Rubrik: BMW

Das kann sich sehen lassen: IBU-tec verzeichnete im Jahr 2022 ein Umsatzplus von 22 Prozent auf 53,9 Millionen Euro. Damit erreichte der Spezialist für thermische Verfahrenstechnik zwar einen Rekordumsatz, verfehlte die eigenen Ziele aber knapp. Denn angestrebt waren sogar Erlöse von 55 bis 57 Millionen Euro. Dafür ging es beim operativen Ergebnis (Ebitda) um 21,8 Prozent auf 5,5 Millionen Euro nach oben, was speziell im aktuellen Umfeld beachtlich ist.

Vor nahezu exakt zwei Monaten hatten wir an dieser Stelle den BMW-Konzern gelobt, nachdem die Zahlen für das zweite Quartal überraschend gut ausgefallen waren. Wir hatten da damals den BMW-Titel (519000) bei Kursen um 83 Euro zum Kauf empfohlen. Und heute? Da notiert das BMW-Papier gerade einmal einen Euro höher, obwohl der Konzern seine Prognose für das Gesamtjahr noch einmal nach oben revidiert hat.

Dank kräftig gestiegener Auslieferungen stieg der Umsatz bei BMW im zweiten Quartal um 43 Prozent auf 28,6 Milliarden Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) sprang auf fünf Milliarden Euro, nach einem Verlust von 666 Millionen Euro im Vorjahr. Möglich war dies auch, da es einen Sonderertrag gab, der durch aufgelöste Rückstellungen entstand. Trotzdem lagen die Ergebnisdaten klar über den Markterwartungen. Und trotzdem fällt die DAX-Aktie (519000).

Das hört sich gut an und sorgt für Optimismus, da „Made in Germany“ wohl doch im Automobilbereich weiter zur Weltklasse gehört. Denn nach Daimler hat auch BMW überraschend gute Vorab-Quartalszahlen vorgelegt. So steht beim Ergebnis vor Steuern (Ebt) ein Plus von 3,76 Milliarden Euro. Dies ist rund fünfmal mehr, als im Vorjahresquartal. Damals hatte der doofe Virus bereits China erfasst, weshalb das Geschäft der Münchener einbrach. Da China aber längst wieder auf Wachstum programmiert ist, steigt auch die Nachfrage nach den edlen BMW-Karossen. Und auch der BMW-Aktie (519000) gefällt dies nur bedingt.

Lion E-Mobility, besser gesagt deren Tochter Lion Smart, liefert Batteriepacks für den Einsatz in einem 400-Volt-System an einen nordamerikanischen Kunden. Lion Smart entwickelt Lithium-Ionen-Batteriesystemtechnologie. Die von Lion konstruierten BMW-i3-Batterien können für verschiedene Typen von Bussen, LKWs und öffentlichen Verkehrsmitteln angepasst werden, wobei die mögliche Energiekapazität je nach Anzahl der Packs und Konfiguration zwischen 84 und 252 kWh liegt. Spannend ist derzeit die Charttechnik der Aktie.

Zur Erinnerung: Im März 2015 erreichten die BMW-Vorzüge mit knapp 93 Euro ihr bisheriges Allzeithoch. Seitdem geht es per saldo mit mehr oder weniger großen Schwankungen bergab. Zwischenzeitlich schoben sich die BMW-Vorzüge zwar noch an die Widerstandszone von 80 Euro heran, aber der Sprung darüber gelang all die Jahre nicht mehr. Jüngst wurde der seit Mai 2018 bestehende Abwärtstrend von der BMW-Vorzugsaktie überschritten. Ist das die Wende nach fünf Jahren Baisse?

Fast möchte man als Anleger niederknien beim Anblick des Kurses der Tesla-Aktie. In Euro umgerechnet erreicht der Börsenwert nun rund 200 Milliarden Euro. Das ist sogar mehr als der bislang weltweit wertvollste Autobauer Toyota und (weit) mehr als die deutschen Fahrzeughersteller Volkswagen, Daimler und BMW zusammen. Was hat Tesla, was andere nicht haben? Kann die Aktie weiter ansteigen?

Tesla will wohl vom Rohstoff-Konzern Glencore tonnenweise Kobalt für seine Batterieproduktion in den Gigafactories in Schanghai und Berlin kaufen. Die Börse reagiert positiv. Und während andere Automobil-Hersteller mit dem Leben ringen, feiert die Aktie von Tesla freudig neue Rekorde. Die Vor-Corona-Hochs sind bereits wieder überwunden. Kann das so weitergehen?

Seit gut fünf Jahren geht es nun schon mit der BMW-Aktie bergab. Die Vorzüge sanken in dieser Zeit von 93 auf 31 Euro. Das ist ein prozentuales Minus von 67 Prozent. Sicherlich hat die Börse schon viel an Unwägbarkeiten (Antriebssystem der Zukunft?) und Risiken hinsichtlich des Geschäftsmodells im Kurs der BMW-Aktie verarbeitet. Unzweifelhaft auch: BMW stehen noch schwere Zeiten bevor. Die spannende Frage lautet nun: Könnte die Baisse dennoch ausgestanden sein?

Das Coronavirus grassiert auch an den Börsen. Die Kurse brechen aus Sorge um die Konjunktur ein. Notenbanken und Politik helfen. Wird das reichen in der heutigen liquiditätsverliebten Finanzwelt? Wie weit könnten die Kurse noch fallen – oder sind es schon sogenannte Kaufkurse? Verkaufen VW, BMW und Daimler demnächst auf Jahre keine Autos mehr? Fliegt die Lufthansa in die Pleite oder fliegt überhaupt noch jemand in den kommenden Jahren?

Unglaubliche Zustände bei SGL Carbon. Erst wird die Jahresprognose bestätigt – um sie wenig später wieder zu kassieren. Der Vorstandsvorsitzende tritte umgehend zurück (zum Glück) – oder wird gefeuert. Wie auch immer, die Aktie wird zu Recht krass abgestraft. Das Papier von SGL Carbon befindet sich seit Jahren im Abwärtstrend, obwohl Anleger bei den Zukunftsprodukten doch etwas anderes vermuten sollten. Wie geht es nun weiter?

Seit gut einem Jahr ist die BMW-Aktie deutlicher am Fallen. Die Marktkapitalisierung ist inzwischen spürbar unter das Eigenkapital gerutscht. Die Börse ist somit sehr skeptisch. Hat sie recht mit diesem Pessimismus oder hat sie übertrieben? Das Unternehmen bekommt nun einen neuen Chef. Könnte sich schon wieder ein Einstieg in die Aktie aus der Krisenbranche lohnen?