Rubrik: Feature

In der Vergangenheit war es oft so, dass wann immer es der Wirecard-Aktie besser ging, dies die Leerverkäufer jenseits des Kanals und des Atlantiks auf den Plan rief. Derzeit tummeln sich laut Bundesanzeiger vier Shortseller bei Wirecard. Zwei haben zuletzt ihre Engagements auf fallende Kurse reduziert und zwei aufgestockt. Doch derzeit spricht einiges für Wirecard.

Die Frosta-Aktie (606900) rauschte im Corona-Crash gewaltig in die Tiefe: Von Kursen im Bereich der 60-Euro-Marke ging es bis auf das Zwischentief bei 47,60 Euro nach unten, was dem niedrigsten Niveau seit 2016 entsprach. Doch dies war nur ein kurzes Zwischenspiel, es folgte eine rasante Aufholbewegung, bei dem auch der Wiederstand bei 60 Euro gleich pulverisiert wurde. Bis auf 68,00 Euro lief das Papier durch, ehe es zu kleineren Gewinnmitnahmen kam. Der Grund: Die Tiefkühlware des Konzerns erfreut sich im Zuge der geschlossenen Restaurants hoher Beliebtheit.

Auch die Aktie der Deutschen Telekom hat es beim Corona-Crash heftig erwischt: Sie fiel von 16,70 auf 10,40 Euro. Dabei ist das Geschäftsmodell der Telekom doch sehr robust und nicht sonderlich konjunktursensitiv. Wird die Deutsche Telekom ihre Dividende ausschütten? Bislang sagt das Unternehmen ja. Aber die politische Diskussion ist noch nicht abgeschlossen.

Gerresheimer, deren Geschäftsjahr ungewöhnlicherweise per Ende November vorbei ist, startete gut ins neue Jahr 2019/20. Für den Zeitraum von Anfang Dezember bis Ende Februar lagen alle Ertragskennzahlen zumindest am unteren Ende der Analystenerwartungen. Allerdings sind die Daten erklärungsbedürftig, da ein Einmaleffekt aus dem Vorjahr das Zahlenwerk stark verzerrt. Die Charttechnik signalisiert zunächst eine Seitwärtsbewegung der Aktie. Daher ist ein Investment in ein Bonus-Zertifikat aussichtsreicher als der Direktkauf der Aktie.

Die Pandemie belastet auch die Deutsche Post, wie aus den frisch veröffentlichten Quartalszahlen hervorgeht. Das vorläufige operative Ergebnis (Ebit) lag bei rund 590 Millionen Euro, wobei der Virus im März mit 150 Millionen Euro und im Februar mit 50 Millionen Euro aufs Ergebnis drückte. Hier fehlen vor allem Umsätze mit Firmenkunden, die beispielsweise auf Direktmarketing-Kampagnen aktuell verzichten. Trotzdem kann sich die Aktie (555200) gut behaupten, auch, weil Postchef Frank Appel die Dividende weiterhin bezahlen wird, allerdings erst nach der verschobenen Hauptversammlung.

Die Finlab-Beteiligungsgesellschaft liefert hervorragende Zahlen für das vergangene Geschäftsjahr. Die Aktie notiert dennoch deutlich unter dem Nettoinventarwert (Net Asset Value, NAV). Sie die Börse die zukünftige Geschäftsentwicklung der Finlab zu kritisch? Die Beteiligungen aus der Finanzbranche erscheinen aussichtsreich, aber es bleibt die Finanzbranche.

Das Pharmaunternehmen Dermapharm aus Gründwald bei München hat ein erfolgreiches Jahr 2019 hinter sich und blickt mit Zuversicht nach vorne. Der Corona-Knick in der Aktie ist fast ausgebügelt. Wird das Unternehmen stärkt aus der Krise hervorgehen? Die Chancen dafür stehen gut. Allerdings ist die Aktie nicht gerade günstig bewertet. Hat hier Qualität ihren Preis?

Die Corona-Krise stellt auch die Deutsche Grundstücksauktionen vor große Herausforderungen. Viele Auktionen müssen nun online stattfinden. Die Aufgagen der nächsten Monate werde sein, so Firmenchef Michael Plettner, Objekte für die kommenden Auktionen einzuwerben, von denen man noch nicht sagen könne auf welche Art diese stattfinden. Die Dividende wird voraussichtlich deutlich schmäler ausfallen.

Nordex schwankt traditionell. Corona drückte den Kurs nun aber auf das tiefste Niveau seit 2013, ehe eine Gegenbewegung startete. Hoffnungen macht dabei vor allem ein gut gefülltes Auftragsbuch: Der Auftragseingang stieg per Ende Dezember schon um 43 Prozent. Am heutigen Freitag melden die Windanlagenbauer zudem die Auftragseingänge des ersten Quartals. Sie lagen mit 352 Turbinen und 1,64 Gigawatt Leistung um rund 59 Prozent über Vorjahr, wobei die größte Nachfrage aus Europa kommt. Für Risikofreudige ist die Aktie (A0D655) daher eine spannende Anlageidee.

Auch weil die CompuGroup ein neues System zur Patientenüberwachung aus der Ferne vorgestellt hat, kann sich die Aktie (543730) im Corona-Umfeld recht gut behaupten. Ganz gelang es dem Titel allerdings nicht, sich der Marktschwäche zu entziehen. Dies gibt nun aber im Gegenzug Kurspotential. Wir sagen, warum die Aktie interessant ist, stellen aber auch einen Einstiegsversuch via Discounter vor.

Das Software-Unternehmen Nexus ist im Gesundheitswesen tätig. In den nächsten Jahren wird sich hier viel verändern, nicht nur wegen Corona. Kliniken und Arztpraxen müssen digitaler werden, auch um das knappe Pflegepersonal von lästigen bürokratischen Routinetätigkeiten zu entlasten. Nexus könnte davon profitieren. Allerdings ist die Aktie nicht gerade günstig bewertet. Die Aussichten.

Mit der Aktie von Nanorepro schien kein Blumentopf mehr zu gewinnen sein. Seit Jahren nur Verluste und Besserung war trotz gegenteiliger Beteuerungen nicht in Sicht. Dann kam Corona und ein Schnelltest. Die Aktie kannte / kennt(?) kein Halten mehr. Könnte sich ein Einstieg noch lohnen. Angesichts des möglichen Umsatzpotenzials erscheint die Aktie noch nicht zu teuer.