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Der Black Friday und Cyber Monday hat dem Smartphone-Broker wohl gut getan: Im Oktober lag der Umsatz mit 47,7 Millionen Euro um 15 Prozent über dem Vorjahresmonat. Am 9. November 2023 wurde zudem erstmalig im Jahr 2023 ein Tagesumsatz von mehr als vier Millionen Euro erzielt. Die Rohmarge im Monat Oktober kam auf 1,82 Prozent vom Umsatz, gegenüber 1,77 Prozent in den ersten neun Monaten 2023. Wie es mit der Aktie weitergeht.

Schon zu Jahresbeginn schrillten bei Varta die Alarmglocken. Denn der Batteriekonzern meldete damals eine Nachfrageschwäche für die Lithium-Ionen-Knopfzellen, die vorher für kräftiges Wachstum sorgten, da sie bspw. für kabellose Kopfhörer benötigt wurden. Da damals Haushaltsbatterien und Energiespeicher aber sehr gefragt waren, konnte das kompensiert werden. Die frischen Zahlen für das erste Halbjahr und eine gesenkte Jahresprognose lassen aber erahnen, dass es insgesamt nicht mehr so rosig aussieht, wie in den Vorjahren, die ein hohes Wachstumstempo zeigten.

Erst zu Monatsbeginn hatten wir uns Zur Varta-Aktie (A0TGJ5) geäußert und den Titel bei Kursen um 115 Euro zum Kauf empfohlen [HIER klicken]. Damals war das Papier recht deutlich abgerutscht, nachdem Apple bei der Präsentation des neuen iPhone 13 und der neuen Generation der Apple Watch keine neue Version der AirPods vorstellte. Wir vertrauten darauf, dass die Unterstützungszone, deren oberes Ende bei 115 Euro lag, hält. Dies erwies sich als richtig, denn heute kostet der Titel rund 130 Euro. Nun scheint aber kurzfristig die Luft dünner zu werden.

Schon im Juni hatten wir von Apple-Ängsten bei Varta berichtet, die damals den Kurs etwas unter Druck brachten. Damals notierte der Varta-Titel (A0TGJ5) im Bereich um 140 Euro, wir hatten aber zu limitierten Käufen ab 130 Euro geraten. Heute ist das Papier nochmals deutlich billiger zu haben, es wechselt derzeit bei Kursen um 115 Euro den Besitzer. Und wieder geht es um Apple: Das Unternehmen wird für die jüngste Kursschwäche verantwortlich gemacht.

Anfang März setzten wir darauf, dass die Korrektur der Varta-Aktie (A0TGJ5) im Bereich zwischen 110 und 115 Euro ein Ende findet. Damit lagen wir richtig, denn der Kurs der Aktie drehte und sprang Mitte März um rund zehn Prozent nach oben, nachdem der Konzern bekannt gab, zukünftig auch Batterien für Elektrofahrzeuge zu bauen. Die neue Batterie sollen vor allem im Fahrzeug-Premiumsegment zum Einsatz kommen. Vorstandschef Herbert Schein sprach davon, dass die Entwicklungen der neuen Lithium-Ionen-Zellen hervorragend läuft. Jetzt startet eine neue Korrekturbewegung, da es Gerüchte um den Kunden Apple gibt.

Nur noch eine Frage der Zeit ist es, wann TAG Immobilien die Jahres-Prognose erhöht. Denn bei der Vorlage der Halbjahreszahlen kündigte das Management an, dass es dazu im Jahresverlauf kommen kann. Vor dem Hintergrund, dass die Top-Manager derzeit sehr vorsichtig sind, wenn es um den Ausblick geht, sind die heutigen Worte eigentlich schon als Anhebung der Guidance zu werten. Es geht also nur noch darum, in welche Höhe der Vorstand die neue Messlatte legt und wie lange die Kursrally der Aktie dadurch noch intakt bleibt.

Bei Varta läuft es gut, sehr gut. Der Umsatz ist im ersten Halbjahr um 158 Prozent auf 391 Millionen euro Euro gestiegen. Das organische Umsatzwachstum betrug immerhin 66,5 Prozent, also ohne den Zukauf der Varta Consumer. Der bereinigte Betriebsgewinn (Ebitda) verbesserte sich um 174 Prozent auf 102 Millionen Euro. Kann dieses Tempo beibehalten werden? Und ist die Aktie vielleicht zu teuer geworden?

Die Ergebnisse zum zweiten Quartal von Dialog Semiconductor fallen indifferent aus. Die Aktie reagiert zunächst mit Kursgewinnen, obwohl sie leicht hinter der eigenen Prognose vom Juni zurückbleiben. Kann sich der Aufwärtstrend fortsetzen? Langfristig könnte der Halbleiterhersteller von großen Trends profitieren. Doch die Besonderheiten der Branche sind bekannt.

Unidevice ist ein Lieferketten-Optimierer (Supply Chain Optimizer) im Bereich Smartphones und Smartwatches und sieht Wachstum durch 5G. Die Aktie steigt deutlich an. Ist eine Fortsetzung des Aufwärtstrends wahrscheinlich? Das Geschäft von Unidevice ist margenschwach, weshalb der Aktien-Bewertung sicherlich Grenzen gesetzt sind. Aber Unidevice hat einen hohen Umschlag, weshalb es am Ende doch ein ordentliches Umsatz- und Gewinnwachstum gibt.

Die Berichterstattung von Dialog Semiconductor war schon immer, um es so auszudrücken, eigenwillig. Am ersten Mai hatte der Halbleiterproduzent und Apple-Lieferant seinen Ausblick für das Gesamtjahr 2020 kassiert. Begründung: Das Geschäftsjahr sei nicht einzuschätzen, wegen Corona, klar. Nun, wenige Tage später, überrascht Dialog Semiconductor mit einem ziemlichen guten Quartalsergebnis, was durchaus für etwas Augenreiben sorgt. Die Aktie legt deutlich zu. Ist das wieder eine der gefürchteten Bullenfallen?

Wer die Aktie von Dialog Semiconductor im Depot hat braucht traditionell, nicht nur in diesen Zeiten, große Nervenstärke. Das Papier schwankt gerne und heftig. Nun hat der Halbleiterhersteller und Apple-Lieferant (Power Management Chips) seinen ohnehin vorsichtigen Ausblick vom 4. März für das Geschäftsjahr 2020 kassiert. Wie es mit der Aktie weitergeht.

Die Varta-Aktie, mit der es im vergangenen Jahr wie am Schnürchen lief, bricht plötzlich ein. Als Grund wird eine Analysten-Studie genannt, wonach Varta wegen Kapazitätsengpässen Kunden verloren haben soll. Wenn das für ausreicht, zeigt das auch, wie nervös die Börse angesichts der stattlichen Bewertung der Varta-Aktie ist. Letztlich stellt sich die Frage, ob es sich nur um eine kurze Korrektur oder mehr handelt?