Als einer der ersten Aktien, die wir in diesem Jahr unter die Lupe genommen haben, war HomeToGo (A2QM3K) an der Reihe. Damals hatte die Gesellschaft einen sehr sinnvollen Zukauf [HIER klicken] gemeldet, der aber vom Kapitalmarkt ignoriert wurde. Nun kam der Spezialist für Online-Vermietungen von Ferienwohnungen und Ferienhäusern mit neuen Planzahlen für 2024 um die Ecke, die dem Titel endlich etwas auf die Sprünge halfen.
Vorher war die Kurs-Performance aber enttäuschend. Nachdem das Unternehmen kurz vor Weihnachten 2023 eine Mehrheitsbeteiligung an Portalen wie Kurz Mal Weg und Kurzurlaub vermeldete, kostete das Papier immerhin noch rund 2,50 Euro. Anschließend setzte sich die Talfahrt allerdings fort, da am Kapitalmarkt Ängste überwogen, dass die Konsumenten beim Urlaub auf die Sparbremse treten.
So ging es im Zwischentief bis auf 1,81 Euro nach unten. Dabei half es auch nicht, dass die Gesellschaft bereits Mitte Februar mitteilte, dass die Ziele für 2023 erreicht worden waren. Damals meldete HomeToGo, dass der Umsatz um rund zehn Prozent auf 162,0 Millionen sprang. Zudem wurde das Ziel erreicht, dass das bereinigten operative Ergebnis (Ebitda) mit rund zwei Millionen Euro klar im positiven Bereich lag. Diese Daten wurden an diesem Dienstag letztendlich bestätigt.
Für einen Kurssprung von mehr als zehn Prozent in den Bereich um 2,20 Euro sorgte allerdings der Ausblick. Demnach will der Urlaubsspezialist die Buchungserlöse auf mehr als 250,0 Millionen Euro steigern – nach 190,1 Millionen Euro in 2023. Die Umsatzerlöse sollen mindestens 220,0 Millionen Euro erreichen und das bereinigte Ebitda bei mehr als zehn Millionen Euro durchs Ziel gehen.
Hilfreich für die weitere Kursentwicklung dürfte aber auch die Ankündigung einer Ausweitung des laufenden Aktienrückkaufprogramms sein, dessen Details am gestrigen Mittwoch bekannt wurden. Dabei kommt es neben dem laufenden Aktienrückkaufprogramm über zehn Millionen Euro zu einem öffentliches Aktienrückkaufangebot für bis zu 1,25 Millionen Aktien, wobei das öffentliche Aktienrückkaufangebot auf das Volumen des laufenden Aktienrückkaufprogramms angerechnet wird.
Zudem scheint sich zu zeigen, dass die Gesellschaft kaum von der schwachen Konjunkturentwicklung betroffen ist. Vielmehr deutet sich an, dass gerade die preisgünstiger Urlaubsvariante mit Ferienwohnung dem kostenintensiveren Club- beziehungsweise Pauschalurlaub im Hotel vorgezogen wird, wie uns CFO Steffen Schneider schon im Plusvisionen-Hintergrundgespräch zum Jahreswechsel [HIER klicken] erklärte.
So könnte nun mit dem neuen Ausblick dies erfolgt sein, was wir bereits zum Jahreswechsel erwartet hatten: Nämlich die Tatsache, dass der Kapitalmarkt nun die Chancen des Unternehmens wieder erkannt hat, welches auch im B2B-Markt mit dem Geschäftsbereich HomeToGo_PRO verstärkt auf den Einsatz von KI setzt. Langfristanleger können daher das noch immer recht niedrige Kursniveau zum Einstieg nutzen. Positionen sollten allerdings trotzdem via Stopp unter dem Zwischentief abgesichert werden, da bei einer nochmaligen Beschleunigung der negativen Konjunkturentwicklung in Deutschland durchaus Restrisiken für das Geschäftsmodell bestehen bleiben.
Positiv zur Aktie eingestellt sind übrigens auch die Analysten von Stifel Europe Equity Research, die ein Buy mit Kursziel bei 4,60 Euro vergeben, welches auch wir mittel- bis langfristig für realistisch halten. Noch optimistischer sind die Experten von Baader Helvea Equity Research, die gar ein Kursziel von 5,50 Euro nennen.
HomeToGo-Aktie (Tageschart): War das der Boden?