Rubrik: Dividenden

Im Sommer 2023 hatten wir uns eher zurückhaltend zur Entwicklung bei Wacker Chemie geäußert und auf die schwache Konjunkturentwicklung verwiesen. Direktinvestments sollten deshalb nur Anlegern tätigen, die auch einen Konjunkturzyklus aussitzen können. Tatsächlich reagierte die Wacker Chemie-Aktie (WCH888) entsprechend und rutschte vom damaligen Niveau um 140 Euro bis an die 90-Euro-Marke ab. Zuletzt ging es aber wieder aufwärts, auch dank eines frischen Ausblicks auf 2024.

Wenn ein DAX-Wert an einem Tag mehr als fünf Prozent an Wert verliert, dann muss schon ganz schön viel schieflaufen. Bei Symrise war dies am gestrigen Montag mit einem Tagesverlust von 5,7 Prozent der Fall. Das Papier des Duftstoff-Spezialisten rutschte im Tagesverlauf sogar auf 96,02 Euro ab, was einem zwischenzeitlichen Minus von 8,6 Prozent entsprach. Wir klären auf.

Das ist doch mal ein Wort: Die Deutsche Pfandbriefbank (PBB) will für das abgelaufene Geschäftsjahr (2021) eine Dividende von 1,18 Euro auszahlen (50 Prozent als Dividende und 25 Prozent als Sonderdividende, sofern dem die Hauptversammlung am 19. Mai zustimmt. Wenn es so kommt, würde das einer Dividenden-Rendite, Stand jetzt, von zwölf Prozent entsprechen. Ein Grund zum Hoffen oder Bangen?

Das Coronavirus grassiert auch an den Börsen. Die Kurse brechen aus Sorge um die Konjunktur ein. Notenbanken und Politik helfen. Wird das reichen in der heutigen liquiditätsverliebten Finanzwelt? Wie weit könnten die Kurse noch fallen – oder sind es schon sogenannte Kaufkurse? Verkaufen VW, BMW und Daimler demnächst auf Jahre keine Autos mehr? Fliegt die Lufthansa in die Pleite oder fliegt überhaupt noch jemand in den kommenden Jahren?

Seit Sommer vergangenen Jahres hat die Deutsche Bank-Aktie kräftig zugelegt. Jetzt ist ein weiterer Großinvestor eingestiegen. Vorstand Christian Sewing und sein Finanzchef James von Moltke haben auf dem Investor Deep Drive offenbar überzeugt. Mit was? Ist das Schlimmste ausgestanden und das Haus kommt wieder auf Kurs? Die Chart- und Markttechnik liefert durchaus positive Signale.

Die Deutsche Bundesbank sorgt sich aufgrund der demografischen Entwicklung um die gesetzliche Rente. Wird nicht der Bundeszuschuss drastisch erhöht, sind wohl tendenziell sinkende Altersrenten bei einem gleichzeitig höherem Renteneintrittsalter die Folge. Ist da die private Vorsorge die Rettung, jetzt wo es keine Zinsen mehr gibt? Selbst für zehnjährige Bundespapiere sind die Realzinsen schon seit Jahren negativ.

Es stellt sich die Frage, ob ein Aktionär überhaupt eine hohe Dividende einfordern sollte, zumal wenn die Zinsen, als eine Alternative Anlagemöglichkeit, sehr niedrig sind? Wie ist das mit der Dividenden-Rendite und was ist von Aktienrückkäufen zu halten. Die Deutsche Bank etwa hat dabei kein sehr glückliches Händchen (wen wundert es?) bewiesen und viel Geld verbrannt.

2018 betrug der durchschnittliche Einlagenzins nur 0,19 Prozent und die Inflationsrate 1,93 Prozent, woraus sich ein negativer Realzins im abgelaufenen Jahr von minus 1,74 Prozent errechnet. In der Summe macht das einen Kaufkraftverlust von insgesamt 38,9 Milliarden Euro oder 470 Euro pro Bundesbürger im Jahr 2018 aus. Zu diesen Ergebnissen kommt der comdirect Realzins-Radar. Anleger sollten sich daher genau überlegen, welchen Teil sie kurzfristig verfügbar halten wollen.

Der deutsche Aktienmarkt bleibt auch zum Jahresschluss anfällig für (deutliche) Kursrückschläge. Aber wie sieht es im kommenden Jahr aus? Könnte es nach dem Kursrutsch sogar zu positiven Überraschungen kommen? Konjunkturell gibt es in Deutschland und China Zeichen einer Stabilisierung. Langfristig wäre die Performance von deutschen Standardtiteln sehr enttäuschend, wenn es da nicht einen entscheidenden Faktor gäbe.

Seit 2011 steigen die Aktienmärkte fast ohne Unterbrechung kontinuierlich an und erreichen regelmäßig neue Höchststände. Im letzten Jahr gewannen Anleger im DAX beispielsweise 12,5 Prozent. Gleichzeitig gingen klassische Sparer nahezu leer aus, da sich die Zinsen auf Tagesgeld, Sparbuch und Festgeld unverändert auf oder sogar unter der Null-Linie bewegten.

Der Aktien-Anleger freut sich in aller Regel über Dividenden-Zahlungen. Recht simpel ist das bei deutschen Papieren. Hier erfolgt in der Regel (also wenn das Geld beispielsweise nicht aus dem Eigenkapital ausbezahlt wird) der Direktabzug von ein paar Steuern – und der Rest wandert aufs Abrechnungskonto. Es kann dann entweder wieder am Kapitalmarkt investiert oder klassisch konsumiert werden. Geht es ins Ausland, dann wird die Sache für den deutschen Anleger deutlich komplizierter – und auch ein Stückchen unfairer.

Die Aktien von BP, Total oder Royal Dutch Shell sind bei Investoren vor allem wegen der hohen Dividendenrendite gefragt. Aufgrund der Rally beim Ölpreis haben sich die Papiere in den vergangenen Wochen deutlich erholt. Ehe Anleger auf den fahrenden Zug aufspringen, sollten sie sich die Fundamentaldaten genau anschauen. Wie geht es weiter beim Ölpreis? Das fragen sich derzeit viele Investoren. Die Notierung war gegenüber dem Februartief zwischenzeitlich um zwei Drittel nach oben geschossen. In den nächsten Monaten könnte der Preis aber wieder nachgeben, denn es gibt weiterhin ein enormes Überangebot am Markt.