Rubrik: China

Bei Befesa läuft es. Der Anbieter von Umweltdienstleistungen für die Stahl- und Aluminiumindustrie steigerte im ersten Quartal den Umsatz um 7,6 Prozent auf 192,6 Millionen Euro und das operative Ergebnis (Ebitda) um 46 Prozent auf 48,8 Millionen Euro. Möglich machte dies eine deutlich erhöhte Auslastung der eigenen Recycling-Anlagen. Schon im Vorfeld der Zahlen war die SDAX-Aktie (A2H5Z1) auf ein Rekordhoch bei 63,80 Euro gelaufen. Am heutigen Dienstag nahmen die Anleger allerdings Gewinne mit. Wir nennen die Perspektiven des Papiers.

Das hört sich gut an und sorgt für Optimismus, da „Made in Germany“ wohl doch im Automobilbereich weiter zur Weltklasse gehört. Denn nach Daimler hat auch BMW überraschend gute Vorab-Quartalszahlen vorgelegt. So steht beim Ergebnis vor Steuern (Ebt) ein Plus von 3,76 Milliarden Euro. Dies ist rund fünfmal mehr, als im Vorjahresquartal. Damals hatte der doofe Virus bereits China erfasst, weshalb das Geschäft der Münchener einbrach. Da China aber längst wieder auf Wachstum programmiert ist, steigt auch die Nachfrage nach den edlen BMW-Karossen. Und auch der BMW-Aktie (519000) gefällt dies nur bedingt.

China bleibt vorerst die Wachstumslokomotive der Welt. Der Internationale Währungsfonds rechnet in diesem Jahr mit einem im historischen Vergleich überdurchschnittlichen Wirtschaftswachstum in Höhe von 8,1 Prozent. In Deutschland und Europa hingegen leiden vor allem einige Dienstleistungssektoren unter den weiterhin bestehenden Shutdown-Maßnahmen. In den USA hat sich gemäß ISM-Einkaufsmanagerindizes zuletzt sowohl im verarbeitenden Gewerbe als auch im Dienstleistungssektor die Stimmung der Unternehmen weiter auf hohen Niveaus gehalten.

Vor Corona stand die Daimler-Aktie (710000) im Bereich um 50 Euro. Der Pandemie-Crash sorgte aber für einen Einbruch bis in den Bereich um 21 Euro. Genauso schnell, wie es damals nach unten ging, ging es mit dem Papier der Nobelmarke wieder nach oben. So bildete sich eine klassische V-Formation. Und auch operativ hatte der Autobauer relativ gute Zahlen zuletzt zu vermelden. Insbesondere das China-Geschäft lief wieder ordentlich. Und schon sprang das Papier gar in den Bereich um 60 Euro, wo ein dicker Widerstand wartet.

Die Aktie des Triebwerkherstellers und Triebwerkdienstleisters MTU ist auch zum Barometer für die Corona-Pandemie geworden: Der scharfe Einbruch im Februar und März mit der anschließenden fulminanten Erholung oder: erst eine Kursdrittelung, dann wieder eine Verdopplung nach der ersten Welle und der Aussicht auf einen Impfstoff. Wie es mit der MTU-Aktie weitergeht.

Die Deutz-Aktie schiebt sich derzeit beharrlich weiter nach oben. Gut läuft es in China und im dritten Quartal auch wieder in anderen Regionen. Die China-Strategie von Deutz zeigt mit dem Joint Venture mit Chinas größtem Baumaschinenkonzern Sany bereits erste Erfolge. Insgesamt erwirtschaftete Deutz im dritten Quartal wieder einen postiven Cash flow. Die Börse goutiert das mit einem Aufwärtstrend. Kann sich dieser fortsetzen?

Der große Adidas-Rivale, der US-Gigant Nike, hat einen Quartalsverlust bekanntgegeben. Das Minus kam überraschend, wenngleich er eigentlich nahezu logisch ist. Denn auch der US-Sportartikelhersteller musste zahlreiche Läden rund um den Erdball zwischenzeitlich schließen. Das daraus fehlende Geschäft konnte auch ein boomender Online-Handel nicht ausgleichen. Dies wiederum liegt auch daran, dass das Sporttreiben kaum möglich war und daher kaum Bedarf an neuen Sportklamotten vorhanden war.
Genauso, wie bei Nike, trifft dies auch Adidas. Daher verlor der Titel vor allem im vorbörslichen Handel etwas deutlicher, konnte sich bis zum Mittag schon wieder erholen. Bis allerdings Adidas neue Zahlen vorlegen wird, ist Geduld gefragt. Denn die Halbjahresdaten werden die Franken erst am 6. August veröffentlichen. Die schwachen Werte für das erste Quartal hatten wir bei Plusvisionen bereits kommentiert (hier klicken).
Allerdings hatte Adidas schon vor einigen Wochen mitgeteilt, dass vor allem im wichtigen China-Geschäft nach dem Ende des Shutdown wieder gut angelaufen ist. Inzwischen sollen dort nahezu alle Läden und Verkaufsstellen wieder geöffnet haben. So erklärt sich auch, warum sich die Adidas-Aktie (A1EWWW) vom Corona-Tief bei 162,20 Euro bis in den Bereich um 240 Euro erholt hat.
Technisch läuft der Titel dabei in einem eher flachen Aufwärtstrend, der noch Luft nach oben bietet. Fundamental richten sich die Blicke auf 2021. Sofern die Herzogenauracher dann wieder die Ertragsstärke aus 2019 erreichen, liegt das Kurs-Gewinn-Verhältnis bei 24, womit der Titel nicht mehr billig ist. Langfristanleger können trotzdem noch zugreifen.
Als Alternative bietet sich ein Bonus-Zertifikat mit Cap (HX7BGM) mit Laufzeit bis Dezember 2020: Bleibt die Adidas-Aktie bis zum Laufzeitende über der Barriere bei 150 Euro (Abstand: knapp 37 Prozent), erzielt der Anleger eine Maximalrendite von 10,2 Prozent (20 Prozent p. a.). Erweist sich der üppige Puffer als nicht ausreichend, dann tilgt der Emittent in Aktien im Verhältnis eins zu eins.
Beim im April vorgestellten Bonus-Zertifikat mit Cap (HX7BGK) mit Laufzeit bis September 2020 (hier klicken) beträgt die Restrendite nur noch rund 1 Prozent bei einem Puffer von knapp 50 Prozent. Hier können Anleger Gewinne mitnehmen.

Genauso, wie bei Nike, trifft die Corona-Krise auch Adidas. Nach schwachen Nike-Zahlen verlor daher auch die Adidas-Aktie vor allem im vorbörslichen Handel etwas deutlicher, konnte sich bis zum Mittag etwas erholen. Bis allerdings Adidas neue Zahlen vorlegen wird, ist Geduld gefragt. Denn die Halbjahresdaten werden die Franken erst am 6. August veröffentlichen. Wir beurteilen die Chancen der Aktie (A1EWWW), stellen aber auch ein spannendes Bonus-Zertifikat (HX7BGM) vor.

Im Herbst spaltete die australische Naspers ihre Beteiligungsgeschäft ab und brachte es unter dem Namen Prosus als eigenständige Gesellschaft an die Börse. Die größte Perle darin ist die 31-Prozent-Beteiligung am chinesischen Internetgiganten Tencent. Auch ans Essen haben die Macher gedacht und sich 22 Prozent an Delivery Hero gesichert. Zudem richteten sich die Blicke nach Russland. Dort hält man 28 Prozent am Internetriesen mail.ru, der neben eigenen Beteiligungen die wichtigsten Pages Russlands betreibt. Die Aktie rauschte im Corona-Crash nach unten, hat aber inzwischen alle Abschläge aufgeholt und dürfte bald weitere Rekordhochs markieren.

Manz startet positiv in das Geschäftsjahr 2020, was für den weltweit agierenden Hightech-Maschinenbauer keine Selbstverständlichkeit ist. Zwar ging der Umsatz wegen Corona in den ersten drei Monaten 2020 von 76,8 auf 61,6 Millionen Euro zurück, aber das Unternehmen konnte die Profitabilität signifikant verbessern. Das ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Charttechnisch steht die Aktie vor einer entscheidenden Marke.

Im Corona-Crash erwischte es auch die Sohu.com-Aktie (A2JNBW) kräftig. Im Laufe des Shutdown erkannten die Marktteilnehmer aber, dass die Krise zu einem höheren Kundeninteresse führte. Gefragt war vor allem die Gaming-Page 17173.com, die sich in China großer Beliebtheit erfreut. Aber auch das Spiel Tian Long Ba Bu (TLBB) wurde via Download stark nachgefragt. So erholte sich der Titel schnell. Wir sagen, warum das Papier auch jetzt eine Anlageidee für spekulative Investoren sein kann.

Adidas leidet im ersten Quartal: Beim Umsatz ging es um 19 Prozent auf 4,75 Milliarden Euro nach unten. Vor allem in China brach das Geschäft ein: Dort kam es zu einem Umsatzminus von 58 Prozent, was einem Umsatzverlust von 800 Millionen Euro entsprach. Als Folge blieben nur noch 20 Millionen Euro Gewinn aus dem fortgeführten Geschäft übrig, was einem Einbruch um 97 Prozent entspricht. Die Aktie (A1EWWW) behauptete sich trotzdem, da die Blicke der Börsianer schon ins Jahr 2021 reichen.

Für das Geschäftsjahr 2020 geht der Dermapharm-Vorstand im Vergleich zum Vorjahr von einem weiteren Konzernwachstum aus, trotz Corona. In dieser Prognose sind noch nicht die Wachstumsimpulse aus der Akquisition der Allergopharma berücksichtigt. Nach finalem Übergang der Vertriebseinheit in China wird Dermapharm die Prognose konkretisieren. Ein spannender SDAX-Titel.