Rubrik: Test

Fest steht, dass die Labordiagnostik in der modernen Medizinwelt ein immer wichtigerer Bestandteil werden wird. Schaut man sich allerdings den Aktienkurs des Labor- und Diagnostikdienstleisters Synlab (A2TSL7) an, ist davon nichts zu bemerken. Die Gründe: Corona sorgte für eine Sonderkonjunktur, da millionenfache PCR-Testes reichlich Umsatz und Gewinn brachten, deren Wegfall nun aber für ein Negativwachstum und zuletzt gar für eine Gewinnwarnung sorgten. Trotzdem gibt es Übernahmefantasie, die den Aktienkurs bald auf die Sprünge helfen könnte, in jedem Fall aber nach unten gut absichert.

Biotechnologie ist gefragt wie nie, da viele Pharmaunternehmen mit ihren traditionellen Ansätzen an ihre Grenzen stoßen. So gehörten Neurocrine Biosciences und Vertex Pharmaceuticals zu den 2022er-Börsenstars. Beide Aktien erreichten aus unternehmensspezifischen Gründen ein Allzeithoch im vergangenen Herbst. Doch das waren die Ausnahmen. Vielmehr brachen viele aussichtsreiche Aktien ein, da Investoren mit Blick auf die steigenden Zinsen das Risiko scheuten. So traf es auch Mainz Biomed (A3C6XX), die nach einem erfolgreichen Start an der Nasdaq mehr als die Hälfte ihres Börsenwerts verloren. Auf dem niedrigen Niveau scheinen die Rheinhessen aber wieder attraktiv bewertet.

Schlimm, schlimmer, Synlab! So könnte man den Kursverlauf des Labor- und Diagnostikdienstleisters beschreiben. Denn längst ist jegliche Corona-Euphorie aus der Aktie gewichen. So ging es vom Rekordhoch bei 25 Euro, den der Titel im November 2021 erreicht hatte, zwischenzeitlich bis auf 11,72 Euro nach unten – obwohl das Unternehmen kontinuierlich wächst und zwischenzeitlich seine Prognosen erhöhte. Nun werden auch Analysten zuversichtlicher, weshalb der Kurs der Aktie (A2TSL7) etwas anzieht.

Vor rund zwei Monaten hatten wir zuletzt einen Blick auf die Synlab-Aktie (A2TSL7) geworfen, die damals um 17,50 Euro pendelte. Tatsächlich ging es anschließend bis auf ein Zwischenhoch bei 19,60 Euro, da die guten Nachrichten aus dem Q1 nachwirkten. Allerdings folgte mit den Daten zum Q2 ein neuerlicher Kursrückschlag, obwohl der Laborspezialist erneut die Umsatzprognose erhöhte, aber schwache Ertragszahlen meldete, die auch Zweifel an der Jahresprognose aufwerfen.

Die Euphorie um Synlab ist verflogen, nachdem Corona den allergrößten Schrecken verloren hat. Mit Blick auf die Zahlen für das erste Quartal, einem erhöhten Ausblick und wieder kräftig steigende Inzidenzwerte könnte der Labordiagnostiker bald wieder in das Blickfeld der Anleger geraten. An der Kursentwicklung der Synlab-Aktie (A2TSL7) ist dies bislang aber noch nicht ablesbar. Denn sie notiert aktuell knapp unter ihrem Ausgabepreis.

Was muss das Unternehmen noch machen, damit es den Kapitalmarkt zufriedenstellen kann? Diese Frage ist bei Synlab eigentlich nicht mehr zu beantworten. Denn der Labordiagnostiker investierte sein Geld – wie beim Börsengang im April 2021 versprochen – in Zukäufe, profitiert weiter an der Pandemie über seine PCR-Tests und legt Rekordzahlen für 2021 vor, die sogar leicht über den Werten sind, die Analysten beim IPO prognostiziert hatten. Trotzdem kränkelnd die Synlab-Aktie (A2TSL7) weiter.

Vor 5 Wochen war die Corona-Situation zumindest in Deutschland noch nahezu ok. Die Inzidenzen bewegten sich zumindest auf einem offensichtlich beherrschbaren Niveau. Heute ist die Situation komplett anders: Die Inzidenz-Zahlen steigen in noch nie gesehene Höhen. Die Corona-Ausbreitung scheint nicht mehr kontrollierbar und die Politiker aller Colour üben sich im Phrasendreschen oder im Ampelverhandeln. Feststeht aber, dass wohl die Zahl der Corona-Tests (vor allem PCR, wozu ein Labor nötig ist) wieder massiv zunehmen wird. Komisch nur, dass die Synlab-Aktie (A2TSL7) nur marginal höher als vor 5 Wochen steht.

Das Jahr 2020 war für Sartorius schon sehr gut. Der Umsatz stieg um rund 28 Prozent auf ca.2,34 Milliarden Euro und der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sprang um knapp 40 Prozent auf 692 Millionen Euro. Dabei profitiert der Konzern von einem Bestellboom von den Impfstoff-Herstellern und den Produzenten von Corona-Tests. Denn Sartorius liefert dazu wichtiges Zubehör. Daher soll 2021 noch besser werden. Die Vorzugsaktie freut dies.

Bis Mitte Februar stürmte die Qiagen-Aktie (A2DKCH) nahezu kontinuierlich nach oben. Vor allem die Tatsache, dass das Unternehmen Labormaterialien für Covid-19-Tests zur Verfügung stellt, sorgte für Euphorie am Kapitalmarkt. Daher sah es im Februar danach aus, dass das Rekordhoch vom Herbst 2020 bei 46,95 Euro zeitnah übertroffen werden kann. Doch bei 46,45 Euro war zunächst das Ende der Fahnenstange erreicht – die Aktie drehte. Wir nennen die Gründe der Konsolidierung und sagen, ob der Titel nun wieder interessant geworden ist. Wir stellen aber auch einen renditestarken Discounter vor.

Nanorepro arbeitet längst am Limit, wenn die Bestellungen weiter zunehmen, dürfte es eng werden, nicht nur bei der Vorfinanzierung. Deshalb führt der Testspezialist nun eine Kapitalerhöhung mit einem mittelbaren Bezugsrecht durch. Von September/Oktober, also mit der zweiten Welle, ging es mit dem Kurs bis Anfang November sehr steil nach oben. Geht die Hausse weiter?

Nanorepro hat einen Großauftrag über eine Million Corona-Antigentests aus dem Ausland erhalten. Der Kunde ist ein etabliertes, auf Medizinprodukte spezialisiertes Vertriebsunternehmen aus Kolumbien, welches unter anderem die Regierung beliefert. Die Börse reagiert auf die Nachricht mit deutlicheren Kursaufschlägen. Wird sich die Nanorepro-Aktie durch die Corona-Test-Fantasie weiter nach oben bewegen?

Die Nachfrage nach flexiblen Covid-19-Test-Lösungen nimmt weiter zu. Die Zeitspanne bis zum Vorliegen eines Testergebnisses ist für viele Alltagssituationen dabei ein entscheidendes Kriterium. Zusätzlich zu den etablierten PCR-Tests bietet Centogene künftig schnelle und hochqualitative Sars-Cov-2-Antigen-Tests an. Könnte das bei der Aktie einen Schub nach oben auslösen? Technisch scheint es bereits angerichtet zu sein.