Rubrik: Übernahme

Erst vor Wochenfrist hatten wir bei Gerresheimer gute Kurschancen erkannt und sowohl den Direkteinstieg empfohlen, als auch Kaufmöglichkeiten via Discount-Zertifikaten aufgezeigt. Zunächst sah es so aus, als ob sich der Titel nicht gegen das schwache Marktumfeld stemmen kann. Nun gab es aber Nachrichten, wonach es ein Übernahmeangebot gab, welches die Gerresheimer-Verwaltung aber ablehnte. Und schon schießt der Kurs der Gerresheimer-Aktie (A0LD6E) nach oben.

Erst am vergangenen Donnerstag (19. Mai) hatten wir über die Comeback-Chancen der Deutschen Euroshop bei Plusvisionen berichtet und die Aktie dem Langfristanleger ans Herz gelegt, als der Kurs bei 15,50 Euro lag. Am heutigen Montag (23. Mai) ist das Papier (748020) schon rund 22 Euro wert, was einem Plus von ca. 42 Prozent entspricht. Schuld ist ein Übernahmeangebot, welches dazu führen wird, dass die Aktie nach rund 21 Jahren wieder von der Börse verschwindet.

Nun soll sie also zurück sein, die gute alte Übernahmefantasie um die Commerzbank (CBK100). Zumindest behauptet das die „Financial Times“. Die Kollegen von der Insel wollen wissen, dass die italienische Unicredit vor Beginn des Ukraine-Kriegs einen Kauf des deutschen Mitbewerbers angestrebt hat. Ziel sollte eine Fusion mit dem Unicredit-Ableger HypoVereinsbank sein. Doch die Börsenunsicherheiten im Zuge Putins Einmarsch machen dem einen Strich durch die Rechnung, wenn die Informationen tatsächlich stimmten. Wir haben Zweifel.

Die Aktie des Online-Brokers FlatexDegiro erlebt jüngst ein munteres Auf und Ab. Gerüchte, dass FlatexDegiro von einem US-Broker übernommen werden könnte, sorgten für einen steilen Kursanstieg. Die Spekulationen fielen offenbar auf einen fruchtbaren Boden. Könnte das der Auftrakt zu einer nachhaltigen Kurswende sein? Seit Jahresanfang ist das Papier deutlich zurückgekommen.

Der Vermögensverwalter Lloyd Fonds plant mit seiner Strategie 2023/25 bis zum Jahr 2025 sieben Milliarden Euro Vermögen zu verwalten (Assets under Management, AuM). Das Soll könnte schon deutlich früher zu einem Ist werden. Der Grund: Das Unternehmen ist zuletzt durch Zukäufe (anorganisch) kräftig gewachsen. Die Aktie befindet sich in einem schönen Aufwärtstrend. Wird sich dieser fortsetzen?

Nahezu exakt vor einem Jahr hatten wir uns zuletzt mit der Aktie der Deutschen Bank beschäftigt. Damals notierte der Titel des deutschen Branchenprimus im Bereich der 7-Euro-Marke. Aktuell kostet das Papier rund 10,70 Euro. Es scheint also gut zu laufen für das von uns vor Jahresfrist als Sorgenkind eingestufte Unternehmen. Dies zeigen auch verbesserte Zahlen für das erste Halbjahr 2021. Trotzdem erscheint ein Bonus-Zertifikat die bessere Wahl.

Nach einem Bericht im „Handelsblatt“ soll der Finanzinvestor Cerberus Interesse an den Aktien der Commerzbank haben, die sich noch im Staatsbesitz befinden. Nach Informationen der Zeitung soll der nordamerikanische Investor bereit sein, das 15,6-Prozent-Paket nach der Bundestagswahl zu kaufen. Das Handelsblatt beruft sich dabei auf Aussagen von Cerberus-Deutschlandchef David Knower in einer vertraulichen Gesprächsrunde. Wir halten dies für durchaus möglich, allerdings wird Cerberus bei den Preisverhandlungen zu keinen Zugeständnissen bereit sein. Daher sehen wir kaum neue Kursfantasie.

Mit unserer Erstempfehlung lagen wir im Oktober 2020 bei der Hensoldt-Aktie (HAG000). Damals bewegte sich der Titel des Verteidigungs- und Sicherheitselektronik-Anbieters im Bereich um 10,50 Euro. Dies lag klar unter dem Ausgabepreis von 12 Euro. Anschließend ging es in der Spitze gar über die 16-Euro-Marke nach oben. Wir hatten daher im April erneut über die Aktie berichtet und weiteres Potenzial erkannt. Heute ist der Titel nur noch rund 14 Euro wert. Dafür gibt es Gründe.

Mutares hat die Übernahme der Lapeyre und ihrer Tochtergesellschaften von Saint-Gobain erfolgreich abgeschlossen. Lapeyre ist ein Hersteller und Vertreiber von Heimwerkerprodukten auf dem französischen Markt. Die Akquisition markiert die größte Transaktion in der Geschichte von Mutares mit einem Umsatz von über 600 Millionen Euro. Lapeyre wird als neue Plattforminvestition das Segment Goods & Services stärken. Kann die Mutares-Aktie davon profitieren?

Vonovia und Deutsche Wohnen wollen tatsächlich fusionieren. Die Transaktion kommt dabei aber eher einer Übernahme der Deutschen Wohnen durch Vonovia gleich, da Vonovia die aufnehmende Gesellschaft ist. Der Deal ist rund 18 Milliarden Euro schwer. Noch vor wenigen Tagen hatten wir genau dieses Szenario als unwahrscheinlich bezeichnet [hier klicken]. Nun soll Europas größter Wohnimmobilienkonzern entstehen. Ob Größe allerdings nur Vorteile bringt, bezweifeln wir, da nun die Wettbewerbsbehörden am Zug sind.

Die britische „Times“ sorgte heute bei der Hugo Boss-Aktie (A1PHFF) für dicke Kursgewinne. Bis zu acht Prozent sprang das Papier des deutschen Modeherstellers nach oben. Die Zeitung schrieb, dass der MDAX-Konzern ins Visier der französischen Luxusgüterkonzerne LVMH und Kering sowie anderer Finanzinvestoren geraten sei. Doch kann dies wirklich sein, nachdem sich Kering erst vor rund drei Jahren von seinem, Fehlinvestment Puma mehr schlecht als recht getrennt hat? Wir sagen ja, denn Hugo Boss ist keine Sport- sondern eine Modemarke, der durchaus etwas Luxus gut zu Gesicht steht.

Übernahmefantasie trieb den Kurs der Bilfinger-Aktie kräftig an. Zunächst sollten neue Finanzinvestoren beim Dienstleistungskonzern einsteigen. Möglich schien auch ein Ausbau der Position des Hedgefunds Cevian Capital, der rd. 26 Prozent hält. Dann wurde der Name des französischen Großbaustellen-Ausrüster Altrad genannt. Doch auch zwei Monate später ist nichts passiert, Bilfinger ist noch immer ein eigenständiges Unternehmen. Nun strich ein Analyst die Kaufempfehlung für die Aktie, weshalb der Kurs sank und sich die Charttechnik eintrübte. Wir sagen, wie Anleger darauf nun reagieren sollten.