Rubrik: HV

Den Tränen nah dürften die Aktionäre von K+S (früher Kali und Salz) sein. Seit 2008 geht es nun schon mit dem Aktienkurs bergab. Erst das Platzen des Kali-Kartells mit fallenden Kali-Preisen, dann ein teures Minenprojekt in Kanada und schließlich eine kostspielige Übernahme in den USA von Morton-Salt. Nun braucht K+S dringend Geld, da die zu stopfenden Löcher immer größer werden. Also soll das nord- und südamerikanische Salz-Geschäft verkauft werden. Wird das die Wende im Kurs bringen?

Die Hauptversammlung (HV) von Eon fand am 28. Mai statt. Heute (29. Mai) wird die Aktie an der Börse ex Dividende gehandelt, das heißt, die Dividende von 0,46 Euro wird vom Kurs abgezogen. Wer heute in die Aktie einsteigt, der kauft Eon um den Dividenden-Abschlag verbilligt – oder er „vereinnahmt“ die Dividende quasi auf diese Art, ohne vorerst von der Steuer behelligt zu werden. Sollten Anleger zugreifen?

Interview mit Rüdiger Andreas Günther, Vorstandsvorsitzender von Francotyp-Postalia, einem seit knapp 100 Jahren bestehenden deutschen Produzenten von Frankier- und Kuvertiermaschinen, der sich in den letzten Jahren erfolgreich zum Experten für sicheres Mail-Business und sichere digitale Kommunikationsprozesse entwickelt hat. Günther will im Kerngeschäft weitere Marktanteile gewinnen und mit dem ACT-Projekt Jump Kosten einsparen. Dem neuen Großaktionär Obotritia Capital, der inzwischen 28,01 Prozent an Francotyp-Postalia hält und das Investmentvehikel des aktivistischen Investors Rolf Elgeti ist, scheint diese Strategie nicht zu behagen. Er möchte Günther ablösen. Grund genug nachzufragen.

Francotyp-Postalia legt gute Zahlen für das Geschäftsjahr 2019 vor. Dennoch soll Konzernchef Rüdiger Günther gehen. Investors Rolf Elgeti betreibt gemeinsam mit Aufsichtsratschef Klaus Röhrig die Ablösung, obwohl Günther erst vor wenigen Monaten einen neuen Vertrag bis Ende 2022 bekommen hat. Mit Carsten Lind steht auch schon ein Nachfolger bereit. Geht es um buy it, strip it, flip it?

So krass wie der Einbruch während des Corona-Crashs, so beeindruckend ist derzeit die Kurserholung der Merkur Bank-Aktie, da ja Finanzwerte derzeit nicht unbedingt zu den Börsenlieblingen zählen. An der Börse gibt es ja bekanntlich kaum ein besseres Kaufargument als steigende Kurse – ein neues Hoch kann einstweilen als Trendbestätigung gewertet werden.

Die Deutsche Telekom sieht derzeit nur begrenzten Einfluss der Pandemie auf die Geschäftszahlen und bestätigt ihre Jahresprognose. Der Umsatz klettert im ersten Quartal um 2,3 Prozent auf 19,9 Milliarden Euro. Bereinigter wächst der Konzernüberschuss gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 8,5 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro. Das macht die Deutsche Telekom-Aktie zu einem spannenden Basis-Investment dieser Tage, zumal es demnächst wahrscheinlich noch eine schöne Dividende gibt.

Innogy macht es möglich: Der Eon-Konzernumsatz erhöhte sich in den ersten drei Monaten 2020 von 9,1 auf 17,7 Milliarden Euro. Eons Geschäftsmodell sei grundsätzlich zwar nicht gegen jede Krise gefeit, aber aufgrund des gewählten Fokus auf Energieinfrastruktur und Endkundenbedürfnisse sehr resilient, betonte CFO Marc Spieker. Die Eon-HV ist für den 28. Mai geplant. Dann soll es eine Dividende von 0,46 Euro je Aktie geben. Charttechnisch lichtet es sich.

Die Umweltbank ist ein treuer Dividenden-Zahler. Seit 15 Jahren schüttet der Financier von Öko-Projekten verlässlich einen Teil seiner Gewinne an die Aktionäre aus. Der Vorstand würde seine Aktionäre auch in diesem Jahr gerne am Erfolg beteiligen, so der Vorstandssprecher Jürgen Koppmann. Die Umweltbank ist ein treuer Dividenden-Zahler. Doch nun wackelt die Dividende. Grund ist die Covid-19-Pandemie. Aber es gibt einen Hoffnungsschimmer.

Die inhabergeführte Münchner Merkur Bank legt ein gutes Ergebnis für das erste Quartal vor, trotz der Unsicherheit durch die Corona-Krise. Die konservative und sicherheitsbewusste Strategie von Privatbankier Marcus Lingel zahlt sich damit weiter aus. Die Risikovorsorge wurde aufgrund von Corona erhöht. Die will weiter auf Wachstumskurs bleiben. Schön für die Aktionäre: Die Dividende fällt nicht aus. Zu den Aussichten der Aktie.

Im Geschäftsjahr 2019/20 erzielte Südzucker nach vorläufigen Zahlen einen Konzernumsatz von 6,7 (Vorjahr: 6,8) Milliarden Euro. m laufenden Jahr soll es mehr werden. Auf der Hauptversammlung will der Vorstand für das Geschäftsjahr 2019/20 eine unveränderte Dividende von 0,20 Euro je Aktie vorschlagen. Technisch gibt es im Langfristchart einen schönen Hoffnungsschimmer.

Die Super-Aktie Sartorius – der Langfristchart ist zum Niederknien – befindet sich weiter auf dem Weg nach oben. Der Corona-Knick ist so ziemlich ausgebügelt – und fast wäre schon ein neues Jahreshoch/Allzeithoch (Vorzüge) geglückt. Das Laborausrüster Sartorius ist auch stark an der Sars-Covid-19-Impfstoff-Forschung beteiligt. Wie es weitergeht mit der Aktie.

Das Software-Unternehmen Nexus ist im Gesundheitswesen tätig. In den nächsten Jahren wird sich hier viel verändern, nicht nur wegen Corona. Kliniken und Arztpraxen müssen digitaler werden, auch um das knappe Pflegepersonal von lästigen bürokratischen Routinetätigkeiten zu entlasten. Nexus könnte davon profitieren. Allerdings ist die Aktie nicht gerade günstig bewertet. Die Aussichten.