Rubrik: Auftragseingang

Die Zahlen für das dritte Quartal waren bei der Software AG gemischt. So sank der Umsatz um 17 Prozent auf 185,4 Millionen Euro. Das operative Ergebnis (Ebit) brach um 58 Prozent auf 24,9 Millionen Euro ein. Kein Wunder, dass die Experten des MDAX-Konzerns in ihrer Meldung den Auftragseingang in den Fokus rückten. Dieser sank nur minimal von 101,9 auf 101,6 Millionen Euro, wäre aber währungsbereinigt um 5 Prozent gestiegen. Für ein Kursplus sorgte allerdings eine Prognoseerhöhung des Auftragseingangs. Wir sagen, warum uns dies nicht genug ist, damit die Aktie wieder durchstarten kann.

Die Jenoptik-Zahlen für das dritte Quartal waren schlecht: Der Gewinn nach Steuern sank um 31 Prozent auf 13,9 Millionen Euro. Der Umsatz reduzierte sich um 15,3 Prozent auf 176,1 Millionen Euro. Dabei spürten die Ostdeutschen vor allem die Schwäche der Autoindustrie. Ein Lichtblick ist der Auftragseingang, der nahezu auf Vorjahresniveau liegt. Und auch fundamental ist der Titel (A2NB60) durchaus attraktiv. Allerdings spricht die Charttechnik eher für ein Bonus-Zertifikat (SD0E32) mit schöner Seitwärtsrendite.

Bei der Software AG stand bei der Veröffentlichung der Zahlen des zweiten Quartals der Auftragseingang im Mittelpunkt, da dieser um 32 Prozent über den Wert des Vorjahresquartals lag. Das war erheblich mehr als die Experten im Vorfeld prognostiziert hatten. Alle Bereiche erlebten mehr Neugeschäft als vor Jahresfrist. Gut war zudem, dass die Jahresprognose, die sich auf die Neubestellungen fokussiert, bestätigt wurde, trotz der Angst vor einer nochmaligen Ausbreitung von Covid-19. Der Aktie half das sehr.

Bauer musste mehrfach seine Prognosen für 2019 anpassen. Entsprechend schwach performte die Aktie, die im Jahresverlauf von einem Zwischenhoch um 25 Euro bis zum Jahresende auf ein Niveau um 15 Euro zurückfiel. Noch tiefer ging es dann aber im Corona-Crash. Mit Sorgen über Konjunkturentwicklung sank die Bauer-Aktie (516810) bis auf 9,32 Euro, was dem tiefsten Stand seit 2016 entsprach. Nun läuft die Erholung.

Nordex schwankt traditionell. Corona drückte den Kurs nun aber auf das tiefste Niveau seit 2013, ehe eine Gegenbewegung startete. Hoffnungen macht dabei vor allem ein gut gefülltes Auftragsbuch: Der Auftragseingang stieg per Ende Dezember schon um 43 Prozent. Am heutigen Freitag melden die Windanlagenbauer zudem die Auftragseingänge des ersten Quartals. Sie lagen mit 352 Turbinen und 1,64 Gigawatt Leistung um rund 59 Prozent über Vorjahr, wobei die größte Nachfrage aus Europa kommt. Für Risikofreudige ist die Aktie (A0D655) daher eine spannende Anlageidee.

Bei Knorr-Bremse gilt ein neuer Vorstandschef zwar als Hoffnungsträger. Die Nachfrage-Schwäche aus der Lkw-Sparte kann der neue Mann an der Konzernspitze auch nicht über Nacht wegzaubern. Daher muss die Aktie nach Veröffentlichung der Neun-Monats-zahlen etwas deutlichere Kursverluste hinnehmen. Charttechnisch ist das Papier allerdings gut unterstützt, weshalb Anleger durchaus ein Auge auf die Aktie (KBX100) oder ein Discount-Zertifikat (DD70LT) werfen können.

Init glänz mit guten Quartalszahlen und prall gefüllten Auftragsbüchern. Allerdings tritt der Gewinn auf der Stelle, weshalb auch die Aktie noch nicht in Schwung kommt. Wir erklären, warum das Papier (575980) trotzdem jetzt interessant ist. Wir stellen aber auch das erste und bislang einzige Derivat auf diesen Basiswert vor, nämlich ein Faktor-Zertifikat (MF71UD).

Bei Nordex ist der Turnaround möglich, ein guter Auftragseingang deutet es an. Die Aktie (A0D655) zog in den vergangenen Tagen schon deutlich an. Auch ein Großaktionär und Aufsichtsrtasmitglied kaufte nochmals Anteilsscheine auf. Trotzdem bleiben Aktienkäufe sehr riskant. Ein Einstiegsversuch via Discounter (HW4UQU) scheint eine durchaus sinnvolle Alternative.

Erleben wir als Anleger gerade das Wunder von Aachen? Halbleiter laufen zurzeit generell wie geschnitten Brot. Da ist es nicht weiter verwunderlich, dass es auch bei Aixtron geschäftlich voran geht – das Unternehmen stellt Spezialmaschinen für die Halbleiterindustrie her. Der Auftragseingang ist mit 128,5 Millionen Euro m ersten Halbjahr um 34 Prozent höher als in der vergleichbaren Vorjahresperiode. Das hat den Aixtron-Vorstand Kim Schindelhauer mutig gemacht: Er hat die Prognose angehoben. Wird das reichen, damit die Aktie ihren Höhenflug fortsetzen kann?