Rubrik: Öl

Bei Fuchs Petrolub ist an den Halbjahreszahlen ersichtlich, dass Covid-19 größere Bremsspuren hinterlassen hat. So sank der Umsatz um 14 Prozent auf 1,12 Milliarden Euro. Beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) ging es um 29 Prozent auf 112 Millionen Euro nach unten. Dabei entwickelten sich die Märkte, die Fuchs Petrolub rund um den Erdball abdeckt, sehr unterschiedlich. Vielleicht ist die Vorzugsaktie (579043) genau deshalb in den vergangenen Monaten sehr schwankungsfreudig.

Hermelink Mitte Juni ankündigte, neben der „normalen“ Dividende von 1,30 Euro zusätzliche 0,45 Euro an die Eigner auszuschütten. Begründet wurde dies mit der guten Liquiditätslage. Daher vermuteten die Börsianer bereits, dass sich das Geschäft gut entwickelt. Inzwischen ist dies bestätigt. Denn Hermelink meldete am heutigen Donnerstag, dass der E-Commerce weiter boomt und das Retail-Geschäft sehr gut läuft. Als Folge dürfte das Ebit um mehr als 50 Prozent auf ca. 13,1 Millionen Euro steigen, bei einem Umsatzplus von 8,5 Prozent auf 277,6 Millionen Euro – so vorläufige Halbjahreszahlen.

Als die Öl-Preise vor rund acht Wochen komplett am Boden waren, ist der Deutsche Rohstoff-Chef auf Einkaufstour gegangen und hat Aktien und Anleihen von Ölunternehmen günstig eingesammelt. Bis zu 25 Millionen Euro betrug das Investitionsbudget, das aber mutmaßlich nicht ganz ausgeschöpft wurde. Zusätzlich hat die Deutsche Rohstoff im Preistief noch ein großes Projekt in Wyoming akquiriert: Immerhin die Kleinigkeit von 111 Quadratkilometern Fläche. Obwohl sich der Ölpreis inzwischen deutlich erhöht hat, ist der Kurs der Deutschen Rohstoff-Aktie (A0XYG7) noch immer im Keller. Nachholpotenzial ist also klar erkennbar.

Crash – das Coronavirus führt an den Börsen zu starken Kursrückgängen. Übertreiben die Märkte mal wieder und es sind Kaufkurse oder sind die Abschläge gerechtfertigt, weil sich auch die wirtschaftlichen Aussichten eingetrübt haben? Schließlich führt das Virus sowohl auf der Angebots- als auch auf der Nachfrageseite zu Einbußen. Spannend ist die Situation am Öl-Markt und die damit verbundenen möglichen negativen Folgen für das Klima.

Die Deutsche Rohstoff bietet Anleger derzeit eine neue Anleihe (A2YN3Q) zum Kauf an. Das Papier können Investoren noch bis zum 4. Dezember zeichnen. Bei einer fünfjährigen Laufzeit erhalten die Anleger einen jährlichen Kupon von 5,25 Prozent, der halbjährlich ausbezahlt wird. Damit hat der Konzern bereits seine dritte Anleihe im Angebot. Sicherheit scheint geboten, denn das Unternehmen ist ein erfolgreicher Ölexplorer, der auf hohen Reserven sitzt.

Die TUI-Aktie schickte sich an, wieder über die 10-Euro-Marke zu klettern. Die Flammen über den Ölanlagen in Saudi-Arabien bremsen nun den Aufwärtstrend, da der Ölpreis aufgrund des Angriffs deutlich nach oben schnellt. So könnte sich die Erholung der TUI-Aktie (TUAG00) deutlich verzögern. Risikofreudige sollten daher eher limitierte Orders in den Markt legen oder gar auf ein Bonus-Zertifikat mit Cap (DDR07U) setzen, welches schon vor dem Weihnachtsfest eine recht ordentliche Rendite bringen kann.

Varta erhöhte bereits zum zweiten Mal die eigene Prognose für Umsatz und Gewinn für das laufende geschäftsjahr-. Diesmal geschah dies nach guten Halbjahreszahlen. Die Aktie sprang daher kräftig an und erholte sich von den Kursverlusten, die aus dem Handelsstreit zwischen den USA und China entstanden. Die Aktie (A0TGJ5) bleibt aussichtsreich, aber auch ein Discounter gefällt uns.

Schon im ersten Quartal lag der Gewinn bei Royal Dutch Shell über den Erwartungen, obwohl der Ölpreis noch nicht massiv anzog. Die Auseinandersetzungen zwischen den USA und dem Iran trieben den Preis für das schwarze Gold nun aber nach oben. Dies dürfte bei Royal Dutch Shell für weiter steigende Gewinne sorgen. Die Aktie (A0D94M) glänzt aber auch mit einer attraktiven Dividende, weshalb auch ein Bonus-Zertifikat (HX2DKP) eine Anlageidee sein kann.

Fuchs Petrolub ist eher schwach ins neue Jahr gestartet, weshalb die Vorzugsaktie (579043) ihre Seitwärtsbewegung im Bereich um 36 bis 38 Euro fortsetzen wird. Daher scheint ein Direktinvestment, auch mit Blick auf ein KGV von 20, recht risikoreich, zumal auch die Charttechnik auf Gefahren hinweist. Ein Bonus-Zertifikat mit Cap (HX1BJE) mit attraktiver Renditechance kann hingegen auch begrenzte Kursverluste problemlos überstehen.

Ein Analyst vom Bankhaus Metzler wird bei der Vonovia-Aktie vorsichtiger und spricht von einer ambitionierten Bewertung. Aber ist dem so? Schließlich dürften die Mieten in den Ballungsräumen weiter steigen und die Zinsen stabil bleiben. In dieser Situation könnte ein gekapptes Bonus-Zertifikat (CV8SWX) die richtige Wahl sein. Die Rendite-Chance beträgt hier fast 20 Prozent.

Bei der Lufthansa sorgten viele Negativnachrichten für herbe Kursabschläge in diesem Jahr. Nun hat das Papier (823212) – einstweilen – einen Boden gefunden. Positive Impulse kommen dabei vom nachgebenden Ölpreis. Nach einem Minus von 45 Prozent vom Hoch gerechnet, wächst die Hoffnung auf ein Ende des Sinkflugs. Mut macht die attraktive Bewertung. Interessant könnte ein Einstiegsversuch via Discount-Zertifikat sein.

Plötzlich kippt der Öl-Preis. Russland und Saudi Arabien wollen wieder mehr Öl fördern. Doch der Öl-Preis ist auch an einer charttechnisch sehr spannenden Stelle angekommen. Im Monatschart könnte sich ein Shooting Star bilden, der wahrscheinlich weiter fallende Preise zur Folge hätte. Eine Chartmarke sollten Anleger besonders beachten. Sehr wagemutige Naturen könnten nun zu einem Inline-Optionsschein greifen. Beispiel: SC8R6P.