Rubrik: Börsenvisionen

Die Aktie des Triebwerkherstellers und Triebwerkdienstleisters MTU ist auch zum Barometer für die Corona-Pandemie geworden: Der scharfe Einbruch im Februar und März mit der anschließenden fulminanten Erholung oder: erst eine Kursdrittelung, dann wieder eine Verdopplung nach der ersten Welle und der Aussicht auf einen Impfstoff. Wie es mit der MTU-Aktie weitergeht.

Das zurückliegende Geschäftsjahr 2019/20 war bitter für Dr. Hönle: Der Umsatz ging von 107,7 auf 93,9 Millionen Euro zurück. Das Betriebsergebnis halbierte sich von 17,0 auf 8,1 Millionen Euro und der Vorsteuergewinn (Ebt) sackte um 53,5 Prozent auf 7,8 Millionen Euro ab. Maßgeblich für den Rückgang war die schleppenden Geschäfte in den Bereichen Klebstoff und Glas & Strahler. Doch künftig will Dr. Hönle in seinen aussichtsreichen Geschäftsfeldern wieder wachsen. Die Börse reagiert – bislang – verhalten.

Auch der Weg ist bei FlatexDegiro Ziel und der Weg ist bei dem Online-Broker Wachstum. Mehr Kunden. Mehr Trades. Zuletzt wurde Degiro von Flatex übernommen, womit das Unternehmen zu einer europäischen Größe gereift ist. Nun will FlatexDegiro neue, breitere Kundengruppen für das Online-Broker erschließen. Mit der Flatex next App soll Online Brokerage in Deutschland moderner, intuitiver, klarer und so massentauglich werden. Das birgt einen großen Ertragshebel für das Unternehmen.

Die Zukunft von Stemmer Imaging erscheint in schönen Bildern. Das Unternehmen aus Puchheim bei München ist im Bereich Bildverarbeitung, Kameras und samt zugehöriger Software tätig. Derzeit leidet das Unternehmen allerdings unter der Pandemie und besonders unter der Konjunkturflaute in der Fahrzeug- und Maschinenbauindustrie. Doch die Digitalisierung schafft große Chancen für Stemmer. Ist die Aktie einen Einstieg wert?

Die Va-Q-Tec-Aktie erlebt derzeit einen erstaunlichen Höhenflug. Nachvollziehbar: Das Unternehmen liefert das, was die Welt demnächst dringend benötigt: Hightech-Transportbehälter. Bereits seit Sommer bereitet sich Va-Q-Tec auf eine große Anzahl Impfstofftransporte vor. Die Transportcontainer und -boxen von Va-Q-Tec können die Temperatur der Impfstoffe selbst bei extremen Außentemperaturen bis zu 120 Stunden lang gewährleisten – und dies unabhängig von teurer und oftmals unsicherer externer Energiezufuhr. Wird die Hausse weitergehen?

Rüdiger Anderes Günther kämpfte bis zuletzt. Sein Bericht als Vorstandsvorsitzender der Francotyp Postalia auf der Hauptversammlung am 10. November (2020) war ordentlich. Der Spezialmaschinenbauer (Kuvertier- und Frankiermaschinen) arbeitet profitabler und Günther hat ein Restrukturierungsprogramm angestoßen. Dennoch entzog ihm die Hauptversammlung mit 84 Prozent der anwesenden Stimmen, was 57 aller Stimmen entsprach, das Vertrauen. Wie es weitergeht.

Spannend: Die Münchner Beteiligungsgesellschaft Primepulse um die Ex-Cancom-Vorstände Klaus Weinmann und Raymond Kober stockt ihren Cenit-Anteil auf. Man wolle Cenit zu einem Wachstumsunternehmen machen. Zuletzt haperte es, bedingt durch Corona, an Umsatz und Gewinn. Aber bei Cenit ist recht viel Substanz vorhanden. Kann die Aktie ihren Aufschwung fortsetzen?

Und plötzlich stürzte der Kurs ab. Länger als ein Jahr hielt sich die Aifinyo-Aktie recht stabil über der Marke von 30 Euro. Dann im September/Oktober der Rutsch auf 23 Euro. Die Gründe dafür? Plusvisionen hat bei Aifinyo-Ceo Stefan Kempf nachgefragt. Gibt es eine Perspektive, dass sich der Kurs des Fintech-Unternehmens, früher bekannt als Elbe Finanzgruppe, wieder erholt?

Die Hauptversammlung von Francotyp Postalia wurde bereits drei Mal verschoben. Nun soll es am 10. November soweit sein. Einer der Tagesordnungspunkte wird die Abwahl des Vorstandsvorsitzenden Rüdiger Andreas Günther sein. Zu erwarten ist ein Showdown, denn Günther will das Feld nicht räumen. Letztlich geht es auch darum wie Francotyp Postalia künftig aussehen soll.

Der Hensoldt-Börsenstart am 25. September war schwach: Nach der Erstnotiz auf Höhe des Ausgabepreises von 12 Euro ging es im Tagesverlauf bis auf 10,57 Euro nach unten. In den Folgetagen markierte der Hensoldt-Titel (HAG000) gar bei 10,30 Euro sein bisheriges Tief. Und auch am heutigen Donnerstag bewegt sich das Papier mit Kursen um 10,50 Euro auf diesem Niveau. Es sieht so aus, als ob einige Investoren, die IPO-Zuteilungen erhalten hatten, ihre Papiere schnell wieder auf den Markt werfen, da keine Zeichnungsgewinne erzielt werden konnten. Ob das aktuelle Kursniveau allerdings tatsächlich niedrig ist, scheint unklar. Wir klären auf.

Eigentlich müsste die UMT-Aktie … Wenn Geschichten an der Börse mit „eigentlich“ beginnen, sollten Anleger entweder sehr vorsichtig sein oder gleich ganz abwinken. Inzwischen hat sich das UMT gemeinsam mit dem neuen strategische Partner Kingsbridge Capital Advisors (zweifelhaft 2009 bei der Märklin-Insolvenz) frisch ausgerichtet und eine aussichtsreiche Prognose vorgelegt. Die UMT-Aktie daraufhin nach oben geschossen. Anschließend folgte ein herber Rückschlag. Wie es weitergeht.

Wird Covestro vom US-Finanzinvestor Apollo Global Management übernommen wie kürzlich spekuliert? Covestro hat nun selbst in den Niederlanden eingekauft. Von der Royal DSM übernimmt Covestro den Geschäftsbereich Resins & Functional Materials (RFM). Klar ist von Skaleneffekten die Rede, wie immer bei solchen Zukäufen. Doch zunächst dürfte es teuer werden und Kräfte in einer schwierigen Marktsituation binden. Was sollten Anleger tun?