Rubrik: BMW

Ja, die Börse ist gierig und mitunter (sehr) ungerecht. Da legt BMW gute Neunmonatszahlen vor, aber die Anleger sind unzufrieden mit dem Ausblick, trotz zu erwartender neuer Bestmarken bei Absatz und Gewinn. Sie fürchten kurzfristige Kostenbelastungen durch die Transformation zur E-Mobilität oder generell zur neuen Mobilität. Doch die BMW-Aktie scheint schon viel an zukünftigen Belastungen vorweggenommen zu haben, da sie nach wie vor sensationell bewertet ist. Wer das Risiko liebt und einen gehörigen Schuss Optimismus mitbringt könnte zu einem Stay-High-Optionsschein (HW4336) auf BMW greifen.

Tesla fährt im dritten Quartal einen Rekordverlust ein und Firmenchef Elon Musk sitzt mit Whiskey und Marshmallow am Lagerfeuer (nein, nicht am Elektrogrill) … Ist das schon Endzeitstimmung? Tesla muss nun seine Produktionsprobleme lösen und die Marge schnell wieder steigern, sonst droht an der Börse ein empfindlicher Bewertungsabschlag bei der Mode-Aktie. Im Chart könnte sich ein Doppeltop bilden. Wer mit Sicherheitspuffer investieren möchte, könnte zu einen Discount-Zertifikat (DM7M4F) greifen.

Oh, tut sich da (charttechnisch) was bei der BMW-Aktie? Es sieht so aus: Im Tageschart gab es am 31. August ein Doji (siehe Tageschart unten), der häufig für eine gewisse Nervosität im Markt steht und oft auch mit (heftigeren) Schwankungen (Volatilitätsausbruch) in die eine oder andere Richtung beantwortet wird. Diesmal ging es nach oben mit (bislang) fünf weißen Kerzen. Das Chartbild der BMW-Aktie hat sich damit aufgehellt.

Tesla ist Glaubenssache und wo Glaube ist, da sind auch Jünger und wo Jünger sind, da steigen die Kurse, meist, sehr stark. Bei der Tesla-Aktie ist das so, obwohl das Unternehmen noch nie Gewinn gemacht hat, im ersten Halbjahr gerade einmal 47.077 auslieferte und an der Börse dennoch rund 50 Milliarden Euro wert ist. Aber Tesla hat etwas Wesentliches erkannt. Macht das die Aktie so wertvoll? Charttechnisch wirkt die Situation durchaus positiv.

Die BMW-Aktie glänzt derzeit mit einer Sensationsbewertung. Ist das ein Glückfall und Super-Chance für Anleger? Liegt die Börse mit ihrer Einschätzung falsch – mal wieder? Oder ist das niedrige KGV und die hohe Dividenden-Rendite eher ein Hinweis darauf, dass die Gewinn des Autobauers bald spärlicher fließen könnten? Über die Gründe kann trefflich spekuliert werden: Diesel-Gate, Tesla, Elektroautos, Wertschöpfung … Kurzfristig bietet ein Bonus-Zertifikat einen Sicherheitspuffer und eine attraktive Rendite-Chance.

Auch der Juni lief bei BMW hervorragend. Der Münchner Autobauer hat daher ausgezeichnete Absatzzahlen für das erste Halbjahr vorlegen können: Er stieg um fünf Prozent auf 1,22 Millionen Fahrzeuge. Haupttreiber der positiven Entwicklung war die Nachfrage aus China. Anders in Deutschland: Dort brachte BMW nur noch 27.000 Autos an die Frau und den vor allem den Mann, was einem Minus von 16,5 Prozent entspricht. Dennoch, die Aktie überschreitet ihren kurzfristigen Abwärtstrend. Mittelfristig bleibt das Papier in einer Seitwärtsbewegung, was ein renditestarkes Bonus-Zertifikat interessant macht.

Die zuletzt eher durchwachsene Performance der BMW-Aktie überrascht. Denn das Geschäft läuft gut und auch die Perspektiven der Münchener sind ausgezeichnet. Dies unterstreichen auch die Absatzahlen vom Mai, die frisch veröffentlicht wurden: Vor allem eine erhöhte Nachfrage aus China gefiel. Das dortige Plus von 27 Prozent auf 51.000 Fahrzeuge kompensierte auch einen Rückgang in den USA. Weltweit lieferte der Konzern mehr als 208.000 Fahrzeuge aus, was einem Plus von rund fünf Prozent entspricht. Trotzdem kommt die BMW-Aktie nicht vom Fleck, sie pendelt nun schon ein knappes Jahr zwischen 80 und 90 Euro. Dabei ist der Wert fundamental ein Schnäppchen. Diese Situation eröffnet Chancen für ein interessantes Bonus-Zertifikat.

Tesla: Der Sonnenkonzern aus Kalifornien, der auch Autos, Elektroautos, gerne selbstfahrend, produziert. Er ist an der Börse nun rund 55 Milliarden Euro wert, ebenso viel wie BMW. Nur dass BMW im vergangenen Jahr gut zwei Millionen Fahrzeuge ausgeliefert hat und damit einen Umsatz von 94,2 und einen Jahresüberschuss von 6,9 Milliarden Euro erwirtschaftete. Zu Vergleich: Tesla verkaufte 76.000 Fahrzeuge und erzielte einen Umsatz von 6,3 Milliarden Euro. Der Nettoverlust lag bei 602 Millionen Euro. Allein im ersten Quartal 2017 summierten sich die Miesen auf 295 Millionen Euro, weil Tesla für das neue Modell 3 investieren musste. Wie ist dieser Börsenwert bei solchen Geschäftszahlen zu rechtfertigen? Es geht ganz klar um Träume, die auch zum Alptraum werden können.

Der Renault-Konzern überrascht mit der Ankündigung des Baus einer Mega-Batterie, die zugleich den Einstieg in den Energiemarkt darstellt. Bei einer Leistung von 100 Megawatt könnte der Speicher rund 120.000 Haushalte zu Spitzenzeiten mit Strom versorgen. Auch die jüngsten Absatzzahlen waren positiv. Im ersten Quartal erhöhten sich die Erlöse um rund 25 Prozent auf 13,1 Milliarden Euro. Der Umsatzsprung geht auf eine hohe Nachfrage nach sportlichen Modellen (unter anderem SUVs) zurück. Zudem entwickelte sich das Russland-Geschäft überraschend positiv. Was das für die Aktie bedeutet.

Gute Nachrichten sind das nicht: In den USA sorgen nicht nur die Trump-Attacken in der BMW-Zentrale für Kopfschmerzen sondern auch eine neue Rückrufaktion. Die US-Verkehrsaufsicht NHTSA fordert die Reparatur von 45.000 BMWs der der 7er-Reihe aus den Modelljahren 2005 bis 2008. Das Problem: Die Türen können sich während der Fahrt öffnen. Doch dies ist nur ein Teil der aktuellen Probleme. Das andere sorgt gar für einen teilweisen Produktionsstopp in mehreren Werken. Was das für die Aktie bedeutet. Und dann gibt es da noch eine interessante Rendite-Chance.

Es geht um Macht und Einfluss – und letztlich wohl darum, die verbliebenen Logwin-Aktionäre hinauszuquetschen (Squeeze-out) oder zumindest zu vergraulen. Die Mehrheit am Logistiker Logwin hält die Holding Delton, die wiederrum Stefan Quandt gehört, was erklärt, dass Logwin auch viel für BMW transportiert. Wie viel Delton an Logwin hält ist nicht klar, vielleicht sind des 70, 80 oder schon 90 Prozent. Die Website und der Geschäftsbericht schweigt sich darüber aus. Auf jeden Fall hat Delton schon jetzt die Macht. Das wurde auf der Hauptversammlung am 12. April 2017 deutlich. Was das für die Aktionäre bedeutet.

BMW meldet Rumpfzahlen für das erste Quartal 2017. Diese können sich sehen lassen, zumindest bei grober Durchsicht: Der Konzern-Umsatz steigt um zwölf Prozent und vor Steuern verdient der Automobilkonzern von Januar bis März 3.005 Millionen Euro. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein Plus von 27 Prozent. BMW liefert, mal wieder, mehr als erwartet. Allerdings ist ein guter Teil des Anstiegs auf ein sehr erstaunliches Finanzergebnis zurückzuführen …