Rubrik: Wein

Vor rund einem halben Jahr hatten wir bei Hawesko festgestellt, dass der Titel ein Spiegelbild der Konjunkturentwicklung ist, aber trotzdem geraten an schwachen Tagen den Wert ins Depot zu nehmen. Damals notierte Hawesko (604270) knapp über der 30-Euro-Marke, heute wechseln Papiere für rund 29 Euro den Besitzer. Gleich ist allerdings, dass es noch immer Gründe für den Aktienkauf gibt.

Eigentlich können Quartalszahlen von Hawesko derzeit gar nicht gut genug ausfallen, damit die Hawesko-Aktie (604270). Denn die negativen Konjunkturaussichten, die durch die Streitigkeiten innerhalb der Ampel-Koalition derzeit täglich frische Nahrung bekommen, überlagern das operative Geschäft. Trotzdem sehen wir für den Hoffnungen, denn irgendwann endet jede Kurstalfahrt – übrigens ebenso wie jede Amtszeit einer Regierung in der Demokratie irgendwann zu Ende geht.

Ordentliche Zahlen legte Hawesko für das erste Halbjahr vor. Die Weinhandelsgruppe konnte zwar nur auf der Umsatzseite an das starke Vorjahr anknüpfen, bleibt aber auch auf der Ergebnisseite auf einem guten Weg, die Jahresziele zu erreichen. Am Aktienmarkt kam die Nachricht gut an, so dass die Hawesko-Aktie (604270) zum Wochenschluss leichte Kursgewinne erzielen kann.

Hawesko hat seine vorläufigen Zahlen für 2022 inzwischen betätigt und von einem ordentlichen Start ins neue Geschäftsjahr berichtet. Auch einen Ausblick auf das Gesamtjahr blieb der Vorstand nicht schuldig. Daher sind die Rahmendaten für den Wein- und Sekthändler ebenso bekannt, wie der Dividendenvorschlag von 1,90 Euro pro Aktie. Doch nicht nur die aktuelle Dividenden-Rendite von rund 4,5 Prozent macht den Hawesko-Titel (604270) interessant.

Immerhin rund 3,00 Euro hat die Hawesko-Aktie (604270) seit unserer Besprechung im August 2022 zugelegt. Damals stand das Papier des Wein- und Sekthändlers leicht unter Druck, da die Angst um das Konsumklima umging. Inzwischen scheint klar, dass die Verbraucher weiter reichlich konsumieren, trotz steigender Preise an allen Ecken und Enden. Für uns ist es daher keine Überraschung, dass die Norddeutschen inzwischen ihre 2022er-Guidance bestätigt haben.

Als wir im April zuletzt über Hawesko berichtet hatten, notierte die Aktie (604270) noch im Bereich um 50 Euro [HIER klicken]. aktuell kostet das Papier des Wein- und Sekthändlers rund 15 Prozent weniger. Schuld daran trägt vor allem das schwache Marktumfeld mit einer sinkenden Konsumlaune. Die am Mittwoch veröffentlichten Halbjahreszahlen zeigen auf der Umsatzseite, dass Hawesko weiter gut im Geschäft ist. Allerdings mangelt es an Profitabilität. Trotzdem billigen wir dem Wert auf dem erniedrigten Niveau neue Kurschancen zu.

Vor rund eineinhalb Jahren hatten wir die Hawesko-Aktie (604270) positiv beurteilt, da Corona viel Lust auf Bier und Senkt macht. Tatsächlich startete das Papier anschließend eine beeindruckende Rallye: Von einem Niveau um 40 Euro ging es bis auf das Rekordhoch bei 66,80 Euro nach oben. Inzwischen kostet das Papier aber „nur noch“ rund 50 Euro. Und dies liegt nicht nur an der Tatsache, dass Corona uns wohl keine Lockdowns mehr bringen wird.

Hermelink Mitte Juni ankündigte, neben der „normalen“ Dividende von 1,30 Euro zusätzliche 0,45 Euro an die Eigner auszuschütten. Begründet wurde dies mit der guten Liquiditätslage. Daher vermuteten die Börsianer bereits, dass sich das Geschäft gut entwickelt. Inzwischen ist dies bestätigt. Denn Hermelink meldete am heutigen Donnerstag, dass der E-Commerce weiter boomt und das Retail-Geschäft sehr gut läuft. Als Folge dürfte das Ebit um mehr als 50 Prozent auf ca. 13,1 Millionen Euro steigen, bei einem Umsatzplus von 8,5 Prozent auf 277,6 Millionen Euro – so vorläufige Halbjahreszahlen.

Trotz eines höheren Spirituosen-Umsatzes in Deutschland durch Corona kann Berentzen den Umsatz im ersten Quartal nicht steigern. Einen Ausblick auf das Geschäftsjahr traut sich Berentzen derzeit nicht zu, aber das Unternehmen hat Maßnahmen ergriffen, um die negativen Effekte abzumildern. So wurden Investitionen reduziert und Kurzarbeit eingeführt. Berentzen erwartet wir nach wie vor auch in diesem Jahr ein positives Ebit. Die Aktie steigt wieder. Liegt das an der Dividende?

Hawesko bestätigte bei seiner Bilanzpressekonferenz seine im Herbst nach unten revidierten Werte für Umsatz und Ertrag. Neu ist der Ausblick, der ein leichtes Wachstum im laufenden Jahr erwarten lässt. Der Aktie (604270) half aber die schon im Vorfeld getätigte Ankündigung auch für 2018 eine unveränderte Dividende von 1,30 Euro pro Aktie zu bezahlen. Dadurch brach der kürzerfristige Abwärtstrend.