Rubrik: Urlaub

Rund zehn Jahre war die Hauptnotiz der TUI-Aktie die Londoner Börse. Vor wenigen Tagen ist der weltgrößte Reisekonzern am Parkett wieder ein deutsches Unternehmen, dessen wichtigste Börse in Frankfurt steht. TUI-Vorstandschef Sebastian Ebel bezeichnete die Rückkehr als einen „Meilenstein“. Der TUI-Aktie (TUAG50) half dies aber nur kurzfristig, denn zuletzt sorgten die geopolitischen Störungen für neue Probleme – trotz der Fantasie eines schnellen MDAX-Aufstiegs.

Als einer der ersten Aktien, die wir in diesem Jahr unter die Lupe genommen haben, war HomeToGo (A2QM3K) an der Reihe. Damals hatte die Gesellschaft einen sehr sinnvollen Zukauf gemeldet, der aber vom Kapitalmarkt ignoriert wurde. Nun kam der Spezialist für Online-Vermietungen von Ferienwohnungen und Ferienhäusern mit neuen Planzahlen für 2024 um die Ecke, die dem Titel endlich etwas auf die Sprünge halfen.

Die Underperformance von Werten aus der zweiten und dritten Börsenreihe ist auch am Kurs von HomeToGo abzulesen: So sorgte eine Reduzierung der Umsatzguidance im Herbst für kräftige Kursverluste. Ein strategisch sinnvoller Zukauf wird vom Kapitalmarkt hingegen nahezu ignoriert. Nicht nur wir von Plusvisionen leiten daraus Kurschancen ab.

Die Online-Vermittlung von Ferienwohnungen und Ferienhäusern steht bei HomeToGo im Mittelpunkt des Geschäfts. Daher war es sehr mutig in Corona-Zeiten, nämlich im Frühjahr 2021, an die Börse zu gehen. Entsprechend schwach entwickelte sich der Aktienkurs: Vom Ausgabepreis bei 10 Euro ging es bis auf 1,73 Euro nach unten. Inzwischen ist aber eine massive Besserung erreicht: Die HomeToGo-Aktie (A2QM3K) schaffte die technische Trendwende und das Unternehmen ist auf einem guten Weg in die schwarzen Zahlen.

Als wir Ende Juni über TUI berichteten, war die Lage um den Touristikkonzern unsicher, da die Delta-Variante der Pandemie neuen Auftrieb gab und der Sommerurlaub in Gefahr war. Wir hatten uns daher eher negativ zur TUI-Aktie (TUAG00) geäußert. Damals notierte das Papier bei 4,55 Euro. Nach einem Zwischentief im September bei 3,23 Euro hat sich der Titel bis in den Bereich um 4,10 Euro erholt. Neben den Erleichterungen im Zusammenhang mit Covid-19 sorgte auch die Ankündigung einer Kapitalerhöhung für die jüngste Kurserholung.

Anfang Dezember fragten wir uns an dieser Stelle, wann die Kanus Tabbert-Aktie (A2YN50) endlich durchstartet, nachdem sich die im September zu 58 Euro platzierte Papier damals im Bereich um 62 Euro pendelte. Und tatsächlich: Bis 73,70 Euro kletterte der Wert anschließend, ehe eine neue Konsolidierung einsetzte und der Kurs wieder in die Zone um 68 Euro zurückfiel. Nun steht aber der Sommer vor der Tür und die Corona-Entwicklungen lassen uns auf eine verbesserte Urlaubssituation hoffen. Daher könnte die Knaus-Aktie nun die zweite Welle starten.

Die Angst ging um, dass zum Weihnachtsfest 2020 die Zahl der Cewe-Fotobücher unter dem Christbaum abnehmen könnte. Hinzu kam, dass die Pandemie zur vorübergehenden Schließung zahlreicher Einzelhandelsgeschäfte führte und auch der kommerzielle Online-Druck, also das Vervielfältigen von Plakaten und Werbeflyern, unter der Pandemie und den fehlenden Veranstaltungen leidet. Doch der Fotodienstleister Cewe Stiftung gab schon Ende Januar Entwarnung. Auch das Jahr 2021 lief gut an, daher setzt die Cewe-Aktie (540390) ihre Aufwärtsbewegung weiter fort.

Der Reisekonzern TUI wäre ohne staatliche Hilfe im Zuge durch das Corona-Virus längst im Insolvenzverfahren. Doch bislang hält die Regierung ihre schützende Hand über das Unternehmen. Der Begründung ist einfach: Der Konzern war vor Ausbruch der Pandemie profitabel und hat daher das Recht auf Unterstützung, damit es auch nach der Eindämmung des Virus erfolgreich weitergehen kann. Wir stufen ein Direktinvestment in die Aktie (TUAG00) trotzdem als sehr spekulativ ein und bevorzugen ein defensives Bonus-Zertifikat (SD0G3V).

TUI schrieb zwar einen hohen Verlust im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2019/20 (per 30.9.). Dafür blickt Firmenchef Fritz Joussen mit Optimismus nach vorne. Dank der Pleite des Mitbewerbers Thomas Cook will er Marktanteile gewinnen und prozentual zweistellig wachsen. Der Aktie (TUAG00) gefiel dies, sie sprang in die Höhe. Wir sagen, warum TUI weiter attraktiv ist, sagen aber warum ein Bonus-Zertifikat ebenfalls eine gute Wahl sein kann.

TUI leidet unter dem Preiskampf im Tourismussektor und unter dem Flugverbot für die Boing-Flieger des Typs 737 MAX. Die Aktie stabilisierte sich aber in den vergangenen Monaten im Bereich zwischen acht und zehn Euro. Mit Blick auf die Dividenden-Rendite könnte der Titel (TUAG00) vor allem für Renditejäger eine gute Idee sein. Dies trifft allerdings auch auf ein Bonus-Zertifikat (HZ06WJ) zu, was schon zur Weihnachtszeit fällig wird.

Bei TUI stehen sich eine gute operative Entwicklung und eine schwache Aktienperformance gegenüber. Wir erklären, warum dies so ist und warum TUI gute Perspektiven hat. Zudem kann die TUI-Aktie noch mit einem Pfund wuchern: Auf der Hauptversammlung demnächst wird über die Dividenden-Höhe entschieden. Das könnte eine schöne Rendite für die Aktionäre bedeuten. Sehr renditeträchtig ist auch ein Bonus-Zertifikat, welches schon in 60 Tagen fällig wird.