Wer auf Qualität Made in Germany bei Waschstraßen setzen will, der kommt an Washtec nicht vorbei. Die Augsburger gelten als führender Anbieter von Fahrzeugwaschanlagen für PKW, Nutzfahrzeuge und Schienenfahrzeuge.
Die Wurzeln des Traditionsunternehmens reichen dabei bis ins Jahr 1885 zurück und bereits seit 1997 ist der Konzern börsennotiert. Über viele Jahre erlebten die Schwaben ein kontinuierliches Wachstum. Dies lag auch an einer hohen Innovationskraft.
Nahezu kontinuierlich entwickelten die Forscher neue Techniken für die Wachanlagen, die immer effizienter und besser wurden. So kletterte der Kurs der Washtec-Aktie (750750) im Jahr 2018 auf ein Rekordniveau bei 83,80 Euro.
Dann war allerdings das Ende der Fahnenstange erreicht. Geringere Wachstumsraten, eher maue Quartalsergebnisse und Probleme im Großkundengeschäft sorgten für fallende Kurse. Im Corona-Crash ging es daher bis auf 28,85 Euro nach unten, womit alle Kursgewinne seit 2016 wieder verloren gingen.
Auf den ersten Blick müsste man denken, dass Corona kaum negative Auswirkungen auf das Geschäft hat, da die Bürger viel Zeit haben und zur Waschstraße fahren. Doch dies ist falsch gedacht, da Washtec die Anlagen konzipiert und verkauft.
Betrieben werden die Straßen meist von Firmen oder Tankstellenbesitzern. Und genau diese Kunden halten sich mit Neubestellungen in den unsicheren Zeiten zurück. Zudem ist es bei den aktuellen Beschränkungen schwierig, neue Anlagen aufzubauen, die in Deutschland vorgefertigt wurden.
Abzulesen ist dies schon an den Zahlen für das erste Quartal. Der Umsatz sank um 5,4 Prozent auf 87,3 Millionen Euro und das operative Ergebnis (Ebit) um 34,6 Prozent auf 1,7 Millionen Euro. Der Vorstand reagierte mit einem Kostensenkungsprogramm. Es ist allerdings davon auszugehen, dass auch das zweite Quartal noch extrem schwach ausfallen wird. Daher hat der Konzern auch seine Jahresprognose schon Mitte April einkassiert.
Die Blicke müssen sich daher schon auf 2021 richten. Dann sollte Washtec in etwa wieder das Umsatzvolumen aus 2019 erreichen können, was bei 436 Millionen Euro lag. Mit Blick auf die Marktkapitalisierung von rund 515 Millionen Euro wird der Konzern in etwa mit dem 1,1fachen Umsatz bewertet. Dies ist ein historisch niedriger Wert für einen globalen Markt- und Technologieführer. Risikofreudige Anleger, die etwas Geduld mitbringen können schwache Tage daher durchaus zum Kauf der Washtec-Aktie (750750) nutzen.
Eine Alternative, bei der schon eine Kursstabilisierung zum Geldverdienen ausreicht, ist ein Discounter (DF7K66). Er bringt eine Maximalrendite von 13,6 Prozent (20,5 Prozent p.a.), wenn die Aktie über dem Cap bei 36 Euro am Laufzeitende im Dezember 2020 durchs Ziel geht. Sinkt der Basiswert unter den Cap, dann tilgt der Emittent in Cash entsprechend des dann gültigen Aktienkurses. In den Verlust rutschen Anleger dabei erst bei Kursen unter 30,82 Euro, was dem aktuellen Zertifikate-Preis entspricht.
Washtec-Aktie (Wochenchart): übler Abwärtstrend mit kleinem Hoffnungsschimmer