Rubrik: Software

Die schwache Inlandskonjunktur spürt auch USU Software, die von entsprechenden Auftragsverschiebungen berichten. Gut aber, dass in vielen anderen Ländern keine derartige Schwäche zu erkennen ist, denn die ausländischen Kunden haben bei USU weiter reichlich eingekauft. Und auch die Umstellung auf das langfristig besser planbare Software-as-a-Service-Geschäft (SaaS-Geschäft) hilft. Die GBC-Analysten sehen daher Kurspotential.

Nach dem Absturz der Kryptowährung Bitcoin von über 57.000 Euro auf unter 16.000 Euro spekulierten schon Teile der Finanzbranche auf ein absehbares Ende der dezentralen Währungskonkurrenz. Doch es kam anders: Bitcoin, Ethereum und Co. erholten sich deutlich und Bitcoin notiert beispielsweise wieder bei über 25.000 Euro.

In unserer vernetzten Welt haben der globale Warenaustausch und Logistik eine zentrale Stellung. Ein Dilemma dabei: Der Warentransport ist mit negativen Effekten für die Umwelt verbunden. An der Börse feierten deshalb Dienstleister Erfolge, die versprechen, die Logistik zu optimieren und damit die Kosten und die Schadstoffemission zu verringern.

Plusvisionen richtet ein paar schnelle Fragen an Bernhard Oberschmidt, den Vorstandsvorsitzenden von USU Software. Dabei geht es u.a. über die Bundeswehr & IKEA, Chatbots, den Wandel hin zum SaaS-Geschäft und potenzielle Übernahmen. Bei dem „eher niedrigen USU-Aktienkurs“ sieht Oberschmidt zudem „aktuell keine Basis dafür, dass Großaktionär Udo Strehl seine USU-Aktien hergeben würde.“ Und auch die Analysten sehen aktuell deutlich höhere Kursziele.

Als wir im vergangenen Oktober über die Atoss-Aktie (510440) berichteten, war die Aktie bei Kursen um 120 Euro auf Erholungskurs. Inzwischen kostet das Papier des Softwareherstellers rund 170 Euro. Somit erwies sich unsere positive Einschätzung aus dem Herbst als richtig. Doch auch heute sehen wir noch Potenzial.

„Mehr reden als machen“, dieser Eindruck drängt sich manchmal bei den Digitalisierungsbemühungen deutscher Unternehmen auf. Serhan Ili kann darüber nur den Kopf schütteln.

Konjunkturelle Sorgen bremsen derzeit die Entwicklung der Nemetschek-Aktie (645290), die auf Jahressicht knapp 40 Prozent an Wert verlor und auch vom jüngsten Aufschwung am Gesamtmarkt kaum profitieren konnte. Wir sehen aber durchaus neue Chancen bei dem Wert, was sich auch am verbesserten Chartbild andeutet.

Die Atoss-Aktie (510440) rutschte im Tief bis knapp unter die 110-Euro-Marke ab. Schuld daran sind vor allem Ängste, dass die Konjunkturschwäche auch die Nachfrage nach der selbstentwickelten Software drosselt. Doch dies scheint in diesem Fall der falsche Ansatz. Denn Atoss profitiert von sog. „Remote Working“. Darunter versteht man das Arbeiten unabhängig von Ort und Zeit. Anders ausgedrückt: In Zeiten, in denen sich Home Office nach mehr als zwei Jahren Pandemie-Erfahrung fest in der Arbeitswelt etabliert hat, sind die Atoss-Lösungen dauerhaft gefragt. Daher besteht die Chance, dass es mittelfristig zu einer Kurserholung kommt.

Als wir uns zuletzt mit Nemetschek beschäftigten, war die wirtschaftliche Welt noch weitestgehend in Ordnung, denn der Einmarsch der russischen Armee in der Ukraine war Anfang Februar noch nicht Realität, weshalb auch die Aktienmärkte – und auch die Nemetschek-Aktie – ein gutes Stück höher notierten, als zum jetzigen Zeitpunkt. Die jüngsten Zahlen bei Nemetschek zeigen aber, dass das Geschäft des Spezial-Softwareanbieters sehr gut läuft, weshalb wir der Aktie durchaus Potenzial zubilligen.

Als ein klassischer Profiteur der Digitalisierung wuchs USU Software auch in 2021. So steigerte der Anbieter von Software für das IT- und Wissensmanagement den Umsatz um 4,3 Prozent auf 111,9 Millionen Euro. Überdurchschnittlich verbesserte sich vor allem das immer beliebtere Software-as-a-Service (SaaS)-Geschäft: Hier kletterten die Erlöse gar um 11,5 Prozent auf 10,8 Millionen Euro. Als Folger verbesserte sich das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) um 10,2 Prozent auf 10,2 Millionen Euro. Die USU-Aktie (A0BVU2) kann sich daher erfolgreich gegen die Gesamtmarktschwäche stemmen.

Die klassische Korrekturbewegung, die nahezu alle fundamental hochbewerteten Technologieaktien im Zuge steigender Zinsen erfasst hat, musste auch die Nemetschek-Aktie (645290) durchmachen: Vom Januar-Zwischenhoch bei 113,70 Euro ging es in einem Rutsch bis auf 75,08 Euro nach unten. Doch das Unternehmen reagierte und legte vorläufige Geschäftszahlen für 2021 vor, die über den erst im Sommer erhöhten Prognosen liegen. Und schon kostet die MDAX-Aktie wieder rund 82 Euro.

Die Lösungen für IT- und Wissensmanagement der USU Software AG finden nicht nur in der Industrie, sondern auch bei öffentlichen Behörden großen Anklang. Aktuell vereint das Softwareunternehmen rund 1.200 Kunden, wozu auch das Bundesamt für Justiz gehört, welches erst vor wenigen Tagen einen Serviceauftrag mit USU abschloss. Doch auch Großkonzerne wie Allianz und Volkswagen stehen ebenso auf der Liste, wie seit wenigen Tagen das Robert-Bosch-Krankenhaus in Stuttgart, deren Verwaltung sich für eine USU-Software entschieden hat, die die übergreifende Steuerung sämtlicher Service-Prozesse übernimmt. Trotzdem kommt die Aktie bislang nicht in Schwung.