Rubrik: Euro

Im Juni hatten wir berichtet, dass Großaktionär Cinvan (aktueller Anteil 43 Prozent) eine unverbindliche Interessensbekundung über einen Kaufpreis von 10 Euro je Synlab-Aktie in den Markt gegeben hat, weshalb wir bei Kursen um 9 Euro Übernahmefantasie erkannten. Zum Ende der Vorwoche folgte nun die Cinvan-Ankündigung, dass der Finanzinvestor den Labordienstleister tatsächlich kaufen will und den ausstehenden Aktionären 10 Euro pro Anteilschein bietet.

Ein heftiges Auf und Ab prägt den Kursverlauf der Hugo Boss-Aktie (A1PHFF). Als wir im vergangenen Sommer über den Titel berichteten, kostet das Papier rund 56 Euro. Im Herbst ging es mit den schlechten Konjunkturprognosen zurück auf 45 Euro, ehe die verbesserte Börsenstimmung und gute Unternehmensnachrichten für ein Comeback bis an die 70-Euro-Marke sorgten. Wir sehen aber weitere Kurschancen.

Zweifelsfrei war HelloFresh (A16140) einer der großen Corona-Gewinner. Schließlich probierten während der Lockdowns viele Neukunden den Online-Bestellservice aus und freuten sich auf eine kontaktlose Belieferung mit Kochboxen. Doch der Corona-Schub ist Geschichte. Dies zeigen die frischen Zahlen für das erste Quartal mit deutlich geringeren Zuwachsraten und einem kräftigen Rückgang des operativen Gewinns. Umso überraschender sind die kräftigen Kursgewinne an diesem Donnerstag, weshalb wir ein rabattstarkes Discount-Zertifikat gegenüber dem Direktinvestment bevorzugen.

Eine deutliche Geschäftsausweitung steht bei der Securize IT Solutions an, die – zuletzt wenig beachtet – im Freiverkehr der Münchener Börse gehandelt wird. Bestand die Gesellschaft bislang hauptsächlich aus der 100-Prozent-Tochter Diso (Umsatz rund 9 Millionen Euro), die vorwiegend in der Schweiz Cloud-Dienstleistungen anbietet, ist nun ein großer Zukauf geplant. Denn mit dem Ettlinger Server- und Storagespezialisten RNT Rausch kommt ein Unternehmen ins Portfolio, welches seit Jahren kontinuierlich profitabel wächst und rund 24 Millionen Euro im laufenden Jahr umsetzen wird.

Erst vor rund drei Monaten hatten wir zuletzt zur Shop Apotheke Stellung bezogen. Damals kostete das Papier rund 88 Euro, was uns deutlich zu teuer war. Dass der Titel heute aber schon für die Hälfte, also 44 Euro, zu haben ist, überraschte auch uns, ist aber vor allem dem schwachen Marktumfeld und der kräftigen Abwertung von Aktien mit Internet-Geschäft geschuldet. Doch die an diesem Mittwoch veröffentlichten Rahmendaten zum dritten Quartal machen zumindest etwas Hoffnung.

Vor 16 Monaten war gerade Marco Rose als Trainer und Hoffnungsträger verpflichtet. Zudem mehrten sich die Gerüchte, wonach Wunderstürmer Erling Haaland sich zeitnah verabschieden würde. Inzwischen sind sowohl Rose als auch Haaland Geschichte bei den Dortmundern. Und der ordentliche Saisonstart ist nach der überflüssigen und späten Niederlage im Heimspiel gegen Werder Bremen am vergangenen Wochenende auch im Eimer. Kein Wunder, dass die Aktie zum Wochenbeginn mitleidet.

So schlecht scheint es um das Konsumklima doch noch gar nicht bestellt zu sein: Hugo Boss meldete sehr gute Vorab-Zahlen für das zweite Quartal. Diese überraschte den Markt positiv, denn das Modeunternehmen erzielte den höchsten Umsatz seiner Firmengeschichte in einem zweiten Quartal. Als Folge springt die Boss-Aktie vor Freude in die Höhe, denn auch der Ausblick auf das Gesamtjahr steigt.

Es gehört schon eine ordentliche Portion Mut dazu, im aktuellen Umfeld am Kapitalmarkt frisches Geld einzusammeln. SFC Energy dürfte dies aber gelingen, denn das Unternehmen entwickelt, produziert und vertreibt Energieversorgungssysteme und deren Komponenten unter anderem auf Basis der Brennstoffzellentechnologie. Daher befindet sich das Unternehmen gerade jetzt in einer Sondersituation. Denn die Energieversorgung und der Klimawandel sind zweifelsfrei zwei der wichtigsten Projekte der heutigen Zeit.

Volatile Börsen sorgten an den Börsen schon immer für eine höhere Handelsaktivität. Dies war auch im ersten Quartal des laufenden Jahres der Fall. Ein klarer Profiteur dieser Entwicklung ist die Deutsche Börse, die nicht nur als Börsenbetreiber Geld verdient, sondern rund um das Börsengeschäft jede Menge Produkte, Dienstleistungen sowie Technologien anbietet und vermarktet. Vor allem aber gestiegene Handelsaktivität sorgte jetzt aber für steigende Umsätze und sprudelnde Gewinne.

Eigentlich hat Delivery Hero im Kreis der 40 DAX-Mitglieder nichts zu suchen. Denn das Unternehmen hat noch nie Geld verdient. Doch das Regelwerk, was Pleite-Fälle (Beispiel Wirecard) im Auswahlindex vermeiden soll, wurde erst nach der Aufnahme des Essenslieferanten geändert. Doch die Perfomance des Papiers ist schlecht: Notierte der Titel zur DAX-Aufnahme im August 2020 über der 100-Euro-Marke, kostet die Aktie am heutigen Donnerstag rund 37 Euro. Und Besserung schient nicht in Sicht. Ein Discount-Zertifikat gefällt uns daher viel besser als das Direktinvestment.

Der russische Angriff auf die Ukraine hat auch den Kurs der Lanxess-Aktie (547040) kräftig durchgeschüttelt: Das Papier rutschte von einem Niveau im Bereich um 60 Euro kräftig ab, bis auf ein Zwischentief bei 33,47 Euro. Aktuell bewegt sich das Papier aber wieder nach oben. Die 40-Euro-Marke konnte die Aktie dabei schon zurückerobern. Gute Zahlen für 2021 und ein optimistischer Ausblick sollten weiteren Rückenwind geben.

Schon kurz nach dem Jahreswechsel hatte die Shop Apotheke ihre Umsatzzahlen für das vierten Quartal und das Gesamtjahr veröffentlicht. Nun folgten Ertragsdaten und ein Ausblick auf 2022. Die Börsianer wissen damit allerdings wenig anzufangen, denn erst lag der Wert leicht im Plus, drehte dann ins Minus, ehe es wieder etwas nach oben ging, an die 80-Euro-Marke.