Rubrik: Übernahme

Stada ist in zwei Bereichen stark: Einmal sind dies die klassischen Generika-Arzneimittel. Dabei wartet Stada stets darauf, dass Patente von umsatzstarken Wirkstoffen/Medikamenten auslaufen und baut diese identisch nach. Der Vorteil: Da kaum Forschungsaufwendungen anfallen, kann Stada die Produkte deutlich billiger anbieten. Zweites Standbein der Bad Vilbeler ist das Markengeschäft. Hier bietet Stada beispielsweise die bekannte Ladival-Sonnencreme an. Die Produkte werden ausschließlich über Apotheken vertrieben. Dieser Bereich wurde zuletzt durch Zukäufe mit schöner Regelmäßigkeit ausgebaut. Hauptgrund für diese Fokussierung: Die höheren Marken im Vergleich zum Generika-Geschäft, welches unter einem enormen Wettbewerbsdruck steht.

Es ist ein kleines Jubiläum, wenn auch kein sonderlich erfreuliches (für die Aktionäre): Anfang Februar notierte die Aktie von ThyssenKrupp bei gut 13 Euro (inzwischen sind es wieder fast 18 Euro). Bei rund 13 Euro notierte die Thyssen-Aktie (damals war es noch nur Thyssen, Fusion war 1999) auch schon vor etwa 20 Jahren – und 18 Euro wurden vor ziemlich genau 19 Jahren erstmals erreicht. Was für eine Performance! Das zeigt: Langfrist-Investments müssen sich nicht zwangsläufig auszahlen, vor allem dann nicht, wenn man nur auf einen Wert setzt.

Evonik ist nicht gerade einer jener Bling-Bling-Wert an der Börse. Aber das muss auch nicht unbedingt ein Negativkriterium sein. Richtig gut für die Aktie lief es 2015 etwa bis zur Jahresmitte. Sie verteuerte sich von rund 27 auf 37 Euro. Das ist wohl darauf zurückzuführen, dass das vergangene Jahr bei dem Spezialchemieunternehmen geschäftlich ziemlich erfolgreich war: Der Umsatz wurde gesteigert und das Konzernergebnis von 568 auf 991 Millionen Euro annähernd verdoppelt. Das Ergebnis je Aktie stieg so von 1,22 auf 2,13 Euro. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) liegt damit bei 12,3, was sicherlich nicht günstig, aber auch nicht teuer ist. Attraktiv ist da die Dividenden-Rendite von 4,4 Prozent auf Basis der von 1,00 auf 1,15 Euro erhöhten Dividende – Evonik lässt seine Aktionäre an seinem Erfolg teilhaben. Das sieht man gerne.

Meist ist es ja so, dass Aktionäre ihre Aktien lieben. Über die Jahre wird diese Liebe sogar größer, was ja nicht immer so ist im Leben. Treu und fest stehen sie zu ihren Papieren, auch wenn es mal nicht so gut läuft. Aber wehe, wenn diese Liebe enttäuscht wird. Dann können Aktionäre durchaus auch ungehalten reagieren. Einen solchen Liebesentzug erfährt gerade die Aktie von Dialog Semiconductor.

Die Hoffnung, dass der Atmel-Deal doch noch platzt, könnte die Dialog-Aktie kurzfristig weiter beflügeln. Falls Atmel die Verhandlungen mit dem neuen Bieter aber beenden sollte, könnte die Dialog-Aktie wieder deutlich nach unten drehen, weil sich Investoren wieder Sorgen über das möglicherweise schwache Geschäft bei dem Großkunden Apple machen dürften. Die anhaltend schwachen Konjunkturdaten aus China und den USA könnten für zusätzlichen Druck auf die Dialog-Aktie sorgen. Zumal die Investoren zusehends bezweifeln, dass es Dialog im nächsten Jahr schaffen wird, den Gewinn je Aktie wie von Analysten vorhergesagt um 18 Prozent zu steigern.

41 Euro je Aktie oder 7,85 Milliarden Euro für das gesamte Unternehmen, das dürfte tatsächlich etwas knapp sein. Allein in Legacy, dem weltweit ersten Greenfield-Projekt der Kali-Industrie seit 40 Jahren, hat K+S bereits 2 Milliarden Euro investiert. Ende 2016 soll gefördert werden und ein Jahr später soll der Cash flow positiv sein. Steiner wittert deshalb, dass Potash die „Bewertungslücke“ nutzen wolle, um die Kontrolle über das Legacy Projekt in Kanada zu erlangen. Wer mag schon Konkurrenten vor der eigenen Haustür?

Die Verhandlungsrhetorik ist bekannt: die Vorschläge seinen inakzeptabel, es stehe 50 zu 50, ohne Reformen kein Geld … Der DAX schafft dennoch ein kleines Plus. Doch was hat dieses schon für eine Aussagekraft, wenn demnächst alles ganz anders kommen könnte. Die Märkte sehnen sich nach einer Entscheidung. Charttechnisch gelingt dem DAX in dieser Situation nicht der Sprung über die Abwärtstrendlinie. Wer will es ihm verdenken.

Es ist die ewige Frage, die sich Aktionäre bei einer Übernahme stellen: Ist der Preis hoch genug, der geboten wird? Nun hat der Kalihersteller Potash Corporation of Saskatchewan ein Kaufangebot für K+S vorgelegt. Angeblich sind die Kanadier bereit 40 Euro je Aktie zu bezahlen. Ist das zu viel oder zu wenig? Was sagt der Blick auf den Aktienkurs? Gestern schloss die K+S-Aktie bei 29 Euro. Nun notiert sich bei 38 Euro, was einen Aufschlag von gut 30 Prozent darstellt – eigentlich ordentlich.

Twitter tut sich ja etwas schwer. Der Kurznachrichtendienst gilt nach wie vor als elitär. Dort würden vor allem Besserwisser und Halb-Poeten 140-Zeichen-Gedichte verfassen, sagen Kritiker. Social-Media-Konkurrent Facebook sei da ganz anders. Gemeiner? In Zahlen heißt das: Twitter kommt auf 284 Millionen aktive Nutzer im Monat und Facebook auf 1,35 Milliarden. Bei beiden Diensten werden zu rund 80 Prozent von mobilen Endgeräten aus genutzt, was wichtig für den Verkauf von Werbung ist. Aber auch hier scheint es bei Twitter zu hapern. Unter dem Strich ist bei Twitter noch nie etwas übrig geblieben. Dagegen könnte Facebook im zurückliegenden Jahr auf einen Gewinn von etwa 3 Milliarden Dollar kommen.

Und weil Twitter nicht so recht weiß wie man mit dem Gezwitscher Geld machen will und wohin es gehen soll, taucht nun wieder das Gerücht auf, dass der Internet-Gigant Google interessiert sei.

Was ist mit der Commerzbank? Wird sie übernommen oder weiter geschrumpft? Was wird mit der Staatsbeteiligung?