Rubrik: Vorstand

Keine großen Überraschungen brachten die endgültigen Halbjahreszahlen von Covestro. Vorstandschef Markus Steilemann zeigte sich aber zuversichtlich, dass die Juli-Verkaufsmengen – bei einer Fortsetzung des aktuellen Trends – nur noch leicht unter Vorjahr liegen. Mit Blick auf die Tatsache, dass wir bereits in der letzten Juli-Woche sind, ist also das Risiko einer Nichterfüllung dieser Prognose sehr gering. So kletterte die Aktie nach den Äußerungen bis in den Bereich um 38 Euro.

Der Volkswagen-Konzern hatte in den vergangenen Jahren seinen Nutzfahrzeug-Bereich durch Zukäufe gestärkt. So beteiligten sich die Wolfsburger schon im Jahr 2000 an der schwedischen Scania und stiegen 2006 bei MAN mit einer ersten Tranche ein. In den Folgejahren kaufte Volkswagen bei beiden Gesellschaften Anteile zu, teilweise via Übernahmeangebote. Ziel war es, einen schlagkräftigen Konzern für leichte und mittelschwere Lkws sowie Vans und Busse zu schmieden, der mehrheitlich zum eigenen Konzern gehört. Maßgeblicher Kopf hinter der Strategie dieses Unternehmen eigenständig an die Börse zu bringen, war Andreas Renschler. Er muss nun überraschend ebenso gehen, genauso wie Joachim Drees, der Vorstandschef der Tochter MAN.

Bei Hugo Boss geht Vorstandschef Mark Langer zum 30. September 2020. Dies ist bereits seit März bekannt, wobei die Trennung offiziell im gegenseitigen Einvernehmen erfolgt. Allerdings kommt der neue Chef erst viel später. Der von Tommy Hilfiger abgeworbene Daniel Grieder startet voraussichtlich erst am 1. Juni 2021. Bis dahin soll Finanzvorstand Yves Müller die Fahne an der Firmenspitze hochhalten, ehe er sich wieder auf den CFO-Posten konzentrieren kann. Die Börse reagiert verhalten.

Unglaublich: Nun ermittelt die Staatsanwaltschaft München gegen Wirecard-Vorstandsmitglieder wegen des Verdachts auf Marktmanipulation und hat deswegen Büros durchsucht. Anleger fragen sich wie lange das Drama um den Zahlungsabwickler noch andauern soll? Die jetzige Geschäftsführung hat nach unruhigen Jahren jeglichen Kredit aufgebraucht. Ihr ist es nicht gelungen Ruhe und Seriosität zu vermitteln. Wann können Anleger wieder zugreifen?

Bei Cancom kommt es zum Monatsultimo zu einem überraschenden Chefwechsel. Vorstandschef Thomas Volk wird dann den IT-Dienstleister verlassen, da es unterschiedliche Auffassungen zur strategischen Ausrichtung gibt. Die Aktie (541910) reagierte mit Kursverlusten, da die Börse Unsicherheit nicht mag. Wir sehen die Korrektur des Papiers aber eher als Chance für Langfristanleger. Sie können aber auch versuchen, über ein Discount-Zertifikat (HX9AFV) bei dem MDAX-Wert zum Zug zu kommen.

Hugo Boss muss wieder einmal den Krisenmodus einschalten. Nach schwachen Zahlen für das dritte Quartal revidierte Vorstandschef Mark Langer die Ziele für das Gesamtjahr. Als Folge rutschte die Boss-Aktie (A1PHFF) massiv ab. Zwar gibt es gute Gründe, warum die Aktie nun kaufenswert ist. Doch vor allem die Charttechnik spricht dagegen, weshalb ein Discounter (CU60K5) kurzfristig die bessere Wahl sein kann.

Bauer befindet sich auf Kurs, die Jahresziele des Managements zu erreichen. Darauf deuten gute Halbjahreszahlen und ein hoher Auftragsbestand hin. Die Aktie (516810) profitierte von den Zahlen allerdings nicht, zu unsicher ist derzeit das konjunkturelle Umfeld. Somit benötigt der Anleger sicherlich einen entsprechend langen Anlagehorizont. Eine Alternative kann ein Einstiegsversuch via Discount-Zertifikat sein, welches aber auch eine attraktive Maximalrendite abwirft, wenn die Aktie nach oben durchstarten sollte.

Siemens Healthineers überzeugte mit den Zahlen für das dritte Quartal des Geschäftsjahres 2018/19 (per 30. September) eigentlich nicht. So sank die Aktie vorbörslich zu Wochenbeginn, erhöhte sich aber im Tagesverlauf. Neben der Bestätigung der Jahresziele trug dazu auch ein Vorstandswechsel bei. CEO Bernd Montag übernimmt nun auch selbst den Diagnostik-Bereich, nachdem dort ein neues Laborsystem nicht die gewünschten Absätze erzielt. Die Aktie (SHL100) bleibt trotzdem aussichtsreich, ebenso attraktiv ist zudem ein Discount-Zertifikat.

Gea revidiert erneut seine Mittelfristziele. Die Aktie bricht daher nochmals massiv ein und befindet sich nun im freien Fall. Vor dem in wenigen Tagen bevorstehenden Wechsel an der Vorstandsspitze könnte das Streichen der alten Ziele aber auch ein Befreiungsschlag sein. Wir sagen, ob die Aktie ins Depot kann oder ob ein Bonus-Zertifikat die bessere Wahl sein könnte.

Die Indus-Aktie (620010) neigte zuletzt aus mehreren Gründen deutlich zur Schwäche. An einer naheliegenden Unterstützung könnte der Titel nun einen neuen Boden ausbilden. Geduldige Anleger können via Kauflimit versuchen Stücke zu kaufen. Die Alternative ist ein Einstiegsversuch via Discounter (CV80KS). Hier entschädigt eine schöne Maximalrendite, sofern der Kauf scheitert und die Aktie frühzeitig davonrennt.

Zusätzliche Investitionen dank einer guten Auftragslage haben die Leoni-Aktie unter Druck gebracht. Jetzt folgt auch noch Abstieg aus dem MDAX in den SDAX, im Zuge der Neuregelung der Index-Zusammensetzungen. Nach einem Rekordhoch im Januar ist die Aktie (540888) nun knapp 50 Prozent billiger als vor rund neunMonaten. Wir sehen daher Licht am Ende des Tunnels und nennen Gründe für eine mögliche Trendwende. Aber auch ein Bonus-Zertifkkat (PX1N94) zeigt attraktive Renditechancen.

Die Jungheinrich-Vorzüge mussten zuletzt deutliche Kursverluste hinnehmen. Gewinnmitnahmen belasteten, nachdem der Titel im Januar noch ein Rekordhoch markiert hatte. Auch gute Quartalszahlen und Kaufempfehlungen von Analysten halfen zuletzt wenig. Im Bereich von 30 Euro sollte der Titel (621993) aber jetzt seinen Boden gefunden haben. Dazu passt aber auch ein Bonus-Zertifikat (CV8W4Z), welches schon bis Dezember eine attraktive Renditechance bietet.