Rubrik: Nemetschek

Konjunkturelle Sorgen bremsen derzeit die Entwicklung der Nemetschek-Aktie (645290), die auf Jahressicht knapp 40 Prozent an Wert verlor und auch vom jüngsten Aufschwung am Gesamtmarkt kaum profitieren konnte. Wir sehen aber durchaus neue Chancen bei dem Wert, was sich auch am verbesserten Chartbild andeutet.

Als wir uns zuletzt mit Nemetschek beschäftigten, war die wirtschaftliche Welt noch weitestgehend in Ordnung, denn der Einmarsch der russischen Armee in der Ukraine war Anfang Februar noch nicht Realität, weshalb auch die Aktienmärkte – und auch die Nemetschek-Aktie – ein gutes Stück höher notierten, als zum jetzigen Zeitpunkt. Die jüngsten Zahlen bei Nemetschek zeigen aber, dass das Geschäft des Spezial-Softwareanbieters sehr gut läuft, weshalb wir der Aktie durchaus Potenzial zubilligen.

Die klassische Korrekturbewegung, die nahezu alle fundamental hochbewerteten Technologieaktien im Zuge steigender Zinsen erfasst hat, musste auch die Nemetschek-Aktie (645290) durchmachen: Vom Januar-Zwischenhoch bei 113,70 Euro ging es in einem Rutsch bis auf 75,08 Euro nach unten. Doch das Unternehmen reagierte und legte vorläufige Geschäftszahlen für 2021 vor, die über den erst im Sommer erhöhten Prognosen liegen. Und schon kostet die MDAX-Aktie wieder rund 82 Euro.

Am Bau brummt weiter das Geschäft. Davon profitiert auch Nemetschek. Denn das Softwareunternehmen gilt als führender Anbieter für Bausoftware. Entsprechend hat der Aktienmarkt den Kurs der Nemetschek-Aktie (645290) nach oben getrieben. Bis auf 73,98 Euro ging es zu Wochenbeginn nach oben. Das Verlaufsrekordhoch aus dem Jahr 2020 bei 74,35 Euro knackte der Titel allerdings nicht. So setzten am heutigen Mittwoche Gewinnmitnahmen ein, obwohl der Konzern sehr gute Quartalszahlen meldete und zudem die Jahresprognose erhöhte.

Nemetschek legte am heutigen Dienstag vorgelegten 2020er-Zahlen vor: Demnach stieg der Umsatz um 7,2 Prozent auf 596,9 Millionen Euro. Das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) kletterte um vier Prozent auf 172,3 Millionen Euro, womit die Ebitda-Marge ordentliche 28,9 Prozent erreichte. Die Dividende soll von 0,28 auf 0,30 Euro leicht steigen. Die Aktie reagierte aber kaum, da auch der Ausblick eher von Vorsicht geprägt ist. Zudem ist die Bewertung des Papiers weiter hoch, weshalb ein Discounter dem Direktinvestment derzeit vorzuziehen ist.

Wenn es derzeit an der Börse etwas zu Feiern gibt, dann gleich richtig. Der Bausoftware-Entwickler Nemetschek hebt seine Umsatz- und Profitabilitätsprognose für das Gesamtjahr nach einem „erfreulichen Verlauf“ des dritten Quartals an. Die Aktie steigt (heute, 29. Oktober) mehr als zehn Prozent. Gelingt der Ausbruch aus der seit Juni andauernden Konsolidierungsphase?

Nemetschek sprang im frühen Freitags-Handel um mehr als sechs Prozent nach oben. Das aktuelle Tageshoch liegt bei 64,20 Euro. Auslöser waren gute Zahlen für das zweite Quartal: Nemetschek steigerte den Umsatz um 2,7 Prozent auf 141,6 Millionen Euro. Beim operativen Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) kam es zu einem Plus von 1,9 Prozent auf 40,7 Millionen Euro. So hielt das Software-Unternehmen seine operative Marge mit 28,8 Prozent – trotz einiger negativer Corona-Effekte – nahezu auf dem hohen Vorjahresniveau von 29 Prozent. Damit übertraf das Software-Unternehmen wieder einmal die Markterwartungen.

Bei Nemetschek waren die jüngsten Zahlen gut. So stieg der Umsatz im ersten Quartal um 12,8 Prozent auf 146,6 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) verbesserte sich um 14 Prozent auf 41,8 Millionen Euro. Für das zweite Quartal sieht das Management allerdings größere Schwächen. Dafür soll es dann im zweiten Halbjahr zu einer Aufholbewegung kommen. So will der Konzern weiterhin eine leichte Steigerung des Konzernumsatzes bei einer Ebitda-Marge von mehr als 26 Prozent. Die Aktie (645290) scheint nach der raschen Erholung gut bezahlt, weshalb ein Discounter wohl die bessere Wahl ist.

Bei Nemetschek sind sich die Analysten uneins, wohin die Reise der Aktie geht. Für das Papier spricht aus unserer Sicht die boomende Baubranche. Gegen den Wert führen wir eine hohe Fundamentalbewertung an. Zudem ist die Charttechnik angeschlagen. Somit könnten Limitorders für das Direktinvestment (645290) eine gute Idee sein. Die Alternative ist ein Einstiegsversuch via Discount-Zertifikat (CU4K9W).

Spannung bei der Nemetschek-Aktie. Hält die Unterstützungslinie? Kürzlich gab es eine charttechnische Bullenfalle. Der Markt könnte enttäuscht sein, dass der Ausbruch nach oben nicht geglückt ist. Vielleicht ist es die Sorge um die Konjunktur oder den Wechsel an der Spitze des Unternehmens, die derzeit belastend wirkt? Wird der neue Chef das Unternehmen ebenso erfolgreich führen? Bleibt Nemetschek in der Erfolgsspur?