Rubrik: Auftragseingang

Gute Geschäfte mit der Autoindustrie halfen Dürr im ersten Halbjahr. Die Folge waren steigende Umsätze und sprudelnde Gewinne. Trotzdem neigte die Dürr-Aktie (556520) jüngst kräftig zur Schwäche. Doch dies scheint vor allem dem schwachen Gesamtmarkt und der Angst vor einer noch schärferen Konjunktureintrübung geschuldet zu sein. Wir sehen daher Chancen.

Als wir im vergangenen August über Jungheinrich berichteten kostete die Aktie (621993) rund 23 Prozent weniger als heute [HIER klicken]. Dabei zeigte sich der Titel zuletzt vor allem an der 30-Euro-Marke technisch gut unterstützt. Kein Wunder also, dass genau dort auch der jüngste Aufschwung startete, der von guten Quartalszahlen unterstützt worden war.

Die Nachfragen nach Produkten und Dienstleistungen von Softing kletterte im ersten Halbjahr im Jahresvergleich von 49 auf 91 Millionen Euro, besonders kräftig ist das Plus im zweiten Quartal mit einer Zunahmen von 25 auf 56 Millionen Euro. Der Bestand in den Orderbüchern erhöht sich dadurch von 24 auf 78 Millionen Euro – das ist einmalig in der 40-jährigen Firmengeschichte. Wird das die Aktie weiter beflügeln?

Als wir im vergangenen Herbst über Villeroy & Boch berichtet hatten, kostete die Vorzugsaktie (765723) noch rund 24 Euro. Sie bewegte sich damals knapp unter dem Rekordhoch aus 2021 bei exakt 25 Euro. Inzwischen dominieren galoppierende Preise, knappe Rohstoffe, Rezessionsängste und ein Krieg in Europa die Schlagzeilen. Als deren Folge rutschte der Wert auf das aktuelle Niveau um 18 Euro ab. Doch die Zahlen für das erste Halbjahr waren mehr als ordentlich. Daher verwundert die schwache Kursperformance.

Interview mit Wolfgang Trier und Ernst Homolka, Vorstände bei Softing (517800 ), zu den kürzlich präsentierten Zahlen zum ersten Halbjahr, einem Plus beim Auftragseingang von 31 Prozent und möglichen Großprojekte mit hohem Softwareanteil. Nicht nur beim Thema Edge-Connectivity, also der Anbindung bestehender Anlagen an moderne IoT-Strukturen, sieht Softing ein „enormes Kundeninteresse“. Die Betriebsgewinn-Marge (Ebit) soll unter anderem durch den Verkauf neuer Produktleistungen per Software-Download in den nächsten Jahren nachhaltig gesteigert werden.

Als Covid-19 noch in weiter Ferne war, bewegte sich die Hochtief-Aktie (607000) knapp oberhalb von 110 Euro. Der Corona-Crash sorgte für ein Zwischentief bei 41,58 Euro. Nach der ersten Gegenbewegung stürzte der Titel gleich zweimal auf die 60-Euro-Linie ab. Nun bestehen gute Chancen, dass erneut eine Gegenbewegung gestartet ist, da die Auftragsbücher prall gefüllt sind.

Beim Spezialisten für industrielle Bildverarbeitung, Stemmer Imaging, läuft es sehr gut, wohl auch aufgrund der sich erholenden Automobilbranche. Im zweiten Quartal (2021) verzeichnet der Auftragseingang ein Plus von 121 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal auf einen Rekordwert von 47,2 Millionen Euro. Das lässt für die Zukunft weiter hoffen. Die Aktie befindet sich aktuell allerdings in einer Widerstandszone.

Die Traton-Vorab-Zahlen für das erste Halbjahr des Geschäftsjahres 2021 können sich sehen lassen. Der Umsatz erreichte rund 13,6 Milliarden Euro, wo mit der durch Corona belastete Vorjahreswert von 10,07 Milliarden Euro um rund 35 Prozent übertroffen wurde. Das bereinigtes operatives Ergebnis erreichte 1,1 Milliarden Euro. Da, was einem Plus von rund 250 Prozent entspricht. Und auch der Auftragseingang legte kräftig zu, weshalb der Vorstand optimistisch nach vorne blickt. Bei der Aktie kam es dennoch zu Gewinnmitnahmen.

Eine hohe Nachfrage aus der Chipindustrie und viele Bestellungen von den Autobauern bzw. deren Zulieferer sorgte bei Süss Microtec für starke Quartalszahlen. Der Umsatz stieg von Januar bis März um 26,1 Prozent. Beim operativen Ergebnis (Ebit) gelang der Turnaround von minus 5,6 auf plus 1,4 Millionen Euro. Und auch für die kommenden Quartale dürfte die Arbeit nicht ausgehen, denn der Konzern konnte neue Aufträge im Volumen von 81 Millionen Euro an Land ziehen. Kein Wunder, dass der Aktie (A1K023) dies gefällt.

Aumann konnte den Auftragseingang im ersten Quartal 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 31,8 Prozent auf 50,5 Millionen Euro steigern. Das E-Mobility-Segment konnte im ersten Quartal einen Sprung im Auftragseingang auf 44,7 Millionen Euro verzeichnen, was mehr als einer Verdreifachung im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht. Der Anteil des E-mobility Segments am gesamten Auftragseingang stieg somit auf 88,4 Prozent. Die Aktie steigt rasant. Könnte das der Auftrakt zu mehr sein?

My Home is my Castle? Vielleicht wird es, durch Corona, bald heißen: My Home is my Yacht. Der Bootsbauer HanseYachts erlebt gerade einen Auftragsboom. Das Orderbuch ist mit 153,6 Millionen Euro um 64 Prozent praller als im Vorjahr, dem ersten Halbjahr 2019/20. Bis zum Ende des Geschäftsjahres sind alle Marken komplett ausverkauft. Offenbar schätzt die Kundschaft die sichere Abgeschiedenheit und die Möglichkeit autark rauszufahren in diesen Pandemiezeiten. Wird die Aktie weiter davon profitieren?

Helma Eigenheimbau feiert sein 40-jähriges Firmenjubiläum mit einem Rekord-Auftragseingang von 312,5 Millionen Euro, nach 296,5 Millionen Euro. Im ersten Halbjahr waren die Vertriebsaktivitäten noch durch Corona heftig beeinträchtigt, was zu einem Orderrückgang von 18 Prozent führte. In der zweiten Jahreshälfte wurde das wettgemacht. Die Nachfrage zog kräftig an. Es wurde das stärkste Vertriebshalbjahr der Firmengeschichte. Die Helma Eigenheimbau-Aktie steht nun vor einer wichtigen charttechnischen Barriere.