Rubrik: Anlagen

Bei Nemetschek waren die jüngsten Zahlen gut. So stieg der Umsatz im ersten Quartal um 12,8 Prozent auf 146,6 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) verbesserte sich um 14 Prozent auf 41,8 Millionen Euro. Für das zweite Quartal sieht das Management allerdings größere Schwächen. Dafür soll es dann im zweiten Halbjahr zu einer Aufholbewegung kommen. So will der Konzern weiterhin eine leichte Steigerung des Konzernumsatzes bei einer Ebitda-Marge von mehr als 26 Prozent. Die Aktie (645290) scheint nach der raschen Erholung gut bezahlt, weshalb ein Discounter wohl die bessere Wahl ist.

Auch im schwierigen ersten Quartal hat Steico seine Qualität unter Beweis gestellt. Der Hersteller von Dämmplatten und Fertigteilen für den Hausbau aus Feldkirchen bei München erzielte in Q1 einen Umsatz von 74,4 Millionen Euro, was einem Plus von 4,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Das Wachstum dürfte aber durch Corona gedämpft werden. Bleibt die Aktie attraktiv?

Bei Washtec macht Corona große Probleme: Abzulesen ist dies an den Zahlen für das erste Quartal. Der Umsatz sank um 5,4 Prozent auf 87,3 Millionen Euro und das operative Ergebnis (Ebit) um 34,6 Prozent auf 1,7 Millionen Euro. Der Vorstand reagierte mit einem Kostensenkungsprogramm. Es ist allerdings davon auszugehen, dass auch das zweite Quartal noch extrem schwach ausfallen wird. Daher hat der Konzern auch seine Jahresprognose schon Mitte April einkassiert. Trotzdem gibt es Gründe die Aktie (750750) oder einen Discounter (DF7K66) genauer anzusehen.

Der Vermögensverwalter DWS zeigt sich angesichts der Verwerfungen durch Corona an den Finanzmärkten recht robust. Das verwaltete Vermögen (AuM) reduzierte sich dennoch auf 700 Milliarde. Im vierten Quartal waren es noch 767 Milliarden Euro. Positiv für die Aktionäre: Die Geschäftsführung will ihren Vorschlag aufrecht erhalten, für das Geschäftsjahr 2019 eine Dividende auszuschütten. Es gibt auch ein spannendes Chartsignal.

Die inhabergeführte Münchner Merkur Bank legt ein gutes Ergebnis für das erste Quartal vor, trotz der Unsicherheit durch die Corona-Krise. Die konservative und sicherheitsbewusste Strategie von Privatbankier Marcus Lingel zahlt sich damit weiter aus. Die Risikovorsorge wurde aufgrund von Corona erhöht. Die will weiter auf Wachstumskurs bleiben. Schön für die Aktionäre: Die Dividende fällt nicht aus. Zu den Aussichten der Aktie.

Es sollte ein Freispruch erster Klasse werden. Immer wieder gab es Gerüchte, dass Wirecard unseriös oder zumindest dubios wirtschaftet beziehungsweise bilanziert. Die Vorwürfe kamen vor allem von der britischen Finanzzeitung Financial Times. Doch die Sonderprüfer von KPMG wollen zu manchen Umsätzen keine Aussage treffen. Die Börse reagiert tief enttäuscht. Charttechnisch hat sich die Situation der Wirecard-Aktie wieder deutlich eingetrübt.

Adidas leidet im ersten Quartal: Beim Umsatz ging es um 19 Prozent auf 4,75 Milliarden Euro nach unten. Vor allem in China brach das Geschäft ein: Dort kam es zu einem Umsatzminus von 58 Prozent, was einem Umsatzverlust von 800 Millionen Euro entsprach. Als Folge blieben nur noch 20 Millionen Euro Gewinn aus dem fortgeführten Geschäft übrig, was einem Einbruch um 97 Prozent entspricht. Die Aktie (A1EWWW) behauptete sich trotzdem, da die Blicke der Börsianer schon ins Jahr 2021 reichen.

Bei der Infineon-Aktie (623100) kam es schon zu Corona-Beginn im Februar zu einem massiven Rückfall. Von Kursen jenseits von 23 Euro ging es in einem Rutsch bis auf ein Tief bei 10,13 Euro nach unten. Von diesem Einbruch hat sich das Papier immerhin in den Bereich um 15 Euro erholt, obwohl das Unternehmen eher von der Automobilindustrie als von Handy- und PC-Bauern, dem Intel-Kundenkreis, abhängig ist. Trotzdem verlor die Aktie im frühen Handel zum Wochenschluss etwas deutlicher an Wert. Wie es mit der Aktie weitergeht.

Die frisch vorgelegten Zahlen für das erste Quartal zeigen, dass bei Villeroy & Boch die Auswirkungen der viralen Krise bemerkbar sind. So lag der Konzernumsatz mit 182,4 Millionen Euro um 7,7 Prozent unter Vorjahr. Dabei berichtete die Verwaltung vor allem im März von einem deutlichen Rückgang, der auch für das zweite Quartal wenig Anlass zur Hoffnung macht. Dies dürfte auch beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) zu sein, welches im ersten Quartal um 49,4% auf 4,3 Millionen Euro sank und sich damit quasi halbierte. Trotzdem gibt es Gründe, warum die Vorzugsaktie durchaus eine spannende Anlageidee ist.

Im Geschäftsjahr 2019/20 erzielte Südzucker nach vorläufigen Zahlen einen Konzernumsatz von 6,7 (Vorjahr: 6,8) Milliarden Euro. m laufenden Jahr soll es mehr werden. Auf der Hauptversammlung will der Vorstand für das Geschäftsjahr 2019/20 eine unveränderte Dividende von 0,20 Euro je Aktie vorschlagen. Technisch gibt es im Langfristchart einen schönen Hoffnungsschimmer.

Der Baumaschinenhersteller Wacker Neuson kassiert wegen Corona seine Prognose. Derzeit sei nicht verlässlich abzusehen, wie sich die Pandemie auf die weitere Nachfrage der Kunden, die Verfassung der globalen Lieferketten sowie die Produktionsleistung des Konzerns auswirke. Der Gewinn im ersten Quartal ist bereits eingebrochen. Was das für die gebeutelte Aktie bedeutet, die einen reizvolle Dividenden-Rendite bietet.

Trotz Corona-Krise steigerte Mensch und Maschine (MuM) den Umsatz auf das Rekordniveau von 78,63 Millionen Euro, was einem Plus von 24,5 Prozent entspricht. Das operative Ergebnis (Ebit) sprang gar um 36 Prozent auf 11,08 Millionen Euro, womit auch dort ein neuer Rekord vermeldet werden konnte. Das Nettoergebnis erhöhte sich um 34 Prozent auf 6,62 Millionen Euro. Besonders beeindruckend: Ohne Corona-Effekte wäre es beim Umsatz um zusätzliche ein bis zwei Millionen nach oben gegangen. Beim Ebit fehlten aufgrund geringerer Aktivitäten im CAM- und im Schulungsgeschäft maximal 1,5 Millionen Euro. Kein Wunder, dass sich die Aktie schnell vom Tief aus dem Corona-Crash löste.