Rubrik: Research

MS Industrie überraschte im ersten Halbjahr mit guten Zahlen, die auch über den Erwartungen der Analysten lagen. Also Folge erhöhte der Vorstand die Prognosen für das Gesamtjahr. Keine Überraschung also, dass die Analysten von GBC Research ihr Kaufen-Votum bestätigten und gleichzeitig ihr Kursziel nach oben schrauben.

Als wir im Februar über die Cenit-Aktie (540710) berichtet hatten, stellten wir fest, dass das Papier an der Unterstützung bei 12 Euro angekommen war. Anschließend ging es deutlich nach oben, bis zum Zwischenhoch bei 15 Euro. Inzwischen ist der Wert aber wieder nach unten durchgereicht worden. Wir nennen Gründe dafür und zeigen neue Chancen auf.

Nach einem guten ersten Halbjahr geht es bei dem USU Software auch im dritten Quartal mit einem Umsatzanstieg von 16,6 Prozent auf 32,6 Millionen Euro dynamisch weiter. Der IT-Dienstleister hat sich auf wissensbasiertes Service-Management (FAQ-Bots), Big Data, Lizenzmanagement und Beratung spezialisiert. Besonders gut lief es dabei im Auslandsgeschäft. Charttechnisch hat sich eine spannende Situation herauskristallisiert.

Die Investmentfirma Viceroy Research, die zum berüchtigten Leerverkäufer Fraser Perring gehört, hat gehörige Zweifel an der Bilanz der österreichischen S&T geäußert und damit einen Kurssrutsch ausgelöst. Es ging in den Anschuldigungen um die Qualität von Zukäufen und um ein nicht vorhandenes Wachstum. Die Reaktion war ein Kurssturz der S&T-Aktie (A0X9EJ) um 34 Prozent, ehe eine Gegenbewegung einsetzte, nachdem der S&T-Vorstand den Vorwürfen widersprach.

Nachdem Anfang August (2021) Plusvisionen mit Aifinyo-Vorstand Stefan Kempf sprach, ging es mit dem Aktienkurs nochmals deutlich aufwärts. Dabei wurde auch der charttechnische Widerstand bei 38 Euro überwunden, der durch das Hoch vom August 2019 gebildet wurde. Inzwischen ist die Notierung allerdings wieder ein wenig unter diese Marke gerutscht. Groß ist derzeit der Abstand zur 200-Tage-Durchschnittslinie, die aktuell bei 27 Euro verläuft. Das mahnt kurzfristig etwas zu Vorsicht, letztlich befindet sich die Aktie aber in einem Aufwärtstrend. Wie es weitergeht.

Dem amerikanischen Elektro-LKW-Hersteller Nikola hat sich der Shortseller Hindenburg angenommen. Die Rede ist von Manipulation, Größenwahn, Vetternwirtschaft oder vortäuschen falscher Tatsachen. Nikola hat die Anschuldigungen zurückgewiesen und Anzeige bei der Börsenaufsicht gestellt. Jetzt ist Nikola-Gründer und -Chef Trevor Milton zurückgetreten. Nachfolger wird Stephen Girsk, bisher Verwaltungsratmitglied und ehemaliger General Motors-Manager. Geht die Talfahrt weiter?

Der bekannte Short-Seller Fraser Perring hat über seinen sogenannten Reserch-Dienst Viceroy eine extrem negative Studie über die Grenke-Aktie in Umlauf gebracht. Der Vorwurf lautet Bilanzfälschung. Das Timing war perfekt: Der Aktienmarkt lief sehr ruhig, da die Marktteilnehmer vor der US-Zinsentscheidung kaum umschichteten oder neu investierten. Da Fraser Perring die entsprechenden Short-Positionen bereits aufgebaut hatte, waren schnell einige Millionen verdient, während der Grenke-Aktionär üble Verluste hinnehmen musste. Wir sagen, warum ein Aktieninvestment noch zu gefährlich ist, stellen aber für Risikofreudige eine Alternative vor, die zumindest einen Blick verdient.

Das IT-Beratungs- und Softwareunternehmen Cenit zeige eine noch vergleichsweise solide Geschäftsentwicklung auf, schreibt GBC Research in einer aktuellen Kurzanalyse. Der Umsatz ging im ersten Quartal 2020 leicht um 4,9 Prozent auf 39,23 Millionen Euro zurück. Absolut betrachtet seien sowohl die Umsatz- als auch die Ergebnisentwicklung vergleichsweise konstant ausgefallen, zumal auch die Cenit im ersten Quartal von der Covid-19-Pandemie negativ betroffen war. GBC bestätigt das Kursziel und das Rating.

Wenn man nicht gerade selbst engagiert ist, liebt man als Börsianer doch solche Geschichten: Da meldet sich der bisher nahezu unbekannte [kein Mensch wusste von dem Laden zuvor] Research-Dienst Zatarra Research [ist das ein russischer Troll?] mit einer Studie zu Wirecard zu Wort. Kursziel, um es gleich vorweg zu nehmen: 0,00 Euro [in Worten: null Euro]. Grund: betrügerisches Geschäftsgebaren. Wirecard reagiert prompt und weist die Vorwürfe mit Nachdruck zurück und hat rechtliche Schritte gegen die Urheber des Berichts eingeleitet.

Das wundert nicht, denn die Aktie rauschte von 42 auf 32 Euro (minus 24 Prozent – siehe Chart) nach unten. Eine Attacke von Hedgefonds (Short-Sellern – Lesenswert: Wie Short Seller arbeiten. Interview mit Florian Homm). Inzwischen hat sich der Kurs wieder auf rund 36 Euro erholt. Aber die Unsicherheit ist im Markt.