimer lief das erste Quartal sehr gut. Vorstandschef Dietmar Siemssen sieht den Konzern daher auf einem guten Weg, ein weiteres Rekordjahr zu erreichen. Mit Blick auf den hohen Auftragsbestand und einer weiter steigenden Nachfrage nach bestehenden und neuen Produkten und Lösungen erhöhte er die Guidance für 2022. So soll das organische Umsatzwachstum nun prozentual zweistellig ausfallen. Vorher sprach Siemssen nur von einem Wachstum im hohen einstelligen Prozentbereich. Der Aktie gefällt die neue Prognose.