Als wir im Februar über die Cenit-Aktie (540710) berichtet hatten, stellten wir fest, dass das Papier an der Unterstützung bei zwölf Euro angekommen war [HIER klicken]. Anschließend ging es deutlich nach oben, bis zum Zwischenhoch bei 15 Euro. Inzwischen ist der Wert aber wieder nach unten durchgereicht worden. Das Zwischenhoch erreichte der Titel im April, nachdem der IT-Dienstleister, der sich hauptsächlich im SAP-Umfeld bewegt, seine Ziele für 2022 erreichte und relativ optimistisch auf 2023 blickte. Doch das konjunkturell unsichere Umfeld sorgten bei dem Papier für Gewinnmitnahmen.
Auch der Auftakt ins laufende Geschäftsjahr zeigt erfreuliche Werte. So steigerten die Stuttgarter den Umsatz, dank eines anhaltend starken Beratungs- und Servicegeschäfts, um 22,7 Prozent auf 43,4 Millionen Euro. Beim operativen Ergebnis (Ebit) kam es gar zu einem Sprung von minus 387.000 Euro auf plus 6.000 Euro. Besser sichtbar ist die operative Verbesserung allerdings am Ebitda, welches um mehr als 100 Prozent von 726 Millionen auf 1,57 Millionen Euro sprang.
Zudem bestätigte der Vorstand die Prognose für das Gesamtjahr, wonach der Umsatz 175 bis 180 Millionen Euro und das Ebit 9,0 bis 9,5 Millionen Euro erreicht. Wahrscheinlich dürften diese Ziele sogar übertroffen werden, denn Cenit hat zuletzt wieder zugekauft und damit ihren anorganischen Wachstumskurs fortgesetzt. So gehört nun die seit 1996 bestehende PI Informatik GmbH zum Konzern. PI ist ein Full Service-Dienstleister im Bereich der Konzeption und Beratung von SAP-Landschaften und agiert zudem als Managed Service Anbieter von IT-Infrastrukturen.
Zum Kundenkreis der PI gehören neben Industriekunden auch öffentliche Institutionen und Behörden, was aus Sicht von GBC Research wohl ein wesentlicher Faktor für den Erwerb war, da so nun neue Kundenkreise erschlossen werden können. Eine Änderung der eigenen Prognosen nehmen die GBC-Experten allerdings nicht vor, da PI nur geringen Einfluss auf Umsatz und Ergebnis nehmen, nachdem die Erstkonsolidierung erst zum 1. Juli erfolgte. GBC nennt daher weiterhin ein Kursziel von 19,75 Euro und vergibt das Rating Kaufen.
Aus unserer Sicht beachtenswert ist zudem die Charttechnik, da der Titel nun wieder an der Unterstützung bei zwölf Euro angekommen ist und dort erneut ein Boden gefunden wurde. Daher spricht auch die technische Sichtweise für steigende Cenit-Kurse.
Leider bieten die Emittenten von Zertifikaten weiterhin keine Papiere auf diesen Basiswert an. Speziell Discount-Zertifikate wären bei der vorhandenen Volatilität eine sinnvolle Anlageidee. Leider sind die Umsätze im Basiswert aber wohl zu niedrig.
Cenit-Aktie (Tageschart): wieder am Boden angekommen