Rubrik: quartal

Bei der Joh. Friedrich Behrens AG zeigen die heutigen Zahlen ein ordentliches erstes Quartal, mit einem leichten Umsatzwachstum von 0,1 Prozent und einen etwas deutlicheren Plus von 8,3 Prozent beim operativen Ergebnis (Ebit). Allerdings kassiert auch Vorstandschef Tobias Fischer-Zernin die Prognose, da seit Ende März in einzelnen Ländern aufgrund der Corona-Krise massive Einbrüche zu verzeichnen sind. Als Folge erwartet er vor allem im zweiten Quartal einen massiven Umsatzeinbruch. Achtung: Die Handelsliquidität ist extrem gering, nur limitiert kaufen oder verkaufen.

Die Deutsche Telekom sieht derzeit nur begrenzten Einfluss der Pandemie auf die Geschäftszahlen und bestätigt ihre Jahresprognose. Der Umsatz klettert im ersten Quartal um 2,3 Prozent auf 19,9 Milliarden Euro. Bereinigter wächst der Konzernüberschuss gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 8,5 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro. Das macht die Deutsche Telekom-Aktie zu einem spannenden Basis-Investment dieser Tage, zumal es demnächst wahrscheinlich noch eine schöne Dividende gibt.

Preisfrage unter Charttechnikern: Wird die Wirecard-Aktie bei knapp über 80 Euro (kurzfristig) einen Doppelboden bilden können? Die vorläufigen Zahlen von Wirecard für das erste Quartal waren recht ansehnlich: Trotz Corona steigerte Wirecard den Umsatz wohl um 24 Prozent auf 700 Millionen Euro. Die Jahresprognose wurde bestätigt. Bei Kursen unter 80 Euro sieht es charttechnisch sehr schnell sehr düster aus.

Henkel zeigt in diesem herausfordernden Marktumfeld im ersten Quartal eine robuste Umsatzentwicklung, der Konzernumsatz sank (organisch) trotz Corona nur um 0,9 Prozent. Die Baisse dauert bei der Henkel-Aktie nun schon fast drei Jahre an (nach neun Jahren Kursanstieg), sie ist somit sehr reif. Könnte es mit der Aktie bald wieder dauerhaft nach oben gehen?

Siemens bekommt im zweiten Quartal (bis 31. März) bereits die Folgen der Corona-Pandemie zu spüren. Der Umsatz sank um ein Prozent. Der Gewinn aus fortgeführten Aktivitäten verschlechterte sich um 41 Prozent. Nach Steuern betrug das Gewinnminus 64 Prozent. Angesichts der Ergebniseinbrüche und der unübersichtlichen Situation wurde von Siemens auch die Prognose für das Gesamtjahr kassiert. Die Aktie präsentiert sich robust. Was sie antreibt.

Die Berichterstattung von Dialog Semiconductor war schon immer, um es so auszudrücken, eigenwillig. Am ersten Mai hatte der Halbleiterproduzent und Apple-Lieferant seinen Ausblick für das Gesamtjahr 2020 kassiert. Begründung: Das Geschäftsjahr sei nicht einzuschätzen, wegen Corona, klar. Nun, wenige Tage später, überrascht Dialog Semiconductor mit einem ziemlichen guten Quartalsergebnis, was durchaus für etwas Augenreiben sorgt. Die Aktie legt deutlich zu. Ist das wieder eine der gefürchteten Bullenfallen?

Die Schaeffler-Vorzugsaktie befindet sich auf Erholungskurs. Nach dem Sommer-Tief half zunächst eine technische Erholung. Rasant aufwärts ging es allerdings erst mit guten Werten für das dritte Quartal. Und zuletzt half der Einstieg der US-Investmentbank BDT Capital Partners, die sich 25 Prozent der börsennotierten Vorzugsaktien sicherte. Und schon sprang der Titel (SHA015) wieder über die Zehn-Euro-Grenze. Spannend erscheint aber auch ein Bonus-Zertifikat mit komfortablem Puffer (HZ4LMV).

Nach zwei eher schwächeren Quartalen hat Villeroy & Boch zum Wochenauftakt verbesserte Quartalszahlen vorgelegt. Die Vorzugsaktie (765723) konnte daher ihre Erholungsbewegung fortsetzen. Vor allem mit Blick auf die Fundamentalbewegung, aber auch auf einen kurzfristigen Aufwärtstrend, könnte sich die Bewegung noch eine gewisse Zeit fortsetzen. Und wer es noch risikofreudiger braucht, für den gibt es auch Faktor-Zertifikate.

Bei Gerresheimer stehen frische Quartalszahlen vor der Tür, die in der kommenden Woche veröffentlicht werden. Zuletzt litt der Titel aber unter Gewinnmitnahmen und unter der Tatsache, dass sich Leerverkäufer um das Papier bemühen. Sollte der Verpackungsspezialist nun aber zumindest die Markterwartungen erreichen, dann könnte die Aktie ein schnelles Comeback feiern. Eher defensiver ist hingegen ein Bonus-Zertifikat (CU1BB5), was aber durchaus eine Alternative sein kann.

Die CompuGroup verstimmte die Marktteilnehmer zuletzt mit einer Gewinnwarnung. Hohe Kosten für eine gescheiterte Übernahme sorgen für eine einmalige Belastung. Doch schon vorher konnte der eHealth-Konzern den Markt mit schwachen Quartalszahlen nicht überzeugen. Nun sind die Kursgewinne der vergangenen Monate wieder verschwunden. Wir klären, ob jetzt ein günstiger Einstiegszeitpunkt für die Aktie (543730) ist.

Die Evonik-Aktie verlor in den vergangenen tagen erheblich an Wert. Einerseits waren die Zahlen für das zweite Quartal kein Gaumenschmaus, anderseits steht ein Kauf einer US-Firma auf wackeligen Füßen. Fundamental ist das Papier (EVNK01) inzwischen günstig und auch charttechnisch gibt es einen Hoffnungsschimmer. Wer es etwas ruhiger angehen will, für den kann aber auch ein Bonus-Zertifikat eine Anlageidee sein.

Charttechnisch wirkt die Baisse nach einem Jahr, rund 50 Prozent Kursverlust und einer gescheiterten Bodenbildung im April bei der Norma-Aktie recht weit fortgeschritten. Eine gute Chance zum Kauf? Auch fundamental ist das Papier reizvoll. Doch es gibt Risiken, die von der Automobilbranche. Diese muss sich quasi neu erfinden und steht unter Investitions- und Sparzwang zugleich.