Rubrik: BASF

Im März 2017 ging IBU-tec advanced materials an die Börse. Damals lag der Ausgabepreis bei 16,50 Euro, womit es das Spezialchemie-Unternehmen damals auf eine Marktkapitalisierung von rund 65 Millionen Euro brachte. Heute kostet die IBU-tec-Aktie (A0XYHT) knapp 25 Euro. Dank einer zwischenzeitlichen Kapitalerhöhung und der damit verbundenen höheren Aktienanzahl liegt die Marktkapitalisierung in etwa bei 120 Millionen Euro. Allerdings ist die Gesellschaft inzwischen völlig neu aufgestellt: Aus einem Lohnfertiger wurde ein Unternehmen mit eigenen Produkten, die zukünftig rege nachgefragt werden dürfen.

Am gestrigen Mittwoch verlor die BASF-Aktie (BASF11) satte 5,8 Prozent, nachdem sich Vorstandschef Martin Brudermüller zur Entwicklung im zweiten Halbjahr sehr vorsichtig geäußert hatte. Und auch an diesem Donnerstag geht die Talfahrt mit einem Abschlag weiterer knapp drei Prozent weiter. Bei aktuellen Kursen um 42 Euro bewegt sich der Blue Chip damit auf das Corona-Tief bei 37,35 Euro zu, was damals dem niedrigsten Niveau seit 2009 entsprach. Ist dies gerechtfertigt?

Ganz so schlecht scheint es um die globale Konjunkturentwicklung nun doch nicht zu stehen. Denn vor allem Chemieunternehmen gelten als Frühindikatoren für die Entwicklung der weltweiten Wirtschaft. Und wenn dann ausgerechnet der Marktführer, also die deutsche BASF, gute Zahlen vorlegt und die eigenen Prognosen nach oben nimmt, sind Kursverluste bei der BASF-Aktie eigentlich kaum möglich. Der Handelsstart am heutigen Mittwoch verlief trotzdem verhalten.

BASF legte gute Zahlen für das vierte Quartal vor: Der Umsatz stieg – dank einer guten Nachfrage nach einzelnen Produkten – um acht Prozent auf 15,9 Milliarden Euro. Dies wirkte sich auch auf den operativen Gewinn (Ebit) aus. Vor Zinsen Steuern und Sondereinflüssen legte die BASF um fast ein Drittel auf rund 1,1 Milliarden Euro zu. Dies war etwas mehr als die Analysten den Deutschen im Durchschnitt zugetraut hatten. Daher sprang das BASF-Papier (BASF11) in der Spitze bis auf 68,08 Euro, ehe es wieder unter die 68er-Linie ging, da schnell Gewinnmitnahmen einsetzen. Als Alternative zum Direktinvestment stellen wir zudem ein Bonus-Zertifikat (PF4D2E) vor.

Die Zahlen für das zweite Quartal stellen bei BASF keine Überraschung dar, da der Konzern schon Eckwerte veröffentlicht hatte. Am heutigen Mittwoch hat daher vor allem der Ausblick dem Papier geschadet, denn Vorstandschef Martin Brudermüller verzichtete mit Blick auf die anhaltend hohen Unsicherheiten auf eine Guidance für das Gesamtjahr 2020. Zudem kündigte er an, dass auch das dritte Quartal keine wesentliche Verbesserung auf der Ertragsseite bringen wird. Die Folge: Ein Kursminus von rund fünf Prozent.

Bayer verliert am heutigen Donnerstag etwas deutlicher. Ein US-Gericht hat eine schon vor rund zwei Jahren erteilte Zulassung zum Verkauf des Unkrautvernichters Dicamba wieder rückgängig gemacht. Eine US-Umweltbehörde sieht Risiken, dass Anwender das Produkt falsch einschätzen. Deshalb darf es nun nicht mehr verwendet werden. Kein Trost ist dabei, dass ähnliche Urteile auch Produkte von BASF und vom US-Konzern Corteva treffen. Bricht nun der Aufwärtstrend der Aktie?

Wenn es mit der Weltwirtschaft nicht sonderlich gut läuft, dann leidet ein konjunkturabhängiges Unternehmen wie die BASF besonders darunter. Die BASF will auch keine konkreten Aussagen zur Umsatz- und Ergebnisentwicklung 2020 treffen. „Das erste Quartal 2020 war kein normales Quartal. Das wird auch für das zweite Quartal gelten und wohl für das gesamte Jahr“, sagt BASF-Vorstandsvorsitzender Martin Brudermüller. Aufgrund eines sehr herausfordernden makroökonomischen Umfelds herrsche große Unsicherheit an den Märkten. Die Aktie hat es derzeit schwer. Was sie dennoch reizvoll macht.

Der ZEW-Index signalisiert konjunkturelle Besserung. Wird davon auch der Chemiehersteller BASF als konjunktursensitives Unternehmen profitieren? Gleichwohl bleiben Risiken wie der schwelende Handelskonflikt zwischen den USA und China oder die Verhandlungen über eine Freihandelsabkommen mit den Briten. Aber Risiken finden sich immer. Könnte sich der Einstieg in die BASF-Aktie jetzt lohnen?

Nach BASF und Fuchs Petrolub hat auch Brenntag seine Jahresziele kassiert. Das Wachstum in 2019 wird nun wohl deutlich kleiner ausfallen, als noch vor wenigen Monaten erwartet. Die Aktie reagiert aber recht entspannt, die Verluste halten sich in engen Grenzen, da die Analysten ihre Prognosen schon geraume Zeit gesenkt hatten. Trotzdem bleibt der Titel (A1DAHH) risikoreich, weshalb Bonus-Zertifikate eine Alternative sein können.

Lanxess bestätigte überraschend seine Ziele für das Gesamtjahr, nachdem der große Mitbewerber BASF den Markt mit einer saftigen Gewinnwarnung belastete. So gelang es der Lanxess-Aktie (547040) sich im schwachen Marktumfeld zu behaupten. Wir erklären, warum die Bestätigung der Ziele eigentlich eine Erhöhung der Guidiance entspricht und stellen auch noch ein Bonus-Zertifikat (DC38AP), das bis Weihnachten eine schöne Rendite bringen kann.

Bei der BASF hatte die Börse mit einer Gewinnwarnung gerechnet. Aber das diese so saftig ausfällt ist eine Überraschung. Die BASF gibt als Grund die schwache Weltkonjunktur und die mangelnde Nachfrage durch die Automobilbranche an. Aber können das die alleinigen Gründe sein? Zweifel bleiben. Wie geht es mit der Aktie weiter? Charttechnisch gibt es noch Hoffnung, fundamental weniger.

Zur Verzweiflung besteht bei der BASF-Aktie – noch – kein Grund, auch wenn sich der Ausbruch aus dem Abwärtstrend im April als Bullenfalle erwiesen und für tiefe Enttäuschung an der Börse gesorgt hat. Charttechnisch und fundamental gibt es Hoffnung für das Chemiepapier. Es naht eine Unterstützungszone und die Aktie ist recht günstig bewertet. Aber wird das reichen?