Rubrik: Discount

Vor 16 Monaten war gerade Marco Rose als Trainer und Hoffnungsträger verpflichtet. Zudem mehrten sich die Gerüchte, wonach Wunderstürmer Erling Haaland sich zeitnah verabschieden würde. Inzwischen sind sowohl Rose als auch Haaland Geschichte bei den Dortmundern. Und der ordentliche Saisonstart ist nach der überflüssigen und späten Niederlage im Heimspiel gegen Werder Bremen am vergangenen Wochenende auch im Eimer. Kein Wunder, dass die Aktie zum Wochenbeginn mitleidet.

Das sorgte für große Anlegerschmerzen: 12,5 Prozent verlor die Zalando-Aktie am gestrigen Donnerstag, der irrsinnigerweise trotz Fronleichnam ein Börsen-Handelstag war. Schuld war aber nicht der Online-Modeversender, sondern Unternehmen, die ähnliche Geschäftsmodelle aufweisen. Dort kam es zu Enttäuschungen. Und schon war der Kursrutsch perfekt. Doch dieser Abschlag gibt Anlegern nun neue Chancen, und dies auch mit Zusatzrabatt.

Anfang April hatten wir uns zuletzt mit Gerresheimer beschäftigt, nachdem der Verpackungsspezialist die Prognose für das Jahr 2022 erhöht hatte. Die Gerresheimer-Aktie (A0LD6E) notierte damals nahezu exakt bei 70 Euro. Am heutigen Donnerstag sind es immerhin rund 73 Euro, allerdings nach dem Dividendenabschlag. Denn am gestrigen Mittwoch hielten die Düsseldorfer ihre Hauptversammlung ab, die eine Auszahlung von 1,25 Euro beschloss. Attraktiv bleibt der Titel aber trotzdem, jedoch unternehmen clevere Anleger nun einen Einstiegsversuch via Discount-Zertifikat. Dieser bringt zudem eine ansehnliche „Trostrendite“, wenn der Kaufversuch scheitert.

Im Januar hatten wir dazu geraten, die Schwäche der Salzgitter-Aktie (620200) zum Einstieg zu nutzen. Und tatsächlich: Das Papier kletterte vom damaligen Niveau um 30 Euro in der Spitze bis auf 48,76 Euro im März an, ehe der Ukraine-Kriegsausbruch die Stimmung am Kapitalmarkt negativ beeinflusste. So ging es in den Folgewochen bis auf das aktuelle Niveau um 35 Euro nach unten. Und wieder erkennen wir eine Einstiegsgelegenheit.

Anfang Februar legte Washtec die inzwischen bestätigen Zahlen für 2021 vor. Sie konnten die Analysten überzeugen, weshalb wenig später eine Kaufempfehlung von HSBC (Kursziel 59 Euro) folgte. All dies verpuffte aber, da der Gesamtmarkt vom russischen Angriff auf die Ukraine geschockt wurde. Und auch eine Sonderdividende konnte die Schwächephase kaum stoppen. Auch jetzt ist der mittelfristige Abwärtstrend noch intakt. Trotzdem sehen wir gute Chancen auf eine Kurserholung.

Als wir im vergangenen November bei der Init-Aktie (575980) das Ende der Konsolidierung prognostizierten, gab es noch keinen Krieg in und um die Ukraine und keine enorme Marktunsicherheit. Doch dies ist nur der eine Grund, warum der Titel inzwischen rund 10 Euro billiger geworden ist. Die zweite Ursache findet sich im Zahlenwerk für 2021, deren Werte teilweise unter der Guidance lagen. Nun soll die Aktie aber ein Aktienrückkaufprogramm stabilisieren.

Erst Anfang November hatten wir dien Henkel Vorzugsaktie dem Langfristanleger ans Herz gelegt, als der Kurs nach einer Prognosesenkung in den Bereich von 76 Euro abgerutscht war. Anschließend setze sich die Talfahrt allerdings zunächst fort. Erst im Bereich von 70 Euro fand der Titel des Konsumgüterkonzerns einen Boden. Zuletzt halfen zudem positive Analystenkommentare, sodass sich auch die Charttechnik deutlich verbessert hat.

Eigentlich war es keine Überraschung, dass das dritte Quartal bei Varta in die Hose ging. Denn schon in der Vorwoche hatte der Batteriespezialist per Ad hoc-Meldung darauf hingewiesen und seine Prognosen gesenkt (Plusvisionen berichtete). Trotzdem eröffnete die Varta-Aktie (A0TGJ5) nochmals etwas schwächer im Bereich um 114 Euro. Wir sagen, warum diese kleine Kursschwäche nun eine Chance sein kann.

Nordex lieferte schwache Halbjahreszahlen: Während der Umsatz mit rund 2 Milliarden Euro mehr als verdoppelt wurde, kam es beim Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) zu einem dicken Minus von 70,8 Millionen Euro. Konzernchef José Luis Blanco teilte mit, dass die Pandemie die Betriebsabläufe deutlich beeinträchtigt habe. Es könnte aber auch sein, dass es zusätzliche Schwachstellen im Konzern gibt, die den hohen Verlust verursachten.

Bei der Metro sank der Umsatz sank im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2019/20 (per 30.9.) um 17,5 Prozent auf 5,57 Milliarden Euro. Besonders schlimm litt das Geschäft in Westeuropa mit einem Minus von 32,8 Prozent. Dies liegt am hohen Umsatzanteil der Gastronomie, die während des Lockdowns geschlossen war. In Deutschland sorgte dies für ein Minus von 9,5 Prozent. Einzig der russische Markt lief besser als im Vorjahr – mit einem Umsatzplus von sechs Prozent. Dank eines guten Juli-Geschäfts und einem klaren Ausblick klettert die Aktie.

Bei Villeroy & Boch lief 2018 gut, der Jahresauftakt in 2019 war hingegen eher enttäuschend. Allerdings sind die recht deutlichen Umsatz- und Gewinnrückgänge erklärungsbedürftig: Sie haben Ursachen, die vor allem im Jahr 2018 zu finden sind. Wir erklären die Situation und sagen auch, ob die Villeroy-Aktie (765723) nach der jüngsten Erholung noch Kurschancen besitzt.

Die SAP-Aktie (716460) kann das Kursniveau oberhalb von 100 Euro nicht behaupten, nachdem gleich zwei Analysten die Aktie abgestuft haben und größere Risiken auf Deutschlands Software-Primus zukommen sehen. Wir sagen, dass der kleine Rücksetzer aber auch eine Chance für den Aktienanleger sein kann. Etwas defensiver ist hingegen ein Bonus-Zertifikat mit Cap mit relativ komfortablen Puffer, welches bis September schnelle sechs Prozent an Maximalrendite bringen kann.